Regie: Frank Capra
Das Leben des George Bailey...
Mit seinem 1946 gedrehten Weihnachtsfilm "Ist das Leben nicht schön
?" (Originaltitel: It´s a wonderful life) hat Frank Capra sicherlich
sein großes Meisterwerk erschaffen. Vor allem durch die vielen
Fernsehaufführungen an den Festtagen (und dies weltweit) entwickelte
sich im Lauf der Zeit dieses unsterbliche Meisterwerk. Dabei sei es beim
Kinostart des Klassikers gar nicht so rosig aus. Der Film spielte zwar
3,3 Millionen Dollar an der Kasse ein, was aber im Vergleich mit den
hohen Produktionskosten eher enttäuschend war und für das Studio war
damit der große und erfolgreiche Komödienregisseur der 30er Jahre nicht
mehr wie früher in der Lage richtig erfolgreiche Filme zu machen. Bei
der Oscarverleihung lief es etwas besser. "Ist das Leben nicht schön ?"
wurde immerhin in der Kategorie "Beste Film" nominiert. Hauptdarsteller
James Stewart bekam in der Rolle des George Bailey erwartungsgemäß eine
Nominierung als bester Schauspieler. Ausserdem auch Frank Capra in der
Regiekategorie sowie die Toningenieure und Schnittmeister William
Hornbeck. Immerhin wurde dem Feel Good Movie ein Sonderpreis - der
Technical Achievment Award für die Entwicklung einer Methode zur
Simulation von fallendem Schnee - zuerkannt. Tatsächlich sind diese
winterlichen Impressionen des Films auch heute noch sehr atmosphärisch
und erzeugen die richtige Stimmung für den Film.
Die Geschichte handelt von dem Idealisten George Bailey (James
Stewart), einem Mann, der im Laufe seines Lebens alle seine Träume
aufgegeben hat und auch zum Wohl seiner Mitmenschen in vielen Fällen
Verzicht geübt hat. Nun steht er vor dem Ruin und überlegt sich auf der
verschneiten Brücke, ob er in den Fluß springen soll, um dem Leben ein
Ende zu bereiten. Zu Hause wartet seine geliebte Frau Mary (Donna Reed)
mit den Kindern Janie (Carol Goomes), Zuzu (Karolyn Grimes), Pete (Larry
Simms) und Tomm (Jimmy Hawkins) auf George. Im Himmel will man diese
Verzweiflungstat verhindern und die Engel beraten wer von Ihnen dem
armen Mann zu Hilfe kommen soll. Die Wahl fällt auf den etwas
einfältigen Engel Clarence (Henry Travers), wer der immer noch keine
Flügel hat. Dazu muss er eine sehr gute Tat vollbringen.
Dazu muss er ins winterliche Bedford Falls heruntersteigen. Aber
zuerst braucht der Engel Informationen über diesen potentiellen
Selbstmörder und im Rückblick erlebt auch der Zuschauer George als
Jungen (Bobby Anderson), der beim Spielen auf dem vereisten See seinem
kleineren Bruder Harry (Georgie Nokes, als Erwachsener wird er von Harry
Nokes gespielt) das Leben rettet. Durch die heroische Rettung wird er
aber auf einem Ohr nichts mehr hören können. Die kleine Mary (Jean Gale)
ist schon als kleines Mädchen in George verliebt, doch mit der
gleichaltrigen Violet (wird als Erwachsene von Gloria Grahame gespielt)
hat sie eine harte Konkurrentin.
Der kleine George verhindert auch durch seinen Job in der Apotheke von Mr. Gower (H. B. Warner) eine Katastrophe.
Georges Vater (Samuel L. Hinds) und sein Bruder Billy (Thomas
Mitchell) leiten die Bausparkasse "Building and Loan" und helfen somit
den kleinen Leuten auch mit Krediten. Dieses humane Vorgehen ist dem
reichen und mächtigen Mr. Potter (Lionel Barrymore) ein Dorn im Auge. Am
liebsten würde er die Bausparkasse in den finaziellen Ruin treiben. Als
George erwachsen ist würde er gerne die Welt bereisen und hat auch
beruflich große Pläne. Und Mary ist immer noch in ihn verliebt. Bei der
Highschool Abschlußfeier treffen sich die beiden wieder und nach einigen
Umwegen heiraten die beiden natürlich und George bleibt in Bedford
Falls und übernimmt die Sparkasse seines Vaters. Als Onkel Bill 8.000
Dollar verliert, scheint das Lebenswerk von George mit einem Schlag
runiniert zu sein. Mehr noch: Durch eine mögliche Anklage der
Veruntreuung könnte George sogar im Gefängnis landen...
Natürlich ist das HappyEnd im Programm und der Film hat ein tolles
Tempo vorzuweisen, dass vor allem in der ersten Hälfte voll zum Tragen
kommt. Ein wahrer Evergreen - einzig und allein die Tatsache, dass man
den Tränendrücker wahrscheinlich schon viel zu oft gesehen hat, trügt
ein bisschen das Vergnügen. Beim ersten Mal funktioniert der Film
natürlich am Besten. Aber was kann dieser schöne und sentimentale Capra
Film dafür, dass man ihn so oft im TV zeigt.
Bewertung: 9,5 von 10 Punkten.
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