Regie: Albert Levin
Ewig jung...
Der amerikanische Filmemacher Albert Levin produzierte Filme (Meuterei auf der Bounty, Die gute Erde, Die Falschspielerin), schrieb Drehbücher und führte in einigen wenigen Filmen auch Regie. Als Produzent wurde er 1938 für "Die gute Erde" von Regisseur Sidney Franklin für den Oscar nominiert. Mit "Pandora und der fliegende Holländer", heute ein Kultfilm, ließ er seiner künstlerischen und literarischen Fantasie freien Lauf, sein Kameramann Jack Cardiff unterstützte dabei seine surrealistischen Ideen. Interessant ist auch seine Verfilmung des Oscar Wilde Roman "Das Bildnis von Dorian Gray" aus dem Jahr 1945. Die Anspielungen auf homosexuellen Züge der Charaktere vermied er, denn der Production Code saß zu dieser Zeit den Fillmemachern im Rücken. Levins Verfilmung wurde vormals einige Male als Stummfilm adaptiert. Obwohl der Film hauptsächlich in Schwarzweiß gedreht wurde, kamen vier kurze und sehr effekte Einstellungen in Technicolor produziert. Dabei ist das Porträt zu sehen, zweimal das Original später zweimal ein jeweils verfremdetes Bild. Das Porträt des jungen Dorian wured von Henrique Medina gemalt, der entstellte Dorian wurde von Ivan Le Lorranie Albright. Während er für ein Gemälde seines Freundes Basil Hallward (Lowell Gillmore) posiert, trifft der gutaussehende junge Aristokrat Dorian Gray (Hurt Hatfield) Hallwards Freund Lord Henry Wotton (George Sanders). Wotton überzeugt Gray, dass das einzige lohnende Leben dem Vergnügen gewidmet ist, denn"„was die Götter geben, nehmen sie schnell wieder weg.“ Während Gray darüber nachdenkt, wünscht er sich, sein Porträt könnte altern statt ihm. Er äußert diesen Wunsch in Gegenwart einer ägyptischen Katzenstatue mit angeblichen magischen Kräften. Nachdem Gray seine Verlobung mit der Wirtshaussängerin Sibyl Vane (Angela Lansbury) rücksichtslos gelöst hat, stellt er fest, dass das Porträt begonnen hat, sich zu verändern, und fragt sich, ob sein Wunsch vielleicht in Erfüllung gegangen ist. Er lässt das Porträt in seinem alten Schulzimmer wegschließen und verschleiert seinen Standort, indem er Bedienstete entlässt, die das Gemälde bewegt haben, während Gray nach Sibyls Selbstmord sich noch mehr einem sündigen und herzlosen Leben hingibt. Jahre später ist Dorian 40, sieht aber immer noch aus wie 22. Die Londoner Gesellschaft ist von seinem unveränderten Aussehen beeindruckt. Das Porträt blieb unter Verschluss, und Gray besitzt den einzigen Schlüssel. Im Laufe der Jahre hat sich das Porträt des jungen, gutaussehenden Dorian Gray in eine abscheuliche, dämonenartige Kreatur verwandelt, die seine vielen Sünden widerspiegelt. Als Hallward sein Gemälde sieht, ermordet Gray seinen Freund und versiegelt dessen Leiche im Schulzimmer neben dem Porträt. Dann erpresst er seinen Freund Allen Campbell (Douglas Walton), Hallwards Leiche zu beseitigen. Campbell, verzweifelt über seine Rolle bei der Zerstörung von Hallwards Leiche, begeht Selbstmord. Gray beginnt eine Romanze mit Hallwards Nichte Gladys (Donna Reed). James Vane (Richard Fraser), Sibyls Bruder, folgt Gray zu seinem Landsitz, um Sibyls Tod zu rächen, und wird während einer Jagdgesellschaft versehentlich erschossen. Gray verzweifelt an seiner Wirkung auf andere und erkennt, dass er Gladys durch Verlassen vor Unglück bewahren kann. Nachdem er Gladys einen Brief geschickt hat, in dem er ihre Verlobung auflöst, stellt sich Gray seinem Porträt und sieht eine subtile Verbesserung. Er sticht dem Porträt ins Herz, um den Zauber zu beenden, schreit jedoch, als sei auch er erstochen worden. Seine Freunde, die erkennen, was geschehen ist, stürmen ins bisher verborgene Zimmer und entdecken Gray tot neben dem Porträt. Sein entstellter Körper spiegelt nun seine Sünden in physischer Form wider. Das Porträt hingegen zeigt Dorian Gray erneut als jungen, unschuldigen Mann..
Der Film spielte zwar fast 3 Millionen Dollar ein, doch bei dem sehr hohen Budget von 2 Millionen Dollar, musste am Ende ein kleiner Verlust wahrgenommen werden. Harry Stradling Sr. bekam den Oscar für die beste Kamera und die junge Angela Lansbury erhielt eine Oscarnominierung für ihre Darstellung der tragisch verliebten jungen Frau, nachdem sie bereits für diese Rolle einen Golden Globe gewann. Auch das Szenenbild - geschaffen von Cedric Gibbons, Hans O. Peters, Edwin B. Willis, John Bonar und Hugh Hunt durften sich über eine Nominierung freuen. Es ist bis heute eher eine seltenheit geblieben, dass die Academy einen Horrorfilm mit Preisen belohnte. Die Schauspieler leisten eine hervorragende Arbeit, die Geschichte selbst ist bis heute nie gealtert. ob hier auch die ägyptische Göttin Bastet (Katzen Skulptur) eine Rolle spielt ?
Bewertung: 8,5 von 10 Punkten.
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