Freitag, 10. Januar 2020

David Copperfield

























Regie: George Cukor

Als Hollywood Charles Dickens verfilmte...

Für Regisseur George Cukor war "David Copperfield" aus dem Jahr 1935 ein riesiger Erfolg. Die Verfilmung des bekannten Romans von Charles Dickens spielte über 3,5 Millionen Dollar ein und erhielt überragende Kritiken. Manche sprachen damals sogar von der besten Literaturverfilmung überhaupt. Tatsächlich wirkt seine Verfilmung auch heute noch sehr authentisch und man fühlt sich tatsächlich in die viktorianische Epoche hineinversetzt. Die Besetzung sämtlicher Romanfiguren ist im jedenfalls prächtig gelungen und auch Auge fürs Detail war sicherlich vom Vorteil. Erst im folgenden Jahrzehnt gelang es dem Briten David Lean mit "Geheimnisvolle Erbschaft" und "Oliver Twist" diese Leistung zu übertrumpfen. Seine Dickens Filme sind noch ein bisschen düsterer und sind bis heute unübertroffen.
"David Copperfield" entführt seine Zuschauer ins England des 19ten Jahrhunderts und auch für Produzent David O. Selznick wurde in seinem Vorhaben bestärkt große Weltliteratur als Kinofilm zum Erfolg zu bringen.
Bei der nachfolgenden Oscarverleihung wurde Cukors Film in den Kategorien "Bester Film", "Bester Schnitt" und "Beste Regieassistenz" (Joseph M. Newman) nominiert. Kinderdarsteller Freddie Bartholomew schaffte damit seinen Durchbruch zu einem der größten Kinderstars der Dekade. 
Die junge Clara Copperfield (Elizabeth Allan) ist Witwe und 6 Monate nach dem Tod ihres Mannes wird der kleine David (Freddie Bartholomew) geboren. Der wächst zwar ohne Papa, aber in liebevoller Umgebung bei seiner Mutter und der Dienerin Peggotty (Jessie Ralph) auf. Die Idylle bröckelt allerdings, als der charmante Mr. Murdstone (Basil Rathbone) auftaucht, der um Clara wirbt. Es kommt zur Vermählung, dann zeigt der Mann aber sein wahres Gesicht, das sehr hartherzig und brutal ist. Mit ihm zieht auch seine strenge Schwester Jane (Violet Kemble Cooper) ins Haus und gibt den Ton an. Der Junge bekommt von seinem Stiefvater Prügel, weil der bemerkt, dass er von David nicht akzeptiert wird. Dann wird Clara schwanger und bei der Geburt stirbt sie und das Neugeborene. Ab diesem Zeitpunkt wird es für den kleinen David immer schlimmer. Er wird von Murdstone nach London zum Arbeiten geschickt. Immerhin findet er bei dem gutherzigen Wilkins Micawber (W. C. Fields) nicht nur Kost und Logis, sondern einen väterlichen Freund. Doch Micawber hat immer mal wieder Probleme mit seinen Gläubigern und wird verhaftet. David flüchtet von London nach Dover zu seiner Großtante Betsey (Edna May Oliver), die es verhindert, dass der Junge wieder zum sadistischen Stiefvater leben muss. David wird für seine Schulzeit von der gut betuchten Familie Wickfield (Lewis Stone) aufgenommen. Mr. Wickfields Tochter Agnes (Marilyn Knowlden, als Erwachsene Madge Evans) ist schon als Kind in David verliebt und das ändert sich auch nicht als sie bereits erwachsen ist. David (Frank Lawton) ist nun ein junger Mann, der sein Studium in Canterbury beginnt und sich mit seinem Studienkollegen James Steerforth (Hugh Williams) anfreundet. Beim Besuch einer Ballettaufführung sieht er Dora Spenlow (Maureen O´Sullivan) zum ersten Mal und verliebt sich in sie...



Lionel Barrymore ist als Dan Pegoddy zu sehen und mit Elsa Lanchester und Una 0`Connor sind weitere bekannte Nebendarsteller mit von der Partie. Nicht unerwähnt darf auch Roland Young bleiben, der den verschlagenen Uriah Heep spielt. Cedric Gibbons entwarf eine Nachbildung des London des 19. Jahrhundert auf dem MGM-Gelände. Die Szenen vor Tante Beseys Haus auf den weißen Klippen von Dover wurden in Malibu gedreht.




Bewertung: 8 von 10 Punkten. 
 

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