Sonntag, 11. Februar 2018

Man nannte ihn Kelly
















Regie: Gordon Douglas

Die Geschichte vom Yellowstone Kelly...

"Man nannte ihn Kelly" (Original: Yellowstone Kelly) wurde 1959 von Hollywood-Routinier Gordon Douglas inszeniert. Dabei kann man diesen Film in die Reihe schöner Indianerwestern einordnen, zu denen Klassiker wie "Der gebrochene Pfeil", "Der letzte Wagen" (beide von Delmer Daves), "Zwischen zwei Feuern" (Andre de Toth) oder "Die weiße Feder" (Robert D. Webb) gehört.
Die Geschichte erzählt vom Leben des Yellowstone Luther Kelly - er hat tatsächlich gelebt und gilt als einer der größten Jäger, Trapper und Indian-Scout des wilden Westens. Ein Mann, der ein Einzelgänger war und jahrelang Depeschen etwa 50 Meilen den Missouri hinunter von Fort zu Fort transportierte. Natürlich durchs wilde Indianerland. Er hat es gelernt in der feindlichen Umgebung zu überleben. In Fort Bufort verkauft Yellowstone Kelly (Clint Walker) seine Häute und wird von den recht arroganten Major Towns (Rhodes Reason) gebeten, für seine Eskorte den Führer durch das Indianerland zu werden. Doch Kelly lehnt ab, er will nicht im Krieg mit den Sioux leben und weiterhin im Indianergebiet ruhig jagen können. Während des Aufenthalts lernt er den jungen Anse Harper (Edd Byrnes) kennen, für den Kelly so etwas wie ein großes Vorbild ist. Er würde sehr gerne das wilde Land kennenlernen, Trapper werden und fragt Kelly, ob er sich ihm anschließen darf. Zuerst wird dies abgelehnt, doch als der junge Typ Kelly bei einer Schlägerei mit ein paar aggressiven Soldaten zur Seite steht, nimmt der versierrte Waldläufer den Teenager mit. Anse wird aber bald merken, wie gefährlich diese Wildnis ist. Die beiden Männer werden von dem stolzen Sioux Krieger Sayapi (Ray Danton) gefangen genommen und ins Indianerlager gebracht. Der Häuptling Chief Gall (John Russell) erinnert sich, dass Kelly ihm vor vielen Jahren das Leben gerettet hat als er schwer verwundet war. Nun soll Kelly auch das Leben von Galls Gefangener Wahleeah (Andra Martin) retten. Die hübsche Frau gehört zum Stamm der Arapaho und sowohl der Häuptling als auch Sayapi erheben Besitzansprüche an die schwerverletzt Gefangene. Tatsächlich gelingt es Kelly die Frau zu retten und für Kelly und Anse bedeutet dies Freiheit statt Marterpfahl. Ein paar Tage später taucht eine sehr erschöpfte Wahleeah in der Blockhütte der beiden Männer auf, sie ist auf der Flucht vor den Sioux und will, dass Kelly ihr hilft zu ihrem Stamm zu kommen. Die Flucht hat die Frau auch stark mitgenommen, sie muss das Bett hüten. Dies akzeptieren auch die Sioux, die wenig später auch schon auftauchen. Galls Entscheidung ist, dass die Frau soll bis zur Genesung in der Blockhütte bleiben und sich dann freiwillig entscheiden wer ihr Mann werden soll. Doch solange kann der aggressive Sayapi nicht warten..




Hier gelang dem Regisseur Gordon Douglas ein erstklassiger B-Western, der überaus schön von Carl Guthrie fotografiert wurde. Die Figuren sind auch gut gestaltet. Clint Walker drehte mit Douglas bereits "Im Höllentempo von Fort Dobbs" und ist mit seiner athletischen Figur eine Idealbesetzung für den Helden, der nicht viel Wort macht. Der damals sehr populäre Edward Byrnes kam vom Fernsehen und war dank der Serie "77 Sunset Strip" ein Publikumsliebling geworden. Zweifelsohne ist das Teenageridol eher der sanfte und sensible Boy, der mit seiner Weltsicht erst nach und nach den Einzelgänger Kelly überzeugen kann der Indianerin zu helfen. Dass Kelly auch nur ein Mann ist mit Gefühlen wird sich im Laufe der Handlung auch noch herausstellen - und gemäss nach dem Motto "Ein schöner Rücken tut extrem entzücken" verliebt er sich in die Frau. Der Junge schwärmt natürlich schon ein bisschen vorher. So sind insgesamt vier Männer involviert und an der Frau interessiert. Durch die ruhige und trockene Inszenierung wird der Film nie rührselig und bleibt bis zum Schluß packend. Das Drehbuch schrieb Burt Kennedy, der sich mit seinem Script zu Budd Boettchers "Der Siebente ist Dran" einen großen namen im Genre machen konnte. Nach "Man nannte ihn Kelly" schrieb er keine Drehbücher mehr, sondern wurde selbst Regisseur bekannter Westernfilme wie "Auch ein Sheriff braucht mal Hilfe", "Die Gewaltigen", "Die Höllenhunde" oder "Die letzten vom Red River".





Bewertung: 7,5 von 10 Punkten. 

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