Regie: Franz Joseph Gottlieb
Von Rache besessen....
"Das Phantom von Soho" ist ein Film von Franz Joseph Gottlieb und der fünfte Beitrag in der Reihe der damals recht erfolgreichen Bryan Edgar Wallace Filmserie. Mit namhaften Darstellern wie Dieter Borsche, Barbara Rütting, Elisabeth Flickenschildt, Werner Peters oder Hans Söhnker ist der Kriminalfilm äusserst attraktiv besetzt. Regisseur Franz Joseph Gottlieb drehte auch die beiden Edgar Wallace Filme "Der schwarze Abt" und "Die Gruft mit dem Rätselschloß" sowie den Louis Weinert Wilton Beitrag "Das Geheimnis der schwarzen Witwe". Ausserdem inszenierte er Unterhaltungsfilme wie "Die Försterchristel", "Durchs Wilde Kurdistan", "Im Reich des silbernen Löwen", "Oswald Kolle.: Das Wunder der Liebe", "Wenn die tollen Tanten kommen", "Tante Trude aus Buxtehude" oder "Popcorn und Himbeereis". Später hatte er beim deutschen Fernsehen Erfolg mit der Serie "Manni, der Libero" oder "Der Landarzt". "Phantom von Soho" aus dem Jahr 1964 fällt verglichen mit den anderen Bryan Edgar Wallace Filmen etwas aus der Reihe, was aber keineswegs negativ gemeint ist. Die Geschichte braucht zwar etwas Zeit, um sich zu entfalten, aber dank der Schauspieler bleibt der Zuschauer gut gelaunt dabei und macht sich mit auf diese irre Suche nach dem "Phantom von Soho". Dieter Borsche spielt den etwas schroffen und kauzigen Chefinspektor Hugh Patton, der von seinem Vorgesetzten Scotland Yard Chef Sir Philipp (Hans Söhnker) mit dem Fall betraut wird. Im Londoner Stadtteil Soho wurde ein Mann erstochen und der fleißige, aber etwas tollpatschige Sergeant Hallam (Peter Vogel) findet bei der Leiche 100 Pfund und eine afrikanische Holzfigur. Hat der Täter diese beiden Sachen beim Opfer gelassen und was könnten diese beiden Anhaltspunkte bedeuten. Während Patton sehr akribisch an den Fall herangeht, hat sein Boss ganz andere Sachen im Kopf. Er flirtet heftig mit der bekannten Krimiautorin Clarinda Smith (Barbara Rütting), die gerade einen neuen Roman schreibt. Dieses neue Buch soll sich am Fall orientieren, der gerade jetzt Scotland Yard vor große Herausforderungen stellt. Wieder einmal führt die Spur in ein verruchtes Etablishement, das "Sansibar" heißt und von der geheimnisvollen Joana Filiati (Elisabeth Flickenschildt) geleitet wird. Gemeinsam mit ihrem Heilpraktiker Dr. Dalmer (Werner Peters) macht sich die Geschäftsfrau aus dem roten Milieu verdächtig. Aber auch andere obskure Gestalten wie der wie der vorbestrafte Manager Gylard (Stanislaw Ledinek) oder der Messerwerfer Jussuf (Kurt Jaggberg) könnten etwas mit den Morden zu tun haben. Dann taucht auch noch ein Mann mit Leberfleck ((Otto Waldis) auf und die Clubfotografin Corinne (Helga Sommerfeld) gerät bald in große Gefahr...
Mit einem netten Plot sorgt "Phantom von Soho" bis zum Schluß für Kurzweil und gute Unterhaltung. Der Titelsong "Soho" wird von Tanja Berg gesungen. Eine Sängerin, die in den 70er Jahren einige Hitparadenerfolge hatte. Als größtes Plus erweisen sich die Darsteller Borsche, Rütting und Söhnker, die sichtlich Spass an der trivialen Krimigeschichte haben und ihre Begeisterung auch auf den Zuschauer übertragen können. Für mich einer der besten Filme dieser Reihe.
Bewertung: 8 von 10 Punkten.
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