Regie: Francois Truffaut
Verhängnisvolle Pariser Affäre...
Pierre Lachenay (Jean Desailly) ist ein bekannter Schriftsteller und auch Herausgeber einer Literaturzeitschrift. Er verabschiedet sich von seiner attraktiven Frau Franca (Nelly Benedetti) und seiner kleinen Tochter Sabine (Sabine Haudepin), um nach Lissabon zu fliegen. Dort soll er einen Vortrag mit dem Titel "Balzac und das Geld" halten.
Er wird bereits am Flughafen von der Presse erwartet, die Fotos von ihm machen. Unter anderem auch eines mit der Stewardess Nicole (Francoise Dorleac). Der Zufall oder auch das Schicksal will es, dass er die junge Frau im Hotel wieder trifft. Dort flirtet er mit ihr im Aufzug des Hotels, es kommt tatsächlich zum ersten Rendezvous mit sehr weitreichenden Folgen, denn es bleibt nicht bei einer schönen Nacht im Hotel.
Nicole notiert ihre Telefonnummer auf einem Päckchen Streichhölzer. Da Pierre Feuer gefangen hat und die Ehe mit Franca viel zu sehr an Gewohnheit angenommen hat, trifft er sich wieder mit seiner heimlichen Flamme. Er organisiert nur um einige schöne Stunden mit Nicole zu sein, eine Reise nach Reims, wo er offiziell einen Film über André Gide vorstellen soll. Da alles heimlich stattfindet, wird das Glück von der Organisation der Filmvorführung gestört. Es bedeutet einen immensen Kraftakt ein paar Stunden Zärtlichkeit zu geniessen. Es macht aber auch sehr deutlich, wie sehr diese Leidenschaft vom Alltag abgekoppelt ist...
Irgendwann wirkt die Liebesgeschichte in "Die süße Haut" fast wie ein Krimi, so dicht ist das Ganze inszeniert und tatsächlich passt der Schluß auch zu diesem Genre.
Francois Truffaut schafft es sehr schnell seine Figuren markant zu inszenieren. Da wäre der überlegte und intellektuelle Verstandesmensch Pierre, der von der gefühlsbetonten Nicole ganz fasziniert sein wird. Allerdings ist es - und dies zeigt der Film eindrucksvoll - gar nicht so einfach, das alte vertraute Leben einzutauschen, sogar zu zerstören gegen die vage Vorstellung das ultimative Glück zu finden. Allerdings bleibt dies in Truffauts großartigem Film eine Illusion, die im schönsten Augenblick auch schon den Untergang aufzeigt.
Die Musik von Georges Delerue unterstützt diese Geschichte wirkungsvoll, auch die Kameraarbeit von Raoul Coutard ist vom Feinsten.
Truffaut inzeniert wie immer sehr locker, aber in "Die süße Haut" hat auch die Wehmut eine entscheidende Rolle.
Bewertung: 10 von 10 Punkten.
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