Mittwoch, 27. Oktober 2021

Patrouille Westwärts


 

 

 

 

 

 

 

 

Regie: Francis D. Lyon

Reise durch verbranntes Land

Kameramann William Clothier (Bis zum letzten Mann, Der Siebente ist dran, Alamo, Die Comancheros, Liberty Valance, Cheyenne, Der Mann vom großen Fluß) ist ein Meister der Bildgestaltung. Auch der B-Western "Patrouille Westwärts" aus dem Jahr 1959 profitiert von seinem Talent und hebt den in schwarz-weiß gedrehten Film über den Durchschnitt. Im Original heißt der Film "Escort West" und sein Regisseur ist Francis D. Lyon, der als Filmeditor mehr Erfolg verzeichnen konnte wie als Regisseur. Zusammen mit seinem Kollegen Robert Parrish bekam er 1946 den Oscar für den besten Schnitt in Robert Rossens Film Noir "Jagd nach Millionen".
"Escort West" spielt nach dem Bürgerkrieg. Ein ehemaliger Offizier der Konföderierten versucht mit seiner kleinen Tochter in seine Heimat nach Oregon zu gelangen. Dieser Ben Lassiter (Victor Mature) und seine Tochter Abbey (Reba Waters) müssen von Nevada durch das Territorium der Modoc-Indianer. Eine gefährliche Reise, wie sich bald herausstellen wird. Die Landschaft wirkt fremd und bedrohlich und als Besiegter des Bürgerkriegs schlägt dem Mann auch der Hass der Unionsanhänger entgegen. An der Fennimans Station machen die beiden Reisenden Halt, es gibt dort eine Mahlzeit, ein Bad und man kann Vorräte aufladen. Auch eine Gruppe von Unionssoldaten unter der Führung des Lieutenant Weeks (John Hubbard) hat dort Halt gemacht. Sie haben Geld für die Armeebediensteten bei sich, auch die beiden sehr unterschiedlichen Schwestern Beth (Elaine Stewart) und Martha Drury (Faith Domergue) reisen mit den Soldaten. Beth ist mit einem Captain Howard Poole (William Ching) verlobt. Die Truppe hofft sehr bald auf dessen Patrouille zu treffen. Was die Reisenden nicht wissen: Poole und seine Männer sitzen fest, da sie von Indianern umzingelt sind. Auch die Reisegruppe befinden sich in großer Gefahr, da die Indianerstämme sich auf dem Kriegspfad befinden. Die Fenimans (Claire du Prey, Sid Saylor), Besitzer der kleinen Station, sind unpolitisch und heißen alle Leute willkommen. Martha dagegen, die ihren Verlobten im Krieg verloren hat, hasst die Südstaatler und empört sich weil Lassiter und seine Tochter bedient werden. Dann brechen die Soldaten auf, wenig später auch Vater und Tochter. Die beobachten in der Nacht ein paar betrunkene Modoc-Krieger. Es wird offensichtlich, dass die Indianer die Station angegriffen haben. Lassiter beschließt die Eskorte von Lieutenant Weeks vor der Gefahr zu warnen...



Eine Reise durch eine menschenfeindliche Umgebung, weil der Mensch den Mensch als Feind auserkoren hat. Ein Film über Hass, aber auch über Mut - denn der Offizier der Südstaaten kann über sich hinauswachsen und mit Mut überzeugen. Er wird natürlich wieder auf die beiden Frauen treffen, die Eine wird von seinem Mut beeindruckt sein, die Andere wird emotional immer instabiler.
Regisseur Lyon hat einen sehr straffen und aufregenden kleinen Western geschaffen, der sowohl Action als auch Atmosphäre bietet. Das Drehbuch wurde von dem Schauspieler Leo Gordon geschrieben, der in sehr vielen Western mitspielte. Ausführender Produzent war kein Geringerer als der große John Wayne.




 Bewertung: 8 von 10 Punkten. 

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