Regie: Michael Curtiz
Die Geschichte des Grubenarbeiters Jo Radek...
Michael Curtiz
wurde am 24. Dezember 1886 in Ungarn geboren und machte später in
Hollywood Karriere als Filmregisseur, nachdem er bereits zu
Stummfilmzeiten in Ungarn und Österreich Filme drehte. 1926 debütierte
er in der Traumfabrik mit "Sensation im Zirkus" und in der Folge
entstanden Kinoerfolge wie "Chicago - Engel mit den schmutzigen
Gesichtern", "Herr der sieben Meere", "Robin Hood" oder "Unter
Piratenflagge". Bei seiner vierten Oscarnominierung als bester Regisseur
gelang ihm mit dem Welterfolg "Casablanca" auch der Sieg.
Der 1935
entstandene Krimi mit sozialen Einschlag "In blinder Wut" ist heute
etwas in Vergessenheit geraten. Doch es lohnt sich "Black Fury" - so der
Originaltitel des Films - neu zu entdecken. Vor allem gibt es ein
Wiedersehen mit Paul Muni. Der aus Lemberg stammende Muni, der in den
30er Jahren mehrfach als bester Schauspieler für den Oscar nominiert
wurde, zeigt auch hier eine sehr gute Schauspielerleistung.
Der Film nimmt
Bezug auf einen historischen Falldes Jahres 1929, der sich in
Pennsylvania ereignete. Dort wurde der streikende Bergmann John
Barkowski von der Polizei einer privaten Firma zu Tode geprügelt. Bei
der 8. Oscar Verleihung 1936 wurde Paul Muni für die Rolle des
Minenarbeiters Joe Radek nicht offiziell für den Oscar als bester
Schauspieler nominiert, er belegte jedoch aufgrund der in diesem Jahr
abgegebenen schriftlichen Stimmen den zweiten Platz hinter Victor
McLaglen für "The Informer".
Der Grubenarbeiter
Jo Radek stammt ursprünglich aus Osteuropa. Jo ist bei seinen
Arbeitskollegen sehr beliebt, da er immer einen guten Spruch auf Lager
hat und auch gut Streitigkeiten schlichten kann. Jo träumt von einer
gemeinsamen Zukunft mit seiner derzeitigen Freundin Anna Novak (Karen
Morley), die allerdings auch ein heimliches Verhältnis mit dem
Polizisten Slim Johnson (William Gargan) hat. Beide brennen durch und
dies bricht dem robusten Arbeiten das Herz. An diesem besagen Abend
trinkt er eine Menge Alkohol und nimmt später, sturzbetrunken, an einer
wichtigen Gewerkschaftsversammlung teil. Zusätzlich wird er noch
aufgestachelt von seinem Kumpel Steve Croner (J. Carrol Naish), der
undercover für eine Sicherheitsfirma arbeitet, die darauf aus ist, dass
sich die Gewerkschaft spaltet, radikalisiert und somit durch weniger
Macht sich am Ende auflöst. Der Plan gelingt durch die Stimme von Joe.
Doch damit beginnen erst die Probleme. Mike Shemanski (John Qualen),
Joes bester Freund wendet sich von ihm ab, weil er ihm die Schuld gibt
für die kommenden fatalen Ereignisse der Arbeitsniederlegung. Denn die
Firma hat tatsächlich die Hilfe dieser Sicherheitsfirma in Anspruch
genommen, die mit Privatpolizei auftaucht. Vor Brutalität schrecken
diese Ordnungshüter natürlich nicht zurück...
Ein Film über
einen Mann, der durch eine Enttäuschung einen fatalen Fehler begeht und
sich unwissend von einem Betrüger einspannen lässt. Als er dies bemerkt,
scheint schon alles zu spät zu sein. Ein Mord vor seinen Augen lässt
ihn dann doch wieder in der richtigen Spur laufen. Er lehnt sich gegen
ein menschenverachtendes System auf. "In blinder Wut" bietet zwar durch
die Liebesgeschichte eine gewisse Dramatik, doch im Kern ist Michael
Curtiz ein Werk mit sozialer Sprengkraft. Eine Art Vorläufer von großen
Klassikern wie "Blinde Wut" von Fritz Lang oder "Früchte des Zorns" von
John Ford.
Bewertung: 7,5 von 10 Punkten.
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