Samstag, 16. März 2013

Madame de...



Regie: Max Ophüls

Die Ohrringe von Madame...

Madame de …"ist eine französisch-Italienische Coproduktion aus dem Jahr 1953, Regie führte der deutsch-französische Filmregisseur Max Ophüls. Der Film ist eine Adaption der gleichnamigen Novelle von Louise de Vilmorin. Dabei ist die Kameratechnik äusserst dynamisch geprägt, es wirkt als wäre die Kamera immer genauso in Bewegung wie die Filmfiguren.
Das Werk ist sowohl Kostümfilm, Liebesdrama als auch Gesellschaftsportrait einer vergangenen Epoche, die Zeit vor einem ganzen Jahrhundert wird wieder lebendig. Die Geschichte spielt in Wien und Hauptfiguren sind die Diamantohrringe von Madame Louise (Danielle Darrieux), die sie heimlich an ihren Juwelier verkauft, da sie dringend Geld braucht. Der Mann der verwöhnten Frau ist ein angesehener General names Andre (Charles Boyer), der davon nichts wissen darf, weil es sich bei dem Schmuckstück ja um sein damaliges Hochzeitsgeschenk an seine Frau handelt.
Die beiden schlafen in getrennten Betten und Andre hat Affären. Louise versucht das Verschwinden der Ohrringe so zu verkaufen, als hätte sie diese in der Oper verloren. Da möglichst viele Bekannte aus der guten Gesellschaft von diesem Verlust erfahren, kommt auch gleich das Gerede dazu, dass die Klunker möglicherweise auch gestohlen wurden. Um nicht in die Affäre hineingezogen zu werden, gesteht der Juwelier dem General den Verkauf des Schmucks durch Louise.  
Dieser kauft die Ohrringe zurück und verschenkt sie seiner Geliebten, die nach Konstantinopel reist. Dort wandert der Schmuck in den Besitz von Baron Fabrizio Donati (Vittorio de Sica), einem Diplomaten. Dieser bemerkt die attraktive Louise am Bahnhof, die Begegnung bleibt nicht bei diesem einen interessierten Blick, der Ewigkeiten dauert. Das Schicksal will es, dass Louise und Fabrizio eine Affäre beginnen, damit geht der Besitz der Ohrringe als Geschenk an Louise zurück...


"Madame de" ist eine sehr elegante Dreiecksgeschichte, die aus heutiger Sicht herrlich altmodisch wirkt. Dazu kommt eine extrem gute Bebilderung des absurden Theaters, das ganz oberflächlich fast wie eine Verwechslungskomödie anmutet, jedoch in der Tiefe spielt sich eine elementare Ernsthaftigkeit ab, die den Zuschauer durchaus für das morbide Aristokratenmilieu faszinieren lässt.
Der Film, der den Untergang einer Epoche in eine neue Zeit zeigt, schildert auch den tragischen Untergang einer großen Liebe.
Schauspielerisch überzeugen die drei Darsteller vor allem durch ihr nuancenreiches Spiel.
Ein leider beinahe schon vergessener Filmklassiker, der den Filmklassiker-Fan sicherlich begeistern dürfte.

Bewertung: 8 von 10 Punkten.

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