Regie: Nathan Juran
Jack, der Riesenbezwinger....
Die guten alten Stop Motion Fantasyfilme der 50er und 60er Jahren haben alle einen Charmebonus. Einer der besten dieses Genres schuf Nathan Juran gemeinsam mit dem Tricktechniker Ray Harryhausen: "Sindbads 7. Reise" aus dem Jahr 1958 war auch ein guter Kinoerfolg und glänzte mit fiesen Zyklopen. Diesen Erfolg wollte Produzent Small vier Jahre später nach dem Motto "Besser gut kopiert, als schlecht neu ausgedacht" und finanzierte den Abenteuerfim "Der Herrscher von Cornwall" (Originaltitel: Jack the Giant Killer). Dieser Film brachte die Hälfte der wichtigen Leute des Sindbads Films wieder zusammen. Regisseur Nathan Juran wurde verpflichtet, ebenfalls der strahlende Held Kerwin Matthews - selbst der Bösewicht wurde nicht aufgetauscht, weil Akteur Thorin Thatcher, der den Magier Sokura spielte durfte nun in die Rolle des bösartigen Pentragon schlüpfen, ein Zauberer, der unbedingt wieder in Cornwall herrschen will, aber auf eine einsame Insel verbannt wurde. Anstatt Ray Harryhausen wurde Jim Danforth mit den Special Effects betraut. Danforth war damals auch kein ganz unbeschriebenes Blatt mehr. Immerhin arbeitete er an der Stop Motion Technik der MGM Produktion "Die Zeitmaschine" mit. Mit seinem großen Vorbild Harryhausen konnte er allerdings erst viel später - bei "Kampf der Titanen" gemeinsam arbeiten. Das old school Märchen zeichnet sich durch eine umfangreiche Verwendung von Stop-Motion-Animation aus. Der Film wurde später von Produzent Edward Small neu geschnitten und als Musical wiederveröffentlicht, weil Columbia Pictures, die den Kinohit "The 7th Voyage of Sinbad" herausbrachte zu viel von ihrem Film geklaut ansahen und mit einer Klage drohten. Die Geschichte selbst wurde bereits 1917, 1924 (ein Kurzfilm), 1931 (ein Zeichentrickfilm) und 1952 in Hollywood verfilmt. Obwohl einige Monster des Films, wie der Riese, der tanzende Narr oder das Monster mit den zwei Gesichtern sehr gut gelungen sind, gelang es aber nicht gesamthauft dieselben geninalen Spezialeffekte zu erzielen wie Harryhausen. Dazu sind die Hexen einfach zu albern und der Drache sind auch nicht besonders echt aus. Im Herzogtum Cornwall der Märchenzeit herrscht ein böser Zauberer namens Pendragon (Torin Thatcher)über Riesen, Hexen, Kobolde und andere dunkle Kreaturen. Ein Zauberer namens Herla besiegt Pendragon und seine Anhänger und verbannt sie auf eine unbekannte Insel. Nachdem Herla später stirbt, gibt es keine Verteidigung mehr gegen Pendragon, der Rache schwört. Jahre später feiert das Königreich die Krönung von Prinzessin Elaine (Judi Meredith), der Tochter von König Mark von Cornwall (Dayton Lummis). Pendragon kommt als ausländischer Lord namens Elidoras verkleidet an und überreicht Elaine eine Spieluhr mit einem tanzenden Miniatur-Narren in anthropomorpher Gestalt. In dieser Nacht späht Pendragon in das Schlafzimmer der schlafenden Elaine und öffnet auf magische Weise die Spieluhr, wodurch der kleine Narr freigelassen wird. Die Kreatur wächst zu einem abscheulichen Riesen namens Cormoran heran, den die Burgwächter nicht aufhalten können, als er Prinzessin Elaine entführt. Cormoran bringt Elaine zu Pendragons Schiff, wo ein tollpatschiger Handlanger namens Garna (Walter Burke) wartet. Ein tapferer junger Bauer namens Jack (Kerwin Matthews) rettet Elaine und tötet Cormoran. Aus Dankbarkeit schlägt König Mark Jack zum Ritter und ernennt ihn zu Elaines Beschützer. Als Jack und Elaine beginnen, sich ineinander zu verlieben, sind König Mark und sein Kanzler besorgt über die drohende Gefahr, die Pendragon droht. Der König beauftragt Jack, Prinzessin Elaine zu einem Kloster auf der anderen Seite des Meeres zu führen, wo sie sicher ist. Der Plan wird von Elaines Hofdame Lady Constance (Anna Lee) vereitelt, die, von Pendragon verzaubert, ihm den Plan des Königs offenbart. Pendragon schickt dämonische Hexen, um das Schiff abzufangen. Inmitten des Chaos wird der Kapitän des Schiffes ermordet und Elaine gefangen genommen. Jack möchte, dass das Schiff den Entführern folgt, aber die Mannschaft weigert sich und wirft Jack und Peter (Roger Mobley), den jungen Sohn des Kapitäns, über Bord. In seinem Schloss verzaubert Pendragon Elaine und macht sie zu einer bösen Hexe, die ihm treu ergeben ist. Pendragon kehrt nach Cornwall zurück und konfrontiert König Mark. Pendragon sagt dem König, er habe eine Woche Zeit, auf seinen Thron zu verzichten, damit Pendragon mit Elaine an seiner Seite regieren könne. Wenn der König sich weigert, wird Elaine getötet. Nachdem Pendragon verschwunden ist, erkennt König Mark, dass Lady Constance ihn betrogen hat. Vor einem Spiegel stehend erscheint sie in Hexengestalt. König Mark zerschmettert den Spiegel und befreit Lady Constance von Pendragons Zauber. Auf See rettet ein freundlicher Wikinger namens Sigurd (Barry Kelley) Jack und Peter. Er stellt ihnen den Wichtel (Don Beddoe) vor, einen Leprechaun, der vom König der Elfen in einer Glasflasche gefangen gehalten wird, weil er aus seinem Goldtopf Siebenmeilenstiefel gebastelt hat. Der Kobold (der nur in gereimten Sätzen spricht) erklärt, dass seine drei verbleibenden Goldmünzen jeweils einem ehrlichen Menschen einen Wunsch erfüllen können. Vielleicht gelingt es ja mit guten Zauberkräften die Prinzessin zu befreien...
Die Außenaufnahmen des Abenteuerspektakels wurden auf der Santa Catalina Island vor Los Angeles gedreht. Die Macher setzten auf knallbunt, gelegentlich driftet der Film etwas ab und das Drehbuch erscheint etwas dürftig. Die Verantwortlichen konnten aber einiges wett machen mit einem schön gestalteten Intro in Form eines alten Märchenbuchs, mit den gut aufgelegten Darstellern und natürlich wie bereits erwähnt mit einigen der für den Film erschaffenen kreaturen.
Bewertung: 6,5 von 10 Punkten.
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