Samstag, 18. Januar 2020

Von Agenten gejagt

 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Regie: Norman Foster
 
Gefährliche Dampferfahrt...
 
Der Noir-Krimi "Von Agenten gejagt" entstand 1943, Regie führte Orson Welles Freund Norman Foster. Dies führte immer wieder dazu, dass es immer wieder Spekulationen gab, dass Drehbuchautor Welles auch teilweise die Regie übernommen hat. Es existiert von dem Film leider auch nur eine sehr gekürzte 68 Minuten dauernde Fassung, die im Januar 1943 genau ein Jahr nach Drehbeginn in Mexiko ihre Premiere hatte. Immerhin wurde im Jahr 2005 eine 6 Minuten längere Fassung bei den Filmfestspielen in Locarno gezeigt, diese Fassung ist aber bisher nicht auf DVD erschienen. In der 68 Minuten Fassung wirkt der Erzählstil des Agentenfilms leider oft sehr abrupt und bleibt daher immer etwas nebenhaft.
Die Geschichte spielt meistens im Dunkel - entweder im Hotelzimmer, in einem schummrigen Nachtclub oder nachts auf einem Schiff. Es beginnt auch alles in einem dunklen Hotelzimmer in Istanbul. Ein Mann (Jack Moss) kämmt sich sehr sorgfältig die Haare und lädt dann seine Pistole. Er hat wohl soeben einen Auftragsmord erfolgreich ausgeführt und das Grammophon läuft und spielt einen Chanson. Doch die Platte hat Defekte und bleibt immer wieder hängen. Man wird diesen sonderbaren Mann sicherlich im Laufe der Handlung wiedersehen. Inzwischen sind auch der US-Amerikaner Howard Graham (Joseph Cotten) und seine Ehefrau Stephanie (Ruth Warrick) in Istanbul eingetroffen und checken im Hotel Adler Palace ein. Graham ist Rüstungstechniker und war als Berater der türkischen Kriegsmarine tätig. Die beiden sind müde, doch das Auftauchen von Kopeikin (Everett Sloane), einem Mitarbeiter von Grahams Firma, macht einen ruhigen Abend zu Zweit unmöglich. Der schafft es durch seine Hartnäckigkeit, dass der müde Graham sich von ihm noch überreden lässt einen Nachtclub in der Stadt zu besuchen. Dort lernt er die Tänzerin Josette (Dolores del Rio) und ihren Partner Gogo (Jack Durant) kennen. Er wird ausserdem von einem Magier (Hans Conreidt) aufgefordert bei einer Darbietung mitzumachen. Am Ende wird der Magier von einer tödlichen Kugel getroffen, doch die galt eigentlich Graham. Zumindest behauptet dies Oberst Haki (Orson Welles), der Chef der türkischen Geheimpolizei. So muss Graham seine Frau im Hotel zurücklassen und die Reise nach Batumi in einem Trampdampfer fortsetzen. Grahams Mitreisende sind Josette und Gogo, ausserdem ein Tabakverkäufer (Edgar Barrier), ein deutscher Professor und Archäologe (Eustace Wyatt) und ein französisches Ehepaar (Agnes Moorehead/Frank Readick). Bei einem Zwischenanlauf steigt auch der Auftragskiller ein...



Und Graham wird klar, dass er an Bord in Lebensgefahr schwebt. Doch keiner nimmt den Amerikaner richtig ernst. Gut gelungen ist die recht klaustrophobische Atmosphäre auf dem Dampfer. Orson Welles behauptete später, dass der Film von den Produzenten massakriert wurde. Regisseur Norman Foster drehte vor "Von Agenten gejagt" sechs von acht der beliebten Mr. Moto Filmreihe, anschließend noch einige der besten Charlie Chan Movies mit Sidney Toler. Foster und Welles verband eine lebenslange Freundschaft.


Bewertung: 6,5 von 10 Punkten. 

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