Regie: Lesley Selander
Die Rache der Mangas...
Im Laufe seiner aktiven Filmkarriere als Regisseur
arbeitete Lesley Selander (1900 bis 1979) an 127 Spielfilmen und mehr
als einem Dutzend Fernsehserien mit. Sein Metier war der B-Movie
Western. Er wird allgemein als einer der besten B-Regisseure anerkannt
und als die Zeit dieser Billigwestern an den Kinokassen keine Chancen
mehr hatten, wechselte er in den TV-Bereich. Dort drehte er diverse
Folgen der Erfolgsserien "Lassie" oder "Am Fuß der blauen Berge". Fort
Yuma" aus dem Jahr 1955 wurde vor seinem Kinostart noch stark
geschnitten, weil er für damalige Verhältnisse zuviel Gewaltszenen
enthielt. Die Production Code Administration hatte dem Film in seiner
ungeschnittenen Version ein Gütesiegel aufgrund gezeigtem Sadismus und
übermäßiger Grausamkeit verweigert. Entfernt wurden Szenen, in denen ein Mann mit ausgestreckten Armen und Beinen von Pferden zerrissen wird; ein Pfeil, der eine Hand in Holz spießt; und eine Szene, in der die Körper gehängter Indianer von Ästen herabhängen. Teile des Films wurden in der Filmfestung Kanab, in Kanab Creek und im Kanab Canyon gedreht.
Ein
verärgerter Siedler tötet einen Apachenhäuptling in Fort Yuma, und der
Kommandant des Forts weiß, dass der Sohn des Häuptlings, Manga Colorado
(Abel Fernandez), Rache nehmen und auf den Kriegspfad gehen wird. Er
schickt durch einen Kurier eine Nachricht nach Fort Apache, wo eine
Versorgungskolonne durch die Wüste nach Fort Yuma aufbrechen soll, aber
der Kurier wird von Mangas getötet. Die
Kolonne steht unter dem Kommando von Leutnant Ben Keegan (Peter
Graves), der Apachen hasst, weil er ihnen nicht traut, und weil ihm
Jonas (John Hudson), der Bruder eines Apachenmädchens namens Francesca
(Joan Taylor), als Kundschafter zugeteilt wurde, mit der Keegan eine
heimliche Affäre hatte. Außerdem begleitet sie Melanie Crowne (Joan Vohs), die Missionarsarbeit unter den Apachen leisten soll. Mangas greift die Kolonne an und vernichten alle außer Keegan, Jonas und Melanie. Francesca
wird getötet, als sie versucht, Keegan zu warnen, und er erkennt, wie
töricht seine Vorurteile waren und wie töricht er seine Liebe geheim
gehalten hat. Die
Apachen, gekleidet in die Uniformen der toten Soldaten, planen, in Fort
Yuma einzudringen und die Männer dort zu massakrieren....
Insgesamt appeliert der Film für ein friedliches Zusammenleben zwischen den Neubürgern und den Ureinwohnern und er zeigt auch, dass Hass überwunden werden kann. Die Figurenzeichnung hätte aber etwas tiefer gestaltet werden müssen, um auch etwas von den Beweggründen des Leutnants zu ergründen. Denn sein Hass bleibt unerklärbar, da er ja immerhin eine Affäre mit einer Indianerin eingegangen ist.
Insgesamt appeliert der Film für ein friedliches Zusammenleben zwischen den Neubürgern und den Ureinwohnern und er zeigt auch, dass Hass überwunden werden kann. Die Figurenzeichnung hätte aber etwas tiefer gestaltet werden müssen, um auch etwas von den Beweggründen des Leutnants zu ergründen. Denn sein Hass bleibt unerklärbar, da er ja immerhin eine Affäre mit einer Indianerin eingegangen ist.
Ein Kavalleriewestern, der
Westernaction, Schießereien, eine Liebesgeschichte enthält und während
der Arizona-Indianerkriege mit dem gewaltsamen Aufstand tapferer
Häuptlinge wie Cochise, Jeronimo, Vitorio und Mangas Colorados spielt.
Eine wichtige Nebenhandlung bezieht sich auf die Freundschaft der beiden
Soldaten, die von William Phillips und James O´Hara gespielt werden,
die auch gemeinsam bei der Schlacht mit den Apachen ihr Leben lassen.
Aus heutiger Sicht könnte man die Beziehung dieser beiden Männer als
leicht homosexuell einordnen. Aber
der atemberaubendste Moment ist, als James O´Hara mit dem sich der
Zuschauer während einer packenden Kampfszene überraschenderweise leicht
identifizieren kann, einen indianischen Speer in den Rücken bekommt. Er geht zu Boden, und sein Pferd mit ihm, in einer Masse aus Staub und Donner. Sein Tod ist qualvoll, während seine Kameraden ihren Rückzug fortsetzen und ihn zurücklassen. Bei dieser Szene hat man das Gefühl, dass dies in einem heroischen Hollywoodfilm nicht passieren sollte. Und doch ist dies einer der denkwürdigen Momente des Films, der ihm seine Schärfe verleiht.
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