Regie: Harmon Jones
Die Lady mit der Bullenpeitsche...
Interessanterweise hat eine Frau das Drehbuch zum B-Western
"Bullwhip" (deutscher Titel: Das Teufelsweib von Montana) geschrieben.
Adele Buffington wurde als Adele Burgdorfer als Tochter deutscher
Einwanderer in St. Louis geboren. Sie wurde eine begehrte
Drehbuchschreiberin mit dem Schwerpunkt "Western" und war zwanzig Jahre
lang eine der meistbeschäftigsten Skriptschreiber.
Heute wäre ein Film dieser Art mehr als gewagt, denn das
Teufelsweib im Film (Rhonda Fleming) wird im Laufe der Handlung von
einem starken Mann (Guy Madison) in die Schranken gewiesen. Sie verliebt
sich gleich beim ersten aufgezwungenen Kuss des Draufgängers, will aber
weiterhin die Führungsrolle beibehalten und wird schließlich durch
Zähmung in ihre Schranken gewiesen.
Ein Western für den Index ? Man erkennt sehr schnell wie sich die
Zeiten gewandelt haben. So richtig ernst nehmen kann man diesen Western
natürlich nicht. Im Grunde ist es eine Liebesgeschichte zwischen
Kratzbürste und Macho, die in eine Westernhandlung eingebaut wurde.
Regisseur Harmon Jones, der Editor war, bevor er ins Regiefach
wechselte, kam bei der Oscarverleihung 1948 auf eine Nomnierung für den
besten Schnitt in Elia Kazans inszenierter Literaturverfilmung "Tabu der
Gerechten". In den 50ern versuchte er es als Regisseur und drehte mit
"Die silberne Peitsche" und "Stunden des Terrors" zwei überaus gute Low
Budget Western. "Das Teufelsweib von Montana" ist albern, aber die
beiden Protagonisten machen ihre Sache gut. Nicht umsonst gehören Rhonda
Fleming und Guy Madison zu den Helden der B-Westernwelt.
Rhonda Fleming wurde nicht nur sehr oft für Westernfilme
engagiert, sie war auch eine begehrte "Film Noir" Darstellerin. Sehr
bekannt ist ihre Rolle als ermordete Sekretärin in Robert Siodmaks "Die
Wendeltreppe". Ausserdem überzeugte sie in Jacques Tourneurs "Goldenes
Gift" als Femme Fatale.
Der smarte und coole Steve Daley (Madison) soll wegen eines Mordes,
den er in Notwehr begangen hat, gehängt werden. Doch dies
ausgesprochene Todesstrafe ist nur das fiese Druckmittel eines korrupten
Richters (Don Beddoe). Der macht dem vermeintlichen Todeskandidaten in
der Gefängniszelle das Angebot eine ihm unbekannte Frau (Rhonda
Fleming), die mit einem indianischen Bodyguard (Burt Nelson) vor der Tür
steht, sofort zu ehelichen und danach für immer zu verschwinden. Die
Frau ist eine gewiefte Unternehmerin, die heiraten muss, weil sie sonst
ihr Erbe und damit das gesamte Vermögen verliert. Die Frau sieht gut aus
und so erkauft sich der Westernheld noch einen Kuss von der Schönheit,
dann verschwindet sie. Auch er soll verschwinden. Sein Freund Podo (Don
Sheridan) wartet draußen auf ihn, aber auch ein vom Richter angeheuerte
Killer (James Griffith). Zum Glück misslingt das Attentat und Steve
flieht mit der Heiratsurkunde. Fest entschlossen seine ihm bisher
unbekannte Gemahlin wiederzutreffen...
Und dieses Teufelsweib ist sogar Halbindianerin (Tochter des Häuptlings), Erbin eines lukrativen Pelzhandels und züchtigt ungehorsame Männer mit der Bullenpeitsche. Natürlich bedarf es einer Zähmung und bald halten die Männer des Films zusammen, wenn es um die Erziehung der störrischen Lady geht. Sogar ihr Daddy, der Indianerhäuptling (J. W. Cody) weist sie in ihre Schranken. Die zeitgenössischen Kritiken waren gar nicht schlecht. Meistens lobte man das Drehbuch, dass stark vom üblichen WildWest-Schema abwich und erkannte Parallelen zu Shakespeares "Der Widerspenstigen Zähmung".
Und dieses Teufelsweib ist sogar Halbindianerin (Tochter des Häuptlings), Erbin eines lukrativen Pelzhandels und züchtigt ungehorsame Männer mit der Bullenpeitsche. Natürlich bedarf es einer Zähmung und bald halten die Männer des Films zusammen, wenn es um die Erziehung der störrischen Lady geht. Sogar ihr Daddy, der Indianerhäuptling (J. W. Cody) weist sie in ihre Schranken. Die zeitgenössischen Kritiken waren gar nicht schlecht. Meistens lobte man das Drehbuch, dass stark vom üblichen WildWest-Schema abwich und erkannte Parallelen zu Shakespeares "Der Widerspenstigen Zähmung".
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