Freitag, 11. Januar 2019

Die Bestie der Wildnis

























Regie: Charles Marquis Warren

Blutsbrüder des Hasses...

In dem 1952 von George Marshall gedrehten Indianerfilm "Der weiße Sohn der Sioux" spielte der damals sehr junge Charlton Heston einen Weißen, der von Indianern aufgezogen wird und sich in den Stamm der Sioux gut integrieren kann. Ein Jahr später in "Arrowhead" (Deutscher Filmtitel: Die Bestie der Widnis) spielt er eine ähnlich gelagerte Rolle, allerdings mit ganz anderen Auwirkungen. Heston ist Ed Bannon, der bei den Apachen aufwuchs, dieses Volk aber hasste und es wieder verließ. Regisseur von "Arrowhead" ist Charles Marquis Warren, der Ende der 40er Jahre Drehbücher u.a. für "Todesreiter in Laredo", "Gegenspionage" oder "Pony Express" schrieb. Er liebte Western und so war es nicht verwunderlich, dass er auch als Produzent für TV-Westernserien wie "Rauchende Colts" oder "Die Leute von der Shilo Ranch" verantwortlich war. Daher lag seine Filmkarriere auch immer wieder auf Eis und seine Filmgraphie als Regisseur ist weit weniger üppig.
Mit "Die Bestie der Wildnis" überzeugt er aber auf ganzer Linie, vor allem weil die Geschichte (er schrieb auch das Drehbuch für den Film) mit zwei hassenden Männern sehr überzeugend ist und der Film sich als Vorläufer grimmiger Spätwestern wie "Sierra Charriba" oder "Keine Gnade für Ulzana" ausweist.
Auf der einen Seite ist da der Zivilscout Ed Bannon (Charlton Heston), der bei den Apachen aufwuchs und dennoch zum Indianerhasser wurde. Sein Kontrahent wird der Häuptlingsohn Toriano (Jack Palance), der scheinbar ein gutes Beispiel für gelungene Integration ist, denn der Mann hat an der Ostküste studiert und kehrt nun zu seinem Volk, den Chiricahua Apachen zurück. Die sollen in ein Reservat nach Florida umziehen. Noch ist Chattez (Frank deKova) der Häuptling, aber sein zurückgekehrter Sohn wird bald seinen Platz einnehmen, denn er glaubt an den Endsieg der Apachen gegen den weißen Mann und sieht sich als siegreicher Häuptling aus der Vorsehung. Ein Führer, der kommen wird und dem indianischen Volk zu neuem Ruhm und Ehre führt. Mitten im Indianergebiet ist das Fort Clark der Posten de US-Kavallerie und Colonel Weibright (Lewis Martin) glauben an den Frieden mit den Indianern. Ed Bannon und sein Partner Sandy Mackinnon (Milburn Stone) glauben aber den Friedensbeteuerungen der Indianer nicht. Bannon tötet auch drei Chiricahua Apachen, von denen er glaubt, dass sie auf dem Kriegspfad sind. Offiziell waren die aber nur vor Ort um den Häuptling sicher ins Fort zu geleiten, um den Frieden perfekt zu machen. Somit ist Bannon der Sündenbock für den Colonel und auch für Captain North (Brian Keith), der in die Frau (Mary Sinclair) verliebt ist, mit der Bannon mal zusammen war. Inzwischen vergnügt sich dieser - trotz des Hasses - mit der Indianerin Nita (Katy Jurado), die mit ihm zusammen unter einem Dach lebt. Als Toriano auftaucht, verstärkt sich Bannons Indianerhass noch mehr. Aber auch Toriano ist besessen vom Gedanken Bannon zu vernichten...


Die Filmzeitschrift Cinema kritisierte die reaktionäre Moral des Films, aber dies macht den Film auch grimmig und verleiht ihm eine sehr destruktive Atmosphäre. Dies braucht die Geschichte über den gegenseitigen Hass und Vernichtungswillen aber auch unbedingt, um gut zu funktionieren. Heston spielt fies wie nie, aber Jack Palance toppt ihn noch. Laut Filmabspann ist die Figur des Ed Bannon an den deutschstämmigen Scout, Soldaten und Dolmetscher Albert Sieber angelehnt, der von 1843 bis 1907 gelebt hat.



Bewertung: 7,5 von 10 Punkten. 

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen