Regie: Gregory LaCava
Der Mann von der Müllhalde...
Gregory LaCavas Screwball-Komödie "Mein Mann Godfrey" erhielt bei
der Oscar-Verleihung des Jahres 1937 insgesamt 6 Nominierungen.
Regisseur Gregory LaCava bekam eine davon. Auch das Drehbuch von Erich
Hatch und Morris Ryskind wurde vorgeschlagen. Und weil das gesamte
Schauspieler Ensemble vorzügliche Arbeit leistete, wurden auch die
Hauptdarsteller William Powell und Carole Lombard nominiert. Ausserdem
die Nebendarstwller Mischa Auer und Alice Brady. Doch am Abend der
Preisverleihung am 4. März 1937 ging der Film komplett leer aus.
Die Geschichte spielt in New York City, während der großen
Weltwirtschaftskrise. Diese Depression hat viele reiche Leute arm
gemacht und die armen Menschen noch ärmer. Einigen wenigen geht es aber
gut und so lassen es sich die beiden reichen Bullock Schwestern Irene
(Carole Lombard) und Cornelia (Gail Patrick) entsprechend gut gehen.
Deren alberne Mom (Alice Brady) gibt das Geld ihres vermögenden Mannes
(Eugene Pallette) rasend schnell aus und hat ihre Töchter auch
dementsprechend verwöhnt und arrogant erzogen. Vor allem Cornelia ist
purer Egoismus in Person. Bei einer Wohltätigkeitveranstaltung im noblen
Waldorf Ritz Hotel wird eine Schnitzeljagd für wohltätige Zwecke
eröffnet. Die Reichen müssen irgendwelche Dinge finden, die dann später
versteigert werden. Unter anderem wird nach einem vergessenen Mann
gesucht. Der könnte vielleicht auf den Müllkippen der Stadt am East
River in der Nähe der 59th Street Bridge zu finden sein, dort wo die
Armen und Obdachlosen hausen. Tatsächlich finden sie dort einen Mann
(William Powell) mit auffallend guten Umgangsformen, der sicherlich
schon mal bessere Zeiten erlebt haben dürfte. Mit 5 Dollar will Cornelia
den Obdachlosen zur Veranstaltung locken. Doch die Art der arroganten
Lady missfällt dem Mann und er gibt ihr einen Korb. Die freundliche
Irene (Carole Lombard) kann ihn jedoch überreden mitzukommen. Am Ende
des Abends hat Godfrey - so heißt der höfliche Obdachlose - einen Job
bei den Bullocks als Butler. Haushälterin Molly (Jean Dixon) warnt ihn
aber vor der dysfunktionalen Familie. Noch nie hat es ein Butler lange
ausgehalten. Entweder ist er gegangen oder er wurde gegangen. So schnell
lässt sich Godfrey aber nicht abschrecken...
Natürlich stammt Godfrey aus einer guten Familie und so steht am
Ende einem HappyEnd nichts mehr im Wege. Vorher hat Godfrey aber noch
allerhand Ärger mit dieser sehr speziellen Familie, in der die Mutter
sich auch noch einen Hausfreund und Protege (gespielt von Mischa Auer)
hält. Trotz dem Comedy Faktor kommt auch die etwas bittere Erkenntnis
gut rüber, dass der Reichtum nicht nur heute, sondern schon damals sehr
ungerecht verteilt ist und es Menschen gibt, die der Verschwendungssucht
frönen. Die Kassen der Kinos klingelten und so gab es auch 1957 ein
Remake mit David Niven und June Allyson, das von Henry Koster gedreht
wurde.
Bewertung: 7 von 10 Punkten.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen