Sonntag, 28. November 2021

Die Hexen von Salem


 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Regie: Raymond Rouleau

Hexenjagd...

Arthur Millers Theaterstück "Hexenjagd" basiert auf realen Ereignissen, die sich im Jahr 1692 in Salem, Massachuetts ereigneten. Dort sind die Nachfahren der Pilgrim Väter sesshaft geworden. Diese englischen Puritaner waren extrem religiös und jedes Vergnügen galt als Sünde. Das Leben bestand aus unermüdlicher Arbeit und wenn glaubte, dass jemand aus der Gemeinschaft vom Wege abkommen würde, dann mobilisierte sich die Gemeinschaft zu einer Einheit, um diesen gottlosen Weg zu korrigieren. Daher war der Ort anfällig für die dort stattfindende Hexenverfolgung, in deren Verlauf 150 Verdächtigte inhaftiert und weitere 200 Menschen der Hexerei beschuldigt wurden. Diese "Säuberung" seitens der Kirchengemeinde beschränkte sich irgendwann auch nicht mehr nur auf den einen Ort, auch die umliegenden Gemeinden wurden von der Hysterie erfasst. Tatsächlich glaubten diese Menschen, dass der Teufel im Ort wütet und Hexen würden ihm dabei hilfreich sein. Und diese Hexen tarnten sich zweifelsfrei in der Gestalt der Mitbürger oder Nachbarn.
Millers Stück wurde bereits mehrfach verfilmt. Die bekannste ist "Hexenjagd" aus dem Jahr 1996 von dem britischen Regisseur Nicholas Hynter, der mit "King George - Ein Königreich für mehr Verstand" international große Beachtung fand. Die DEFA Verfilmung aus dem Jahr 1958 ist jedoch auch sehr interessant, Regie in "Les Sorcieres de Salem" führte der Belgier Raymond Rouleau, das Drehbuch wurde von Jean-Paul Sartre verfasst. Ende der 50er Jahre kam es zu einigen sehr guten Film-Coproduktionen zwischen Frankreich und der DDR.
Jegliche Vergnügung wie Feiern, Tanzen oder Lesen war bei den Bürgern von Salem verboten. Gerade für junge Menschen waren diese Verbote ein zu eng geschnürtes Korsett. Junge Menschen verlieben sich, aber die fleischliche Lust konnte nur in der Ehe stattfinden. Daher fanden die Schwärmereien nur im Verborgenen statt. Trotzdem kam es dazu, dass einige der Mädchen im Ort in den Nächten nackt im Wald tanzten und dort Voodoo-Praktiken mit Puppen vollzogen. Die Puppe stand entweder für das Objekt der Begierde oder aber auch für den Feind. In diesem Falle wurde diese Puppe mit Nadeln traktiert. Zeitgleich zu diesem sonderbaren Treiben kriselt es in der Ehe der Proctors. Elizabeth Proctors (Simone Signoret) sexuelles Interesse an ihrem fleißigen Ehemann John (Yves Montand) scheint erloschen. Dies hängt damit zusammen, dass sie den Beischlaf als Sünde empfindet, ausserdem verachtet sie ihren eigenen Körper. Bei den Proctors, die eine Tochter haben, arbeiten zwei junge Mädchen des Ortes: Mary Warren (Pascale Petit) und Abigail Williams (Mylene Demongeot). Abigail verliebt sich in John, was ihm nicht verborgen bleibt und er wird schwach. Er verführt das junge Mädchen. Natürlich müssen die beiden das "sündhafte" Treiben geheim halten. Doch eines Tages werden sie von Elizabeth erwischt, die Abigail sofort vom Hof jagt. Damit wird Elizabeth zur Todfeindin von Abigail, die ebenfalls bei diesen verbotenen Tänzen im Wald dabei ist und dort auch eine sehr markante Rolle spielt. Als das Treiben entdeckt wird, wissen die Mädchen, dass nun harte Strafen drohen. Da sie aber den starken Glauben der Menschen kennen, täuschen sie ab nun teuflische Anfälle vor, um der Bestrafung zu entgehen. Bald kommt es zu den ersten Beschuldigten und da man dem Galgen nur dann entgehen kann, wenn man gesteht mit dem Teufel im Bunde zu sein, folgt eine Kettenreaktion von Denunziationen...




Eine dieser leidtragenden Familien waren die Proctors. John Proctor wurde mit zwei weiteren unschuldigen Frauen gehängt. Er war einer der letzten Opfer. Erst dann bemerkten die Kirchenältesten, was sie angerichtet haben. Durch das ständige Heraufbeschwörung von Hexen und Teufel, konnte sich ein gottloses Fiasko entwickeln. Schwierig zu sagen welcher Verfilmung man den Vorzug geben soll. Hynters "Hexenjagd" besticht ja auch durch großartige Darsteller wie Joan Allen, Winona Ryder und Daniel Day Lewis. Aber das Trio Signoret, Montand und Demongeot steht dieser Leistung auch in nichts nach.





Bewertung : 7,5 von 10 Punkten. 

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