Sonntag, 8. April 2018

Die Verdammten der Meere

























Regie: Peter Ustinov

Billy Budd....

Peter Ustinov (1921-2004) war Schauspieler, Regisseur und Schriftsteller und bekam zweimal den Oscar als bester Nebendarsteller. Seine berühmteste Rolle war die des Nero in Mervyn Le Roys Monumentalfilm "Quo Vadis" - auch dort wurde er nominiert. Gewinnen konnte er aber erst durch die Filme "Spartacus" und "Topkapi". Als Regisseur war auch immer wieder tätig, seine bekanntesten Arbeiten waren "Lady L" mit Sophia Loren, "Hammersmith is out" mit dem Duo Burton und Taylor und der 1961 in schwarz-weiß inszenierte "Billy Budd" (deutscher Verleihtitel: Die Verdammten der Meere) . In diesem Film hatte Terence Stamp sein vielbeachtetes Debüt als Matrose Billy Budd - er wurde mit dem Golden Globe als bester Nebendarsteller ausgezeichnet und konnte auch eine Oscar-Nominierung in der gleichen Sparte erringen.
Das Drehbuch schrieb Ustinov gemeinsam mit Robert Rossen und DeWitt Bodeen nach dem Roman "Billy Budd Fortopman" von Herman Melville. Dieses Buch ist zwar weniger bekannt als Melvilles Hauptwerk "Moby Dick" - aber diente ebenfalls hervorragend als dramatische Geschichte auf hoher See.
Die markanteste Figur dieser Geschichte spielte aber der hervorragende Robert Ryan als verbitterter und hasserfüller Offizier Claggart.
Der junge unbedarfte und etwas naibve Billy Budd (Terence Stamp) ist Mitglied der Besatzung des britischen Handelsschiff The Rights of Man. Nach geltendem Recht darf in Kriegszeiten wie diesen (Das Empire ist mit Frankreich im Krieg) darf ein britisches Marineschiff Leute von Handelsschiffen als Matrosen rekrutieren und von diesem Recht macht im Jahr 1797 die HMS Avenger Gebrauch. Der junge Billy ist nunmehr Crewmitglied eines Kriegsschiffes. Sehr schnell erkennt die Mannschaft, dass Billy hoffnungslos naiv und optimistisch mit seinem Schicksal umgeht, dies bringt ihm auch Sympathien bei seinen zynischen Kameraden. Der alte Segelmacher Dansker (Mervyn LeRoy) hat es sich zur Aufgabe gemacht dem jungen Mann etwas zur seite zu stehen. Captain Vere (Peter Ustinov) weiß, dass in Kriegszeiten die Mannschaft eine strenge Hand braucht. Daher lässt er den unerbittlichen Offizier Claggart auch sehr viele Freiheiten in der Bestrafung der Schiffsbesatzungen. Wer auf dessen Liste steht, der hat spätestens am nächsten Tag nichts mehr zu lachen, denn die Bestrafung ist fast schon umenschlich. Die Schläge so hart, dass die Männer nach der Bestrafung ohnmächtig auf dem Schiffsdeck liegen. Der 1. Offizier Seymour (Paul Rogers),  der 2. Offizier Ratcliffe (John Neville) und Fähnrich Wyatt (David McCallum) gehen etwas menschlicher mit der Besatzung um und verabscheuen im Grunde die Methoden von Claggart, dem man eine unrühmliche Vergangenheit nachsagt. Aber es ist schwer Beweise für dessen Sadismus zu haben, da die Leute aus Angst schweigen. Sehr schnell gewinnt der junge Billy auch die Sympathien seiner Vorgesetzten und der Kapitän zieht sogar eine ..... in Erwägung.
Billy versucht auch mit dem unbeliebten Claggart ins Gespräch zu kommen, doch der Versuch schlägt fehl und Claggart baut noch mehr Hass gegen den jungen Mann auf. Bald darauf beschuldigt er Billy der Anstiftung zur Meuterei. Bei der Gegenüberstellung durch den Captain kommt es zu einem tragischen Schlagabtausch. Die Konsequenz daraus ist ein sofort anberaumtes Schiffgericht...



Robert Krasker als Kameramann überzeugt einmal mehr mit sehr atmosphärischen Aufnahmen auf hoher See. Der Brite erhielt für "Der dritte Mann" einen Oscar und war Chefkameramann weiterer unsterblicher Klassiker wie "Ausgestoßen", "Begegnung" oder "Geheimnisvolle Erbschaft".
Das Gericht auf dem Schiff bleibt in Erinnerung, denn es zeigt eindrücklich wie sehr sich geltendes Recht von Gerechtigkeit unterscheidet - vor allem in Kriegszeiten. So sind sich alle vier Richter einig, dass Billy eigentlich einen Freispruch für den ungewollten Totschlag an seinem Vorgesetzten verdient hätte, aber es gilt keine Schwäche zu zeigen und so stimmt der Kapitän seine drei Beisitzer am Ende doch noch um nichts anderes als die Todesstrafe auszusprechen. In dem Genre der Filme, die auf dem Meer spielen, kann "Die Verdammten der Meere" nicht ganz mit den ultimativen Klassikern wie "Meuterei auf der Bounty" oder "Moby Dick" mithalten. Interessant ist die Geschichte des optimistischen Billy, dessen Leben tragisch endet, der aber dennoch Kraft aus dem Glauben schöpft,  aber allemal.




Bewertung: 7 von 10 Punkten. 

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