Donnerstag, 20. Februar 2020

Die Unerbittlichen


























Regie: George Sherman

Unschuldig gejagt...

Westernheld Audie Murphy arbeitete 1960 mit dem George Sherman zusammen, der im Laufe seiner Regiekarriere sehr viele sehenswerte B-Western drehte wie "Präriebanditen", "Schlacht am Apachenpass" oder "Tomahawk". Seinen letzten Film drehte er 1971 mit John Wayne und das Ergebnis war gut und hieß "Big Jake".
"Die Unerbittlichen" basiert auf der kurz zuvor erschienenen Novelle "Outlaw Marshall" von Ray Cogan und bezieht sich nicht auf Audie Murphy, der den Pferdehändler Clay Santell spielt, sondern auf die zweite wichtige Figur der Geschichte. Dieser Marshall Deckett wird von Stephen McNally gespielt, der bereits 8 Jahre zuvor Partner von Audie in die Western "Duel at Silver Creek" (Schüsse in New Mexiko) war. In diesem Don Siegel Film kämpften sie gemeinsam gegen Schurken, doch in George Shermans Western hat McNally die Seiten gewechselt, obwohl er ein Hüter des Gesetzes ist.
Die Darstellung des Schurken passt sehr gut zu McNally, er war ja auch durchaus geübt als böser Schurke in vielen Westernfilmen. Sehr bekannt dürfte den Genrefans seine Rolle in Anthony Manns "Winchester 73" sein, er spielt dort den missratenen Bruder von James Stewart.
Am Anfang des Films sieht der Zuschauer einen einsamen Mann ohne Pferd in der Steppe. Er wirkt erschöpft und hat sicherlich Durst. Nur gut, dass Pferdehändler Clay Santell (Audie) zufällig auf ihn trifft. Er gibt dem Fremden (Jan Merlin) sofort etwas zu trinken. Doch statt dankbar zu sein, schlägt der Fremde seinen Retter mit der Faust auf dem Boden und klaut dessen Pferd. Ein Schuß kann die Flucht nicht verhindern, doch der Bandit verliert sein auffälliges Gewehr. Leider weiß Clay nicht, dass dieser Doppelläufer dem vielfach gesuchten Mörder Travers gehört. Aber dies wissen die Bewohner des in der Nähe liegenden Ortes, denn dort hat Travers zwei angesehene Bürger kaltblütig ermordet. Als er dort eintrifft sind die Bewohner zwar auf dem Friedhof, aber dennoch spricht sich sehr schnell herum, dass der gesuchte Mörder in der Stadt sein muss. Die Leute würden ihn gerne lynchen, aber dies kann der rechtschaffene Mr. Perreck (Herbert Rudley) gerade noch verhindern - und auch Marshall Deckett (Stephen McNally), der schon lange auf der Suche nach Travers ist, taucht auf. Er lügt jedoch und gibt an, dass Clay eindeutig der Gesuchte ist. Nur will er ihn nach Denver bringen, dort soll ihm dann ein regulärer Prozess gemacht werden. Leider verfolgt Deckett einen finsteren Plan - er hat es satt Travers weiter zu jagen, daher will er Clay einfach erschiessen und später sagen, dass er Travers erledigt hat. Ein gemeiner Plan, aber Clay gelingt die Flucht. Auf einer Farm trifft er auf Kinder und auf die hübsche Janet (Felicia Farr), die der verzweifelte Gejagte erstmal als Geisel mit sich nimmt...





Im Laufe der Geschichte taucht auch noch mit Robert Middleton ein weiterer guter Bekannter auf. Er spielt Ambrose, den ältesten von drei Brüdern, die das Gesetz nicht unbedingt verfolgen. So gefällt "De Unerschrockenen" mit drei ganz unterschiedlichen Schurken. Auch die Gegend in der sich die Geschichte abspielt, ist nicht gerade ein schöner Ort zum Bleiben. Es gibt feindselige, auch wortkarge Bürger, die auch sofort nichts besseres wissen als die hübsche Frau als Mitkomplizin des Gejagten zu verdächtigen. Und ein versierter Fährtenleser wird hier noch politisch nicht korrekt von den guten Bürgern "Red Boy" gerufen.



Bewertung: 7 von 10 Punkten.

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