Samstag, 18. Januar 2020

Der unsichtbare Agent

























Regie: Edwin L. Marin

Die Formel für das kriegsentscheidende Serum...

1933 drehte James Whale den Horrorfilm "Der Unsichtbare" mit Claude Rains als Dr. Jack Griffin, der sich mit Hilfe seines Serums unsichtbar machen konnte, aber kein Gegenmittel dafür parat hatte. Das Serum hatte noch eine fatale Nebenwirkung, die dem Forscher nicht bewusst war. Er wurde dadurch aggressiv und bösartig. Für die Universal Pictures war "The Invisible Man" ein Riesenhit und spielte gutes Geld an der Kinokasse ein. Daher verwundern die diversen Fortsetzungen des Stoffes auch nicht besonders. 1940 kamen mit "Der Unsichtbare kehrt zurück" und "Die unsichtbare Frau" gleich zwei Nachfolger in die Kinos. Zwei Jahre später wurde der Unsichtbare auch im Kampf gegen böse Nazis eingesetzt. Unter der Regie von Edwin L. Marin entstand "Der unsichtbare Agent", der immerhin 1.041 Millionen Dollar einspielte, was die Produzenten sehr erfreute. Auch eine Oscarnominierung konnte in der Kategorie "Special Effects" errungen werden.
Im Jahr 1942 konnte man diese seltsame Mischung aus Horror und Science Fiction Film auch als reine Kriegspropagandaproduktion ansehen, die Teil der Bemühungen Hollywoods war, die Moral an der Heimatfront zu stärken. Solche Filme entstanden in Vielzahl, meistens mit einem verrückten Professor oder Wissenschaftler, der für das Dritte Reich arbeitete, das die Weltherrschaft anstrebte. Das Drehbuch von "Invisble Agent" stammt von Curt Siodmak, der aus Deutschland fliehen musste und dem Film natürlich einen sehr starken Anti-Nazi Ton beifügte, teilweise die Schergen des Regimes als inkompetente Trottel auflaufen ließ, wie beispielsweise der doofe und hormongesteuerte Gestapo Offizier Heiser (J. Edgar Bromberg), der am Ende seiner gerechten Strafe zugeführt wird. Und dies sogar von seinen eigenen Kameraden. Dafür ist der einflussreiche Stauffer, gespielt von Cedric Hardwicke, ein sehr raffinierter Zeitgenossen und sogar Vertrauter des Führers. Und dieser Stauffer hat es auf das Serum abgesehen, dass unsichtbar machen kann. Mit unsichtbaren Soldaten wäre der Krieg im Nu für die Nazis entschieden. Daher besucht er gemeinsam mit dem japanischen Baron Ikito (Peter Lorre) und zwei weiteren deutschen Spionen die scheinbar unscheinbare Druckerei eines gewissen Frank Raymond (Jon Hall), irgendwo in der US-Provinz. Stauffer weiß, das Frank Raymond eigentlich Frank Griffith heißt und darüberhinaus auch der Enkel des legendären Dr. Jack Griffin ist. Jener Wissenschaftler, der das Unsichtbarmachende Serum erfand. Und der Enkel soll auch die Formel besitzen, was sich als richtig herausstellt. Er kann entkommen und als guter amerikanischer Patriot bietet er der US-Regierung seine Dienste an. Als unsichtbarer Agent muss er nach Berlin und soll dort deutsche Sabotagepläne aufdecken, die der US-Munitionsindustrie schaden. In Deutschland muss er Kontakt zu dem Bestatter Dr. Schmidt (Albert Bassermann) und der Doppelagentin Maria Sorensen (Ilona Massey) aufnehmen, die für die Allierten arbeiten. Die attraktive Maria verkehrt in höchsten Nazikreisen und zu ihren Verehern gehören sowohl Stauffer als auch Gestapomann Heiser...


Hört sich alles etwas kurios an und ist es auch. B-Movie Regisseur Edwin L. Marin hat aber solide Arbeit geleistet und trotz einiger Absurditäten ist ihm ein unterhaltsamer Film gelungen. Peter Lorre sieht zwar weniger wie ein japanischer Baron aus, aber wen stört das schon ? Seine Präsenz ist auch hier super und mit Cedric Hardwicke konnte ein richtig guter Charakterdarsteller gewonnen werden.



Bewertung: 6,5 von 10 Punkten.

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