Regie: Norman Z. McLeod
Ein Held wie Walter Mitty...
Für das Empire Magazine gehört der 1947 gedrehte Danny Kaye Komödienklassiker "Das Doppelleben des Herrn Mitty" zu den 500 größten Filmen aller Zeiten.
Regie führte Norman Z. McLeod, der vor allem auf Kömödien spezialisiert war. Er drehte u.a. die Film "Marx Brothers auf hoher See", "Der Weg nach Rio" und "Sein Engel mit dem zwei Pistolen".
2013 entstand mit Ben Stiller in der Rolle des Walter Mitty ein Neuverfilmung dieser Geschichte von James Thurber.
Es ist die Geschichte eines ruhigen, fast schüchernen Mannes, der unter der Knute seiner zwar fürsorglichen, aber auch herrschsüchtigen Mutter lebt. Nur in seinen Tagträumen ist Walter Mitty (Danny Kaye) ein unerschütterlicher Held, dem natürlich auch die Frauenherzen reihenweise zufliegen. In diesen Tagträumen rettet Mtty als Captain sein Schiff aus dem Sturm des Meeres. Die blonde Passagierin an Bord (Virginia Mayo) bemerkt, dass der Held das Schiff trotz eines gebrochenen Armes noch sicher in den rettenden Hafen bringt. Ein weiterer Traum versetzt den Zuschauer in einen Operationssaal. Alles wartet auf den weltbesten Chirurgen Walter Mitty, nur er kann den Patienten vor dem sicheren Tod retten. Dann fällt auch noch das wichtige Atemgerät aus...aber keine Angst Dr. Mitty ist nicht nur ein klasse Mediziner, sondern auch brillanter Techniker. Mit einigen Tricks bringt er das defekte Gerät wieder in Schwung. Operation geglückt, er verlässt cool den Operationssaal, die Schwester schaut ihm sehnsüchtig hinterher...was für ein Mann. Im normalen Leben ist Walter Mitty ein sehr begabter Lektor bei Piece Publishing - einem Verlag für Groschenromane aller Art. Sein Chef (Thurston Hall) hat die Angewohnheit sämtliche sehr innovativen Ideen von Mitty zu klauen und dann als seine eigenen zu verkaufen. Auch zuhause hat Mutter Mrs. Eunice Mitty (Fay Bainter) das Sagen - sie bestimmt und leitet die Geschicke ihres Sohnes. Das wohlbehütete Muttersöhnchen soll auch mit Gertrude Griswald (Ann Rutherford) verlobt werden. Gertrude bringt auf ihren Besuchen eine noch herrschüchtigere Mutter Mrs. Griswald (Florence Bates) und ihren verzogenen kleinen Hund mit. Manchmal bringen sie sogar den geschwätzigen Tubby Woodsworth (Gordon Jones) mit, der auch ein Auge auf Gertrude geworfen hat. Als er eines Tages wie gewohnt mit dem Zug nach New York zur Arbeit fährt, trifft er auf die attraktive Blondine Rosalind van Hoorn (Mayo), die genauso aussieht wie das Mädchen, dass ihn in seinen Heldenträumen anhimmelt. Tatsächlich hat das Girl auch die Gabe den Feigling Mitty in einen fiesen Kriminalfilm mit hineinzuziehen...
Die Bösewichte in der Geschichte werden von Boris Karloff und Konstantin Shayne gespielt. Und dieses Abenteuer mit den Gangstern wird Mr. Mitty natürlich verändern. Im Grunde sind es die einfachsten Hitchcock Anleihen mit einem Held, der ein sehr inniges Verhältnis zur Mutter hat und der ohne es zu wollen in einen Kriminal- und Verschwörungsfall gerät. Dabei spielt eine undurchsichtige Frau eine große Rolle. Danny Kaye ist natürlich ein Vollblutkomiker, der diese Konstellation sehr zu nutzen weiß. Er bringt auch noch zwei reichlich absurde Gesangseinlagen zum Besten. Die erste als hochdekorierter Kriegsheld am Vorabend eines gefährlichen Kommandos. Mitty wird von seinem Regiment aufgefordert auch sein Gesangstalent unter Beweis zu stellen, der diesen Song mit der gebotenen Absurdität darbringt. Ausserdem tritt er in die Fußstapfen des Modeschöpfers Anatole of Paris auf, er zeigt dabei die neuesten Hutkreationen - diese Einlage basiert auf den damals berühmten Friseur Antoine de Paris, der für seine absurden Frisuren bekannt war. Auch dieser Song ist total skurril. Mit 3,35 Millionen Dollar Einspielergebnis erreichte "Mr. Mitty" die Top25 der erfolgreichsten Kinofilme des Jahres und auch heute noch kann man über diesen witzigen Film lachen. Am Ende kriegt ein inzwischen tapferer Mann auch seine Traumfrau.
Bewertung: 7,5 von 10 Punkten.
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