Sonntag, 9. Oktober 2016

Todfeinde


























Regie: Henry Hathaway

Five Card Stud...

Henry Hathaway hat nach einigen großartigen Film Noir Klassikern (Niagara, Der Todeskuß) viele große Edelwestern gedreht. Filme wie "Der Garten des Bösen", "Schieß zurück Cowboy", "Nevada Smith", "Die vier söhne der Katie Elder", "Das war der Wilde Westen" oder "Land der 1000 Abenteuer" sind alle zu beliebten Klassikern geworden. "Todfeinde", der im Original "5 Card Stud" heißt ist einer der drei Western seiner späten Schaffensphase. Während "Der Marshall" und "Shoot out" eher dem klassischen Western zugeordnet werden können, ist vor allem "Todfeinde" ein sehr ausgefallenes Werk. Westernexperte Joe Hembus merkte in seinem Westernlexikon an, dass der Film sehr finster und grimmig wäre und ein paar fiese Grausamkeiten dem Zuschauer präsentiert. Denn gesucht wird in "Todfeinde" ein echter Serienkiller, der in der kleinen Stadt Rincon, Colorado sein Unwesen treibt. Das Nest ist etwa 100 km von Denver entfernt. Dorthin hat es den Pokerspieler Van Morgan (Dean Martin) verschlagen, nachdem eine Pokerparty in Rincon für einen Falschspieler tödlich endete. Morgen wollte die Lynchjustiz seiner fünf Pokerpartner noch verhindern, aber er wurde zusammengeschlagen und so fand der Mann den Tod durch Erhängen. Little George (Yaphet Kotto), der Barmann von Mama Malone (Ruth Springford) schritt auch nicht ein, denn er fürchtete sich vor der Überzahl des Lynchmobs und vor allem der haltlose Farmerssohn Nick Evers (Roddy McDowall), der Drahtzieher des Lynchmordes war unberechenbar. Der Sheriff (John Anderson) versucht den Mord zwar aufzuklären, aber die Zeugen schweigen. Als einer aus der Pokerparty ermordet wird, holt Little George Van Morgen zurück in die Stadt. Das freut seine Freundin Nora Evers (Katherine Justice), die Van zwar liebt, aber auch seine Unschlüssigkeit sich zu binden kennt. Neu in der Stadt ist der Baptistenprediger Jonathan Rudd (Robert Mitchum), der nicht nur das Wort Gottes markant vertritt, sondern auch gut mit der Knarre umgehen kann. Und mit Lili Langford (Inger Stevens) hat sich auch ein Schönheitssalon in der Stadt niedergelassen mit durchweg hübschen, jungen und ausschießlich weiblichen Personal. Dort wird als Dienstleistung "Rasieren, Haarschneiden und Sonstiges" angeboten. Zu den ersten Gästen zählt natürlich Van. Der kann aber nicht verhindern, dass weitere Kumpels der Pokerrunde grausam sterben (mit Stacheldraht erwürgt, am Glockenstrang der Kirche aufgehängt oder in einer Mehltolle erstickt)....



Es ist aber vor allem auch ein unterhaltsamer kurioser Western, bei dem Robert Mitchum noch einmal nach seiner Paraderolle in "Die Nacht des Jägers" in das beinahe gleiche Kostüm schlüpft und den anderen Akteuren natürlich die Schau stiehlt. "Todfeinde" ist im Grunde ein Serienkiller-Western mit interessanten Wendungen. Auch Roddy McDowall hat eine gute Rolle als soziopathischer Farmerssohn. Für Inger Stevens wurde es leider einer ihrer letzten Filme. Die Schauspielerin, die auch im fast zeitgleich erschienen Clint Eastwood Western "Hängt ihn höher" überzeugen konnte, starb einige Monate später am 30. April 1970. Man geht davon aus, dass sie Selbstmord beging. Damals soll es aber auch Hinweise gegeben haben, dass die schwedisch-amerikanische Schauspielerin auch einem Mord zum Opfer gefallen sein könnte.




Bewertung: 7,5 von 10 Punkten.

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