Regie: Gordon Douglas
Die Geschichte vom Yellowstone Kelly...
"Man nannte ihn Kelly" (Original: Yellowstone Kelly) wurde 1959 von
Hollywood-Routinier Gordon Douglas inszeniert. Dabei kann man diesen
Film in die Reihe schöner Indianerwestern einordnen, zu denen Klassiker
wie "Der gebrochene Pfeil", "Der letzte Wagen" (beide von Delmer Daves),
"Zwischen zwei Feuern" (Andre de Toth) oder "Die weiße Feder" (Robert
D. Webb) gehört.
Die Geschichte erzählt vom Leben des Yellowstone Luther Kelly - er
hat tatsächlich gelebt und gilt als einer der größten Jäger, Trapper und
Indian-Scout des wilden Westens. Ein Mann, der ein Einzelgänger war und
jahrelang Depeschen etwa 50 Meilen den Missouri hinunter von Fort zu
Fort transportierte. Natürlich durchs wilde Indianerland. Er hat es
gelernt in der feindlichen Umgebung zu überleben. In Fort Bufort
verkauft Yellowstone Kelly (Clint Walker) seine Häute und wird von den
recht arroganten Major Towns (Rhodes Reason) gebeten, für seine Eskorte
den Führer durch das Indianerland zu werden. Doch Kelly lehnt ab, er
will nicht im Krieg mit den Sioux leben und weiterhin im Indianergebiet
ruhig jagen können. Während des Aufenthalts lernt er den jungen Anse
Harper (Edd Byrnes) kennen, für den Kelly so etwas wie ein großes
Vorbild ist. Er würde sehr gerne das wilde Land kennenlernen, Trapper
werden und fragt Kelly, ob er sich ihm anschließen darf. Zuerst wird
dies abgelehnt, doch als der junge Typ Kelly bei einer Schlägerei mit
ein paar aggressiven Soldaten zur Seite steht, nimmt der versierrte
Waldläufer den Teenager mit. Anse wird aber bald merken, wie gefährlich
diese Wildnis ist. Die beiden Männer werden von dem stolzen Sioux
Krieger Sayapi (Ray Danton) gefangen genommen und ins Indianerlager
gebracht. Der Häuptling Chief Gall (John Russell) erinnert sich, dass
Kelly ihm vor vielen Jahren das Leben gerettet hat als er schwer
verwundet war. Nun soll Kelly auch das Leben von Galls Gefangener
Wahleeah (Andra Martin) retten. Die hübsche Frau gehört zum Stamm der
Arapaho und sowohl der Häuptling als auch Sayapi erheben Besitzansprüche
an die schwerverletzt Gefangene. Tatsächlich gelingt es Kelly die Frau
zu retten und für Kelly und Anse bedeutet dies Freiheit statt
Marterpfahl. Ein paar Tage später taucht eine sehr erschöpfte Wahleeah
in der Blockhütte der beiden Männer auf, sie ist auf der Flucht vor den
Sioux und will, dass Kelly ihr hilft zu ihrem Stamm zu kommen. Die
Flucht hat die Frau auch stark mitgenommen, sie muss das Bett hüten.
Dies akzeptieren auch die Sioux, die wenig später auch schon auftauchen.
Galls Entscheidung ist, dass die Frau soll bis zur Genesung in der
Blockhütte bleiben und sich dann freiwillig entscheiden wer ihr Mann
werden soll. Doch solange kann der aggressive Sayapi nicht warten..
Hier gelang dem Regisseur Gordon Douglas ein erstklassiger
B-Western, der überaus schön von Carl Guthrie fotografiert wurde. Die
Figuren sind auch gut gestaltet. Clint Walker drehte mit Douglas bereits
"Im Höllentempo von Fort Dobbs" und ist mit seiner athletischen Figur
eine Idealbesetzung für den Helden, der nicht viel Wort macht. Der
damals sehr populäre Edward Byrnes kam vom Fernsehen und war dank der
Serie "77 Sunset Strip" ein Publikumsliebling geworden. Zweifelsohne ist
das Teenageridol eher der sanfte und sensible Boy, der mit seiner
Weltsicht erst nach und nach den Einzelgänger Kelly überzeugen kann der
Indianerin zu helfen. Dass Kelly auch nur ein Mann ist mit Gefühlen wird
sich im Laufe der Handlung auch noch herausstellen - und gemäss nach
dem Motto "Ein schöner Rücken tut extrem entzücken" verliebt er sich in
die Frau. Der Junge schwärmt natürlich schon ein bisschen vorher. So
sind insgesamt vier Männer involviert und an der Frau interessiert.
Durch die ruhige und trockene Inszenierung wird der Film nie rührselig
und bleibt bis zum Schluß packend. Das Drehbuch schrieb Burt Kennedy,
der sich mit seinem Script zu Budd Boettchers "Der Siebente ist Dran"
einen großen namen im Genre machen konnte. Nach "Man nannte ihn Kelly"
schrieb er keine Drehbücher mehr, sondern wurde selbst Regisseur
bekannter Westernfilme wie "Auch ein Sheriff braucht mal Hilfe", "Die
Gewaltigen", "Die Höllenhunde" oder "Die letzten vom Red River".
Bewertung: 7,5 von 10 Punkten.
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