Regie: Peter Ustinov
Billy Budd....
Peter Ustinov (1921-2004) war Schauspieler, Regisseur und
Schriftsteller und bekam zweimal den Oscar als bester Nebendarsteller.
Seine berühmteste Rolle war die des Nero in Mervyn Le Roys
Monumentalfilm "Quo Vadis" - auch dort wurde er nominiert. Gewinnen
konnte er aber erst durch die Filme "Spartacus" und "Topkapi". Als
Regisseur war auch immer wieder tätig, seine bekanntesten Arbeiten waren
"Lady L" mit Sophia Loren, "Hammersmith is out" mit dem Duo Burton und
Taylor und der 1961 in schwarz-weiß inszenierte "Billy Budd" (deutscher
Verleihtitel: Die Verdammten der Meere) . In diesem Film hatte Terence
Stamp sein vielbeachtetes Debüt als Matrose Billy Budd - er wurde mit
dem Golden Globe als bester Nebendarsteller ausgezeichnet und konnte
auch eine Oscar-Nominierung in der gleichen Sparte erringen.
Das Drehbuch schrieb Ustinov gemeinsam mit Robert Rossen und DeWitt
Bodeen nach dem Roman "Billy Budd Fortopman" von Herman Melville.
Dieses Buch ist zwar weniger bekannt als Melvilles Hauptwerk "Moby Dick"
- aber diente ebenfalls hervorragend als dramatische Geschichte auf
hoher See.
Die markanteste Figur dieser Geschichte spielte aber der
hervorragende Robert Ryan als verbitterter und hasserfüller Offizier
Claggart.
Der junge unbedarfte und etwas naibve Billy Budd (Terence Stamp)
ist Mitglied der Besatzung des britischen Handelsschiff The Rights of
Man. Nach geltendem Recht darf in Kriegszeiten wie diesen (Das Empire
ist mit Frankreich im Krieg) darf ein britisches Marineschiff Leute von
Handelsschiffen als Matrosen rekrutieren und von diesem Recht macht im
Jahr 1797 die HMS Avenger Gebrauch. Der junge Billy ist nunmehr
Crewmitglied eines Kriegsschiffes. Sehr schnell erkennt die Mannschaft,
dass Billy hoffnungslos naiv und optimistisch mit seinem Schicksal
umgeht, dies bringt ihm auch Sympathien bei seinen zynischen Kameraden.
Der alte Segelmacher Dansker (Mervyn LeRoy) hat es sich zur Aufgabe
gemacht dem jungen Mann etwas zur seite zu stehen. Captain Vere (Peter
Ustinov) weiß, dass in Kriegszeiten die Mannschaft eine strenge Hand
braucht. Daher lässt er den unerbittlichen Offizier Claggart auch sehr
viele Freiheiten in der Bestrafung der Schiffsbesatzungen. Wer auf
dessen Liste steht, der hat spätestens am nächsten Tag nichts mehr zu
lachen, denn die Bestrafung ist fast schon umenschlich. Die Schläge so
hart, dass die Männer nach der Bestrafung ohnmächtig auf dem Schiffsdeck
liegen. Der 1. Offizier Seymour (Paul Rogers), der 2. Offizier
Ratcliffe (John Neville) und Fähnrich Wyatt (David McCallum) gehen etwas
menschlicher mit der Besatzung um und verabscheuen im Grunde die
Methoden von Claggart, dem man eine unrühmliche Vergangenheit nachsagt.
Aber es ist schwer Beweise für dessen Sadismus zu haben, da die Leute
aus Angst schweigen. Sehr schnell gewinnt der junge Billy auch die
Sympathien seiner Vorgesetzten und der Kapitän zieht sogar eine ..... in
Erwägung.
Billy versucht auch mit dem unbeliebten Claggart ins Gespräch zu
kommen, doch der Versuch schlägt fehl und Claggart baut noch mehr Hass
gegen den jungen Mann auf. Bald darauf beschuldigt er Billy der
Anstiftung zur Meuterei. Bei der Gegenüberstellung durch den Captain
kommt es zu einem tragischen Schlagabtausch. Die Konsequenz daraus ist
ein sofort anberaumtes Schiffgericht...
Robert Krasker als Kameramann überzeugt einmal mehr mit sehr
atmosphärischen Aufnahmen auf hoher See. Der Brite erhielt für "Der
dritte Mann" einen Oscar und war Chefkameramann weiterer unsterblicher
Klassiker wie "Ausgestoßen", "Begegnung" oder "Geheimnisvolle
Erbschaft".
Das Gericht auf dem Schiff bleibt in Erinnerung, denn es zeigt
eindrücklich wie sehr sich geltendes Recht von Gerechtigkeit
unterscheidet - vor allem in Kriegszeiten. So sind sich alle vier
Richter einig, dass Billy eigentlich einen Freispruch für den
ungewollten Totschlag an seinem Vorgesetzten verdient hätte, aber es
gilt keine Schwäche zu zeigen und so stimmt der Kapitän seine drei
Beisitzer am Ende doch noch um nichts anderes als die Todesstrafe
auszusprechen. In dem Genre der Filme, die auf dem Meer spielen, kann
"Die Verdammten der Meere" nicht ganz mit den ultimativen Klassikern wie
"Meuterei auf der Bounty" oder "Moby Dick" mithalten. Interessant ist
die Geschichte des optimistischen Billy, dessen Leben tragisch endet,
der aber dennoch Kraft aus dem Glauben schöpft, aber allemal.
Bewertung: 7 von 10 Punkten.
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