Regie: Christian Jacque
Zwillingsbrüder...
Regisseur Christian-Jacque hatte bereits mit "Fanffan der Husar" im
Jahr 1952 eine Klassiker des Genres abgeliefert, der im Originaltitel
"Fanfan la Tulipe" auf Tulpen anspielt. Mit Alain Delon drehte er 12
Jahre später einen filmischen Verwandten, der die Tulpe zum Thema hat.
"Die schwarze Tulpe" oder "La tulipe noire" bot dem Hauptdarsteller
Alain Delon sich in einer Nebenrolle zu beweisen. Der Erfolg von Phlippe
de Brocas Mantel- Und Degenabenteuer "Cartouche" hat die Macher
sicherlich bewogen diesen farbenprächtigen Film zu realisieren. Die
Rechung ging auf, denn 15 Millionen Dollar wurden an der Kinokasse
umgesetzt. Die Geschichte ist am Vorabend der französischen Revolution angesiedelt.
Im
Juni 1789 führt der Aristokrat Guillaume de Saint Preux (Alain Delon)
in der Stadt Roussillon ein Doppelleben als maskierter Bandit, der als
Schwarze Tulpe bekannt ist. Die Schwarze Tulpe beraubt nur reiche Aristokraten, deshalb betrachten ihn die örtlichen Bauern als Helden. Der Polizeichef Baron La Mouche (Adolfo Marsilach) ist überzeugt, dass Guillaume die Tulpe ist, hat aber keinerlei Beweise in der Hand. Bei einem Raubüberfall verletzt er jedocch das Gesicht der Tulpe und hofft, damit Guillaume enttarnen zu können. Doch Guillaume bittet seinen Zwillingsbruder Julien (ebenfalls Delon), sich als er auszugeben. Julien ist viel sanfter und idealistischer als sein Bruder. Während
die Nachahmung zunächst gut verläuft, stellt Julien schockiert fest,
dass Guillaume Aristokraten wegen des Nervenkitzels und des Geldes
beraubt, und nicht aus politischen Gründen. Julien
ist ein glühender Anhänger der Revolution und verliebt sich in ein
Bauernmädchen namens Caroline (Virna Lisi), die Tochter des
Revolutionärs Plantin (Francis Blanche). Caro hilft Julien dabei, ein besserer Schwertkämpfer zu werden. Als
Baron La Mouche das Gefühl hat, dass es eine Verbindung zwischen
Guillaume de Saint Preux und dem maskierten Helden geben könnte, lässt
er Julien einsperren. Doch
der Zwillingsbruder rettet ihn, aber während Julien entkommt, wird sein
Bruder auf frischer Tat ertappt und kurz darauf hingerichtet. Am Ende tritt Julien die Nachfolge seines Bruders als Schwarze Tulpe an. Er stellt sich der Herausforderung und ist heute ein ebenso guter Kämpfer für Gerechtigkeit wie sein Bruder. Er hat auch das Herz von Caroline gewonnen, die ihn unterstützt...
In Frankreich wurden über 3 Millionen Eintrittskarten verkauft, in Deutschland wollten auch mehr als 1 Million Kinogänger dieses Abenteuer sehen. Insgesamt wurden weltweit 54 Millionen Eintrittskarten verkauft. Alain Delon nutzte die Gelegenheit um seine Bandbreite als Schauspieler zu zeigen, indem er beide Brüder spielte. Der Film ist farbenprächtig und optisch eine Wucht. Verantwortlich für die Bilder der große Kameramann Frankreichs: Henri Decae. Insgesamt ist die Geschichte ein bisschen unglogisch, es wird gleich nach der Hinrichtung getanzt und gefeiert und der neue Held ausgerufen. Die Doppelrolle hätte man vielleicht auch weglassen können, denn sie setzt nur wenig interessante Akzente.
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