Dienstag, 6. Juni 2017

Die rote Schlinge

























Regie:  Don Siegel

Auf den Straßen von Mexiko...

Mit Don Siegels "Die rote Schlinge" lernt man einen eher heiteren und sehr lockeren Vertreter des Film Noir kennen. Dabei erweisen sich die beiden Hauptdarsteller Robert Mitchum und Jane Greer, die bereits im großartigen Klassiker "Goldenes Gift" zusammen spielten, als klasse Gespann und agieren phasenweise in witziger Screwball-Manier. Aber vorher müssen sie sich zuerst einmal kennenlernen und dies geschieht kurz und bündig bei der Ankunft eines Schiffes in Vera Cruz. Da hat es dieser undurchsichtige Duke Halliday (Robert Mitchum) sichtlich eilig und schubst einige Einheimische aus dem Weg. Dieses rüde und überhebliche Verhalten missfällt der attraktiven Joan Graham (Jane Greer) und sie sieht sich genötigt dem Rüpel ihre Meinung zu sagen. Am Ende halten die beiden einen Käfig mit Papagei in der Hand und jeder will das Geschenk so schnell wie möglich wieder loswerden. Das gelingt auch...aber Mann und Frau bleiben zwangsläufig in Kontakt. Denn dieser Halliday taucht wenig später wieder im Hotelzimmer von Joan Grahams Freund Jim Fiske (Patric Knowles) wieder auf, stellt sich als Captain Vincent Blake vor und will 300.000 Dolllar. Doch Fiske hat sich Minuten vorher mit dem gestohlenen Geld aus dem Staub gemacht und sein Mädchen sitzen lassen - ihr schuldet er auch noch 2.000 Dollar, die sie ihm geliehen hat.
Während beide die Verfolgung von Fiske ins Landesinnere von Mexiko aufnehmen, hat sich der echte Captain Vincent Blake (William Bendix) von den Schlägen seines Konkurrenten Halliday erholt. Beide lieferten sich in der ersten Szene des Films an Bord des Schiffes einen Schlagabtausch. Durch die harte Faust von Halliday zu Boden. Dieser glaubt, dass Halliday der Räuber der 300.000 Dollar Lohngelder ist und setzt nun ebenfalls die Verfolgung des Verdächtigen fort. Und dann gibt es noch den interessanten mexikanischen Polizeichef General Ortega (Ramon Novarro), der die Wege aller Verfolgten und Verfolger kreuzt und der seinem Untergebenen die Geschichte von der Katze erzählt, die die Maus laufenlässt, denn sie würde ja zu vielen kleinen Mäusen führen...

 

Extrem temporeich gestaltet sich die Geschichte und führt auch den Zuschauer auf die Landstraßen von Mexiko, wo sich die Protagonisten immer wieder begegnen sollen. Das Ende der Geschichte spielt aber abseits der Straßen in einem verdunkelten Raum - erst dort lassen die Figuren ihre Masken fallen und hier kommt es auch zum Showdown.
Für Don Siegel, der im Laufe seiner langen Regiekarriere viele Klassiker wie "Die Dämonischen", "Terror in Block 11", "Dirty Harry", "Coogans großer Bluff" oder "Tod eines Killers" drehte, war der leichtfüßige Film Noir "Die rote Schlinge" einer seiner ersten Erfolge. Dies gelang ihm durch die furiose Inszenierung, durch ein gut aufgelegtes Filmpaar, bei dem die Chemie stimmt und wo man bald weiß, dass sie etwas füreinander empfinden und natürlich durch die ausgelassene Roadmovie-Atmosphäre im Speedy Gonzales Tempo.





Bewertung: 8 von 10 Punkten.

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