Regie: Phil Karlson
Bankraub in Kansas City...
Ein Mann (Preston Foster) schaut sich mehrere Tage hintereinander das
Geschehen um 10 Uhr vor einer Bank in Kansas City an. Er hat alles genau
studiert und plant mit einem Bankraub das perfekte Verbrechen. Dazu braucht er
drei skrupellose Strolche, die diesen Coup brutal durchziehen können. In einem
Notizheft hat er die Namen von Pete Harris (Jack Elam), Tony Romano (Lee van
Cleef) und Boyd Kane (Neville Brand) aufnotiert. Alle drei werden von der
Polizei gesucht, der Mann hat sie ausfindig gemacht und trifft die Schurken.
Dabei hat er sein Gesicht hinter einer Maske versteckt - nacheinander willigen
die Männer ein beim Überfall mitzumachen. Es bleibt ihnen ja auch nicht viel
übrig bei soviel erpresserischem Geschick. Und ausserdem soll die Beute von 1,2
Millionen Dollar zu Viert geteilt werden. Da springen dann ja immerhin 300.000
Dollar für jeden raus. Auch beim Überfall selbst muß jeder der Männer eine Maske
tragen, damit er seine Kumpane nicht erkennen kann und so keiner den anderen
verpfeifen kann. Mit einem Lieferwagen eines Blumenhändlers wird der Überfall
durchgezogen, denn genau dieser Lieferwagen hat jeden Morgen um 10 Uhr in der
Nachbarschaft der Bank gehalten und Blumen ins anliegende Geschäft geliefert.
Und so kommt es, dass der Fahrer dieses Wagens, der unbescholtene, aber dennoch
vorbestrafte Kriegsveteran Joe Rolfe (John Payne) in den Verdacht kommt beim
Überfall dabei gewesen zu sein. Er muss einige Tage in der Zelle verbringen und
ist den Foltermethoden der örtlichen Ermittler, die gar nicht legal und
zimperlich ans Werk gehen, ausgeliefert. Erst einige Zeit später wird der zweite
Lieferwagen gefunden und somit Joes Unschuld bewiesen. Dieser lässt aber nicht
locker und hat sich geschworen die Männer ausfindig zu machen, die die Bank
ausgeraubt haben. Seine Spur führt zuerst nach Mexiko. In der Grenzstadt Tijuana
soll sich womöglich Pete Harris aufhalten und dort warten bis der unbekannte
Boss das gestohlene Geld verteilt. Tatsächlich soll auch ein Treffen der vier
Gangster stattfinden. Dort - in einem mexikanischen Badeort - lebt auch der
ehemalige Polizist Tim Foster mit seiner hübschen Tochter Helen (Coleen
Gray)....
"Der vierte Mann" ist ein Film Noir aus dem Jahr 1952 und heißt im Original
"Kansas City Confidental" - bezogen auf diesen Fall, der in der Stadt als
perfektes Verbrechen angesehen wird. Regie führte Phil Karlson, der in den 50er
Jahren vor allem viele B-Pictures drehte. Dabei wird der Film immer wieder im
Zusammenhang mit Quentin Tarantinos "Reservoir Dogs" genannt. Tarantino soll
sich sehr stark von diesem Werk aus den 50er Jahren inspririert haben. Aber auch
ohne Referenz ist Phil Karlson ein guter Vertreter seiner Gattung gelungen.
Allerdings kommt keine Femme Fatale zum Einsatz, sondern eine hübsche Frau, die
sich für den Helden der Geschichte interessiert und ihn nicht nur anwältlich
berät. Der Plot klingt zwar sehr konstruiert, hat aber durchaus dieses
Potential, das den Klassiker ausmacht. Immerhin sind auch die Bösewichte sehr
gut gewählt, sowohl die drei Handlanger als auch der Drahtzieher des Ganzen, der
einen ganz eigennützigen Plan verfolgt. Die DVD-Ausgabe ist ebenfalls sehr gut
gelungen, besonders die Bildqualität ist sehr gut für einen solch alten
Klassiker. Bitte mehr davon...
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