Regie: Edwin L. Marin
Die Formel für das kriegsentscheidende Serum...
1933 drehte James
Whale den Horrorfilm "Der Unsichtbare" mit Claude Rains als Dr. Jack
Griffin, der sich mit Hilfe seines Serums unsichtbar machen konnte, aber
kein Gegenmittel dafür parat hatte. Das Serum hatte noch eine fatale
Nebenwirkung, die dem Forscher nicht bewusst war. Er wurde dadurch
aggressiv und bösartig. Für die Universal Pictures war "The Invisible
Man" ein Riesenhit und spielte gutes Geld an der Kinokasse ein. Daher
verwundern die diversen Fortsetzungen des Stoffes auch nicht besonders.
1940 kamen mit "Der Unsichtbare kehrt zurück" und "Die unsichtbare Frau"
gleich zwei Nachfolger in die Kinos. Zwei Jahre später wurde der
Unsichtbare auch im Kampf gegen böse Nazis eingesetzt. Unter der Regie
von Edwin L. Marin entstand "Der unsichtbare Agent", der immerhin 1.041
Millionen Dollar einspielte, was die Produzenten sehr erfreute. Auch
eine Oscarnominierung konnte in der Kategorie "Special Effects" errungen
werden.
Im Jahr 1942
konnte man diese seltsame Mischung aus Horror und Science Fiction Film
auch als reine Kriegspropagandaproduktion ansehen, die Teil der
Bemühungen Hollywoods war, die Moral an der Heimatfront zu stärken.
Solche Filme entstanden in Vielzahl, meistens mit einem verrückten
Professor oder Wissenschaftler, der für das Dritte Reich arbeitete, das
die Weltherrschaft anstrebte. Das Drehbuch von "Invisble Agent" stammt
von Curt Siodmak, der aus Deutschland fliehen musste und dem Film
natürlich einen sehr starken Anti-Nazi Ton beifügte, teilweise die
Schergen des Regimes als inkompetente Trottel auflaufen ließ, wie
beispielsweise der doofe und hormongesteuerte Gestapo Offizier Heiser
(J. Edgar Bromberg), der am Ende seiner gerechten Strafe zugeführt wird.
Und dies sogar von seinen eigenen Kameraden. Dafür ist der
einflussreiche Stauffer, gespielt von Cedric Hardwicke, ein sehr
raffinierter Zeitgenossen und sogar Vertrauter des Führers. Und dieser
Stauffer hat es auf das Serum abgesehen, dass unsichtbar machen kann.
Mit unsichtbaren Soldaten wäre der Krieg im Nu für die Nazis
entschieden. Daher besucht er gemeinsam mit dem japanischen Baron Ikito
(Peter Lorre) und zwei weiteren deutschen Spionen die scheinbar
unscheinbare Druckerei eines gewissen Frank Raymond (Jon Hall), irgendwo
in der US-Provinz. Stauffer weiß, das Frank Raymond eigentlich Frank
Griffith heißt und darüberhinaus auch der Enkel des legendären Dr. Jack
Griffin ist. Jener Wissenschaftler, der das Unsichtbarmachende Serum
erfand. Und der Enkel soll auch die Formel besitzen, was sich als
richtig herausstellt. Er kann entkommen und als guter amerikanischer
Patriot bietet er der US-Regierung seine Dienste an. Als unsichtbarer
Agent muss er nach Berlin und soll dort deutsche Sabotagepläne
aufdecken, die der US-Munitionsindustrie schaden. In Deutschland muss er
Kontakt zu dem Bestatter Dr. Schmidt (Albert Bassermann) und der
Doppelagentin Maria Sorensen (Ilona Massey) aufnehmen, die für die
Allierten arbeiten. Die attraktive Maria verkehrt in höchsten
Nazikreisen und zu ihren Verehern gehören sowohl Stauffer als auch
Gestapomann Heiser...
Hört sich alles
etwas kurios an und ist es auch. B-Movie Regisseur Edwin L. Marin hat
aber solide Arbeit geleistet und trotz einiger Absurditäten ist ihm ein
unterhaltsamer Film gelungen. Peter Lorre sieht zwar weniger wie ein
japanischer Baron aus, aber wen stört das schon ? Seine Präsenz ist auch
hier super und mit Cedric Hardwicke konnte ein richtig guter
Charakterdarsteller gewonnen werden.
Bewertung: 6,5 von 10 Punkten.
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