Samstag, 21. Mai 2016

Casbah - Verbotene Gassen

























Regie:  John Berry

Pepe Le Moko mit Musik...

"Casbah - Verbotene Gassen" entstand 1948 unter der Regie von John Berry und ist das US-Remake des französischen Filmklassikers "Pepe Le Moko - im Dunkel von Algier". Ein großartiger Film, der im Jahr 1936 von Julien Duvivier inszeniert wurde und für mich zu den besten 20 Filmen der 30er Jahre gehört. Vielleicht bringt Koch Media nun auch das Original in der Filmreihe "Film Noir" heraus - dann hätte man einen Vergleich und gleichzeitig endlich eine deutsche DVD-Ausgabe eines unvergesslichen Film-Meisterwerks. "Casbah - Verbotene Gassen" brachte es sogar auf eine Oscarnominierung - allerdings in der Kategorie für den besten Song. Das Lied "For every man theres a Woman" wurde von Harold Arlen und Leo Robin geschrieben und es nicht das einzige Musikstück, dass im Film dargeboten wird. Insgesamt gibt es vier Songs zu hören und einige Tanzeinlagen. Eine der Tänzerinnen ist die damals noch unbekannte Eartha Kitt. Die "Catwoman" ist nicht zu übersehen. Dass die Macher sich leider für diese Musical-Einlagen entschieden haben, schwächt die Spannung des Films enorm, denn storytechnisch orientiert sich der Film weitestgehend am Original und die Geschichte ist einfach gut, auch die eigentümliche Atmosphäre der "Casbah", in der sich der Gangster Pepe Le Moko (Tony Martin) vor der Polizei versteckt. Leider ist der gutaussehende Tony Martin kein Jean Gabin - dafür darf man sich an Peter Lorre begeistern, der den raffinierten Inspektor Slimane großartig spielt. Die Geschichte ist einfach, aber wirkungsvoll: Der neue Polizeipräfekt von Algier (Thomas Gomez) will endlich den berüchtigten Juwelendieb Pepe Le Moko fassen. Doch dies scheint ein hoffnungsloses Unterfangen zu sein. Der smarte Gangster ist bei den dortigen Bewohnern ein Held und äusserst beliebt. Keiner würde ihn verraten, im Gegenteil: Er verfügt über Hunderte von freiwilligen Bodyguards, die die Auslieferung von Pepe verhindern. In der Casbah von Algier ist der Mann geschützt. Inspektor Slimane (Peter Lorre) der für das Viertel zuständig ist, besitzt einen langen Arm und pflegt mit Pepe beinahe schon ein freundschaftliches Verhältnis, gibt ihm aber immer wieder zu verstehen, dass er ihn eines Tages verhaften wird. Nur muss der Zeitpunkt gut gewählt werden. Mit dem Gangster Carlo (Douglas Dick) hat die Polizei einen Spitzel gewinnen können. Dieser saß mit Pepe in Frankreich im Knast und beide sind befreundet. Nun arbeitet der für das Gesetz, da man ihm die Haft erlassen hat und er soll Pepe aus der Casbah locken. Pepes Freundin Ines Tabac (Yvonne de Carlo) misstraut dem Neuankömmling aber. Als Slimane keine Erfolge vorweisen kann, wird er im Rang runter dekradiert und der Präfekt setzt die Verhaftung durch. Die misslingt, aber bei dieser Gelegenheit lernt Pepe die attraktive Gaby (Marta Toren) kennen, in die er sich verliebt. Obwohl Gaby verlobt ist, erwidert sie die Gefühle des Gangsters. Dies könnte die Stunde von Slimane sein..


Neben Peter Lorre sind auch die zwei Frauenrollen mit Marta Toren und Yvonne de Carlo gut besetzt. Tony Martins Part ist halt anders angelegt als der von Jean Gabin. Und seine diversen Gesangseinlagen machen ihn als Gangster für meine Begriffe viel zu glatt. Der Schluß ist auch etwas anders. Kann man aber durchaus akzeptieren, auch wenn gesamthaft die düstere Atmosphäre etwas geringer ausfällt. Die Location in "Pepe le Moko" wirkte viel gefährlicher und die Casbah als unheimliches und gefährliches Labyrinth. Dies gelingt dem Remake nur phasenweise.

Bewertung: 6 von 10 Punkten. 

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