Regie: Rene Clair
Das warens nur noch neun...
Die
acht Personen auf dem kleinen Schiff sind sich völlig fremd. Doch sie haben das
gleiche Ziel: Alle sind sie Gäste von Mr. und Mrs. Owen, der diese Menschen auf
eine kleine isolierte Insel vor der Küste von Devon, England eingeladen hat.
Dort werden General Sir John Mandrake (C.Aubrey Smith), Emily Brent (Judith
Anderson) , Dr. Edward G. Armstrong (Walter Huston), Prinz Nikita Starloff
(Mischa Auer), Vera Claythrone (June Duprez), Richter Francis J. Quinncannon
(Barry Fitzgerald), Philip Lombard (Louis Hayward) und William H. Blore (Roland
Young) von den Dienern des Gastgebers empfangen. Leider kennen auch Thomas und
Ethel Rogers (Queenie Leonard) ihren Arbeitgeber nicht, sie wurden von einer
Agentur verpflichtet und befinden sich auch erst 2 Tage auf der menschenleeren
Insel mit dem imposanten Herrenhaus.
Als
die Gäste zum ersten Mal ihr Abendessen einnehmen, bemerken sie auf dem Tisch
sehr schön gefertigten Indianerfiguren, die sich in einem Kreis befinden.
Danach legt der Butler Thomas, ganz wie der Arbeitgeber es verlangte, eine
Schallplatte auf. Dort ertönt eine Stimme, die alle 10 im Raum befindlichen
Personen des Mordes beschuldigt, der noch nicht gesühnt wurde.
Und
einige Stunden später ist bereits der erste durch einen Drink vergiftet
worden...da warens nur noch neun...
1945
entstand mit "Das letzte Wochenende" (Deutscher Alternativtitel: Zehn kleine
Negerlein) unter der Regie des Franzosen Rene Clair die erste Verfilmung des
gleichnamigen Agatha Christie Romans. Dabei dürfte sich diese Version gemeinsam
mit der Kultverfilmung von George Pollock aus dem Jahr 1965 (Ten Little
Indians) um die Krone der besten Verfilmung dieses Stoffes streiten. Pollock
veränderte lediglich die Location des Wochenendes mit einem Serienkiller von der
Insel in die Berge. Im Clairs Adaption weicht der Schluß von der Romanvorlage
ab, was m.E. eine der wenigen Schwachpunkte dieses vergnünglichen Mörderspiels
darstellt. Ansonsten ist diese Story schon wegweisend für viele nachfolgende
ähnliche Filme, selbst die heutigen Horrorschocker und Thriller nähren sich
immer mal wieder von diesem dunklen unbekannten Killer, der es auf seine
Mitmenschen abgesehen hat und eine diabolische Mission zu erfüllen hat. Ob nun
"Final Destination" oder "Mindhunters" - ja selbst Jigsaw aus "Saw" hat Züge,
die genau von Agatha Christies 1939 erfundenem Killer abstammen müssen. Clair
lässt sich Zeit seine Figuren vorzustellen und mit einem guten Ensemble ist
schon die halbe Miete gewonnen, alle Darsteller passen sehr gut zu ihrer Rolle
und auch die Auflösung macht Sinn bzw. die darin enthaltene Konstruktion ist
nachvollziehbar und am Ende in sich schlüssig.
Bewertung: 7,5 von 10 Punkten.
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