Regie: Raymond Rouleau
Hexenjagd...
Arthur Millers Theaterstück "Hexenjagd" basiert auf realen
Ereignissen, die sich im Jahr 1692 in Salem, Massachuetts ereigneten.
Dort sind die Nachfahren der Pilgrim Väter sesshaft geworden. Diese
englischen Puritaner waren extrem religiös und jedes Vergnügen galt als
Sünde. Das Leben bestand aus unermüdlicher Arbeit und wenn glaubte, dass
jemand aus der Gemeinschaft vom Wege abkommen würde, dann mobilisierte
sich die Gemeinschaft zu einer Einheit, um diesen gottlosen Weg zu
korrigieren. Daher war der Ort anfällig für die dort stattfindende
Hexenverfolgung, in deren Verlauf 150 Verdächtigte inhaftiert und
weitere 200 Menschen der Hexerei beschuldigt wurden. Diese "Säuberung"
seitens der Kirchengemeinde beschränkte sich irgendwann auch nicht mehr
nur auf den einen Ort, auch die umliegenden Gemeinden wurden von der
Hysterie erfasst. Tatsächlich glaubten diese Menschen, dass der Teufel
im Ort wütet und Hexen würden ihm dabei hilfreich sein. Und diese Hexen
tarnten sich zweifelsfrei in der Gestalt der Mitbürger oder Nachbarn.
Millers Stück wurde bereits mehrfach verfilmt. Die bekannste ist
"Hexenjagd" aus dem Jahr 1996 von dem britischen Regisseur Nicholas
Hynter, der mit "King George - Ein Königreich für mehr Verstand"
international große Beachtung fand. Die DEFA Verfilmung aus dem Jahr
1958 ist jedoch auch sehr interessant, Regie in "Les Sorcieres de Salem"
führte der Belgier Raymond Rouleau, das Drehbuch wurde von Jean-Paul
Sartre verfasst. Ende der 50er Jahre kam es zu einigen sehr guten
Film-Coproduktionen zwischen Frankreich und der DDR.
Jegliche Vergnügung wie Feiern, Tanzen oder Lesen war bei den
Bürgern von Salem verboten. Gerade für junge Menschen waren diese
Verbote ein zu eng geschnürtes Korsett. Junge Menschen verlieben sich,
aber die fleischliche Lust konnte nur in der Ehe stattfinden. Daher
fanden die Schwärmereien nur im Verborgenen statt. Trotzdem kam es dazu,
dass einige der Mädchen im Ort in den Nächten nackt im Wald tanzten und
dort Voodoo-Praktiken mit Puppen vollzogen. Die Puppe stand entweder
für das Objekt der Begierde oder aber auch für den Feind. In diesem
Falle wurde diese Puppe mit Nadeln traktiert. Zeitgleich zu diesem
sonderbaren Treiben kriselt es in der Ehe der Proctors. Elizabeth
Proctors (Simone Signoret) sexuelles Interesse an ihrem fleißigen
Ehemann John (Yves Montand) scheint erloschen. Dies hängt damit
zusammen, dass sie den Beischlaf als Sünde empfindet, ausserdem
verachtet sie ihren eigenen Körper. Bei den Proctors, die eine Tochter
haben, arbeiten zwei junge Mädchen des Ortes: Mary Warren (Pascale
Petit) und Abigail Williams (Mylene Demongeot). Abigail verliebt sich in
John, was ihm nicht verborgen bleibt und er wird schwach. Er verführt
das junge Mädchen. Natürlich müssen die beiden das "sündhafte" Treiben
geheim halten. Doch eines Tages werden sie von Elizabeth erwischt, die
Abigail sofort vom Hof jagt. Damit wird Elizabeth zur Todfeindin von
Abigail, die ebenfalls bei diesen verbotenen Tänzen im Wald dabei ist
und dort auch eine sehr markante Rolle spielt. Als das Treiben entdeckt
wird, wissen die Mädchen, dass nun harte Strafen drohen. Da sie aber den
starken Glauben der Menschen kennen, täuschen sie ab nun teuflische
Anfälle vor, um der Bestrafung zu entgehen. Bald kommt es zu den ersten
Beschuldigten und da man dem Galgen nur dann entgehen kann, wenn man
gesteht mit dem Teufel im Bunde zu sein, folgt eine Kettenreaktion von
Denunziationen...
Eine dieser leidtragenden Familien waren die Proctors. John Proctor wurde mit zwei weiteren unschuldigen Frauen gehängt. Er war einer der letzten Opfer. Erst dann bemerkten die Kirchenältesten, was sie angerichtet haben. Durch das ständige Heraufbeschwörung von Hexen und Teufel, konnte sich ein gottloses Fiasko entwickeln. Schwierig zu sagen welcher Verfilmung man den Vorzug geben soll. Hynters "Hexenjagd" besticht ja auch durch großartige Darsteller wie Joan Allen, Winona Ryder und Daniel Day Lewis. Aber das Trio Signoret, Montand und Demongeot steht dieser Leistung auch in nichts nach.
Eine dieser leidtragenden Familien waren die Proctors. John Proctor wurde mit zwei weiteren unschuldigen Frauen gehängt. Er war einer der letzten Opfer. Erst dann bemerkten die Kirchenältesten, was sie angerichtet haben. Durch das ständige Heraufbeschwörung von Hexen und Teufel, konnte sich ein gottloses Fiasko entwickeln. Schwierig zu sagen welcher Verfilmung man den Vorzug geben soll. Hynters "Hexenjagd" besticht ja auch durch großartige Darsteller wie Joan Allen, Winona Ryder und Daniel Day Lewis. Aber das Trio Signoret, Montand und Demongeot steht dieser Leistung auch in nichts nach.
Bewertung : 7,5 von 10 Punkten.
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