Sonntag, 22. Dezember 2024

Fort Yuma


 

 

 

 

 

 

 

 

 

Regie: Lesley Selander

Die Rache der Mangas...

Im Laufe seiner aktiven Filmkarriere als Regisseur arbeitete Lesley Selander (1900 bis 1979) an 127 Spielfilmen und mehr als einem Dutzend Fernsehserien mit. Sein Metier war der B-Movie Western. Er wird allgemein als einer der besten B-Regisseure anerkannt und als die Zeit dieser Billigwestern an den Kinokassen keine Chancen mehr hatten, wechselte er in den TV-Bereich. Dort drehte er diverse Folgen der Erfolgsserien "Lassie" oder "Am Fuß der blauen Berge". Fort Yuma" aus dem Jahr 1955 wurde vor seinem Kinostart noch stark geschnitten, weil er für damalige Verhältnisse zuviel Gewaltszenen enthielt. Die Production Code Administration hatte dem Film in seiner ungeschnittenen Version ein Gütesiegel aufgrund gezeigtem Sadismus und übermäßiger Grausamkeit verweigert. Entfernt wurden Szenen, in denen ein Mann mit ausgestreckten Armen und Beinen von Pferden zerrissen wird; ein Pfeil, der eine Hand in Holz spießt; und eine Szene, in der die Körper gehängter Indianer von Ästen herabhängen. Teile des Films wurden in der Filmfestung Kanab, in Kanab Creek und im Kanab Canyon gedreht.
Ein verärgerter Siedler tötet einen Apachenhäuptling in Fort Yuma, und der Kommandant des Forts weiß, dass der Sohn des Häuptlings, Manga Colorado (Abel Fernandez), Rache nehmen und auf den Kriegspfad gehen wird. Er schickt durch einen Kurier eine Nachricht nach Fort Apache, wo eine Versorgungskolonne durch die Wüste nach Fort Yuma aufbrechen soll, aber der Kurier wird von Mangas getötet. Die Kolonne steht unter dem Kommando von Leutnant Ben Keegan (Peter Graves), der Apachen hasst, weil er ihnen nicht traut, und weil ihm Jonas (John Hudson), der Bruder eines Apachenmädchens namens Francesca (Joan Taylor), als Kundschafter zugeteilt wurde, mit der Keegan eine heimliche Affäre hatte. Außerdem begleitet sie Melanie Crowne (Joan Vohs), die Missionarsarbeit unter den Apachen leisten soll. Mangas greift die Kolonne an und vernichten alle außer Keegan, Jonas und Melanie. Francesca wird getötet, als sie versucht, Keegan zu warnen, und er erkennt, wie töricht seine Vorurteile waren und wie töricht er seine Liebe geheim gehalten hat. Die Apachen, gekleidet in die Uniformen der toten Soldaten, planen, in Fort Yuma einzudringen und die Männer dort zu massakrieren....







Insgesamt appeliert der Film für ein friedliches Zusammenleben zwischen den Neubürgern und den Ureinwohnern und er zeigt auch, dass Hass überwunden werden kann. Die Figurenzeichnung hätte aber etwas tiefer gestaltet werden müssen, um auch etwas von den Beweggründen des Leutnants zu ergründen. Denn sein Hass bleibt unerklärbar, da er ja immerhin eine Affäre mit einer Indianerin eingegangen ist. 

Ein Kavalleriewestern, der Westernaction, Schießereien, eine Liebesgeschichte enthält und während der Arizona-Indianerkriege mit dem gewaltsamen Aufstand tapferer Häuptlinge wie Cochise, Jeronimo, Vitorio und Mangas Colorados spielt. Eine wichtige Nebenhandlung bezieht sich auf die Freundschaft der beiden Soldaten, die von William Phillips und James O´Hara gespielt werden, die auch gemeinsam bei der Schlacht mit den Apachen ihr Leben lassen. Aus heutiger Sicht könnte man die Beziehung dieser beiden Männer als leicht homosexuell einordnen. Aber der atemberaubendste Moment ist, als James O´Hara mit dem sich der Zuschauer während einer packenden Kampfszene überraschenderweise leicht identifizieren kann, einen indianischen Speer in den Rücken bekommt. Er geht zu Boden, und sein Pferd mit ihm, in einer Masse aus Staub und Donner. Sein Tod ist qualvoll, während seine Kameraden ihren Rückzug fortsetzen und ihn zurücklassen. Bei dieser Szene hat man das Gefühl, dass dies in einem heroischen Hollywoodfilm nicht passieren sollte. Und doch ist dies einer der denkwürdigen Momente des Films, der ihm seine Schärfe verleiht. 
 






Bewertung: 6,5 von 10 Punktne.
 
 

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