Freitag, 6. Dezember 2013

Das letzte Wochenende


















Regie: Rene Clair

Das warens nur noch neun...

Die acht Personen auf dem kleinen Schiff sind sich völlig fremd. Doch sie haben das gleiche Ziel: Alle sind sie Gäste von Mr. und Mrs. Owen, der diese Menschen auf eine kleine isolierte Insel vor der Küste von Devon, England eingeladen hat. Dort werden General Sir John Mandrake (C.Aubrey Smith), Emily Brent (Judith Anderson) , Dr. Edward G. Armstrong (Walter Huston), Prinz Nikita Starloff (Mischa Auer),  Vera Claythrone (June Duprez), Richter Francis J. Quinncannon (Barry Fitzgerald), Philip Lombard (Louis Hayward) und William H. Blore (Roland Young) von den Dienern des Gastgebers empfangen. Leider kennen auch Thomas und Ethel Rogers (Queenie Leonard) ihren Arbeitgeber nicht, sie wurden von einer Agentur verpflichtet und befinden sich auch erst 2 Tage auf der menschenleeren Insel mit dem imposanten Herrenhaus.
Als die Gäste zum ersten Mal ihr Abendessen einnehmen, bemerken sie auf dem Tisch sehr schön gefertigten Indianerfiguren, die sich in einem Kreis befinden. Danach legt der Butler Thomas, ganz wie der Arbeitgeber es verlangte, eine Schallplatte auf. Dort ertönt eine Stimme, die alle 10 im Raum befindlichen Personen des Mordes beschuldigt, der noch nicht gesühnt wurde.
Und einige Stunden später ist bereits der erste durch einen Drink vergiftet worden...da warens nur noch neun...


 1945 entstand mit "Das letzte Wochenende" (Deutscher Alternativtitel: Zehn kleine Negerlein) unter der Regie des Franzosen Rene Clair die erste Verfilmung des gleichnamigen Agatha Christie Romans. Dabei dürfte sich diese Version gemeinsam mit der Kultverfilmung  von George Pollock aus dem Jahr 1965 (Ten Little Indians) um die Krone der besten Verfilmung dieses Stoffes streiten. Pollock veränderte lediglich die Location des Wochenendes mit einem Serienkiller von der Insel in die Berge. Im Clairs Adaption weicht der Schluß von der Romanvorlage ab, was m.E. eine der wenigen Schwachpunkte dieses vergnünglichen Mörderspiels darstellt. Ansonsten ist diese Story schon wegweisend für viele nachfolgende ähnliche Filme, selbst die heutigen Horrorschocker und Thriller nähren sich immer mal wieder von diesem dunklen unbekannten Killer, der es auf seine Mitmenschen abgesehen hat und eine diabolische Mission zu erfüllen hat. Ob nun "Final Destination" oder "Mindhunters" - ja selbst Jigsaw aus "Saw" hat Züge, die genau von Agatha Christies 1939 erfundenem Killer abstammen müssen. Clair lässt sich Zeit seine Figuren vorzustellen und mit einem guten Ensemble ist schon die halbe Miete gewonnen, alle Darsteller passen sehr gut zu ihrer Rolle und auch die Auflösung macht Sinn bzw. die darin enthaltene Konstruktion ist nachvollziehbar und am Ende in sich schlüssig.
Bewertung: 7,5 von 10 Punkten. 

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