Donnerstag, 8. Februar 2018

Fünf Gräber bis Kairo

























Regie: Billy Wilder

Rommel kommt...

Bei seiner Geburt wurde der berühmte Regisseur Billy Wilder als "Samuel" getauft und verbrachte die Kindertage in seiner Heimatstadt Wien. 1927 siedelte er nach Berlin um und hier begann auch seine Filmkarriere auf sonderbare Weise. Maxim Galitzenstein, der Direktor einer Filmgesellschaft, musste sich aus dem Schlafzimmer der Nachbarin in Wilders gemietetes kleines Zimmer flüchten. Da ergriff Wilder die Chance dem Mann vom Film ein Drehbuch zu verkaufen. In der Weimarer Republik schrieb er die Drehbücher zu den Klassikern "Menschen am Sonntag" und "Emil und die Detektive". Unmittelbar nach der Machtergreifung der Nazis verließ er Deutschland und lebte für einige Monate in Frankreich, bis er 1934 in die USA emigrierte. Dort schrieb er die Drehbücher zu "Ninotschka" und "Enthüllung um Mitternacht" - sein Erfolg wurde dann auch einem Engagement als Regisseur belohnt.
1944 drehte er mit "Frau ohne Gewissen" seinen ersten Megaerfolg, der Nachfolgefilm "Das verlorene Wochenende" wurde als bester Film mit einem Oscar geehrt. Seine beiden ersten Filme "Der Major und das Mädchen" und "Fünf Gräber bis Kairo" sind weniger bekannt, aber natürlich sehr sehenswert. Letzterer gehört zur Gattung der Propagandafilme, die in den Kriegsjahren in Vielzahl gedreht wurden.
Franchot Tone spielt darin den britischen Soldaten John Bramble, der in der ersten Szene ziellos in einem fahrerlosen Panzer voller Leichen - seine Kameraden - durch die Wüste fährt. Es ist der Sommer 1942 in Nordafrika und der Soldat ist der einzige Überlebende seiner Einheit. Das Schicksal führt ihn ins Küstengebiet der nordafrikanischen Wüste ins Hotel "Empress of Britain", dass von Farid (Akim Tamiroff) betrieben wird. Das Personal besteht aus der Französin Mouche (Anne Baxter) und dem Kellner Davos, der aber beim Bombenangriff der letzten Nacht getötet wurde. Bald wird Erwin Rommels (Erich von Strohheim) siegreiches Afrika Korps hier eintreffen und um den Engländer das Leben zu retten, entscheidet sich Farid ihn als Kellner Davos auszugeben. Als die Deutschen eintreffen wird Moche auch gleich von dem jungen deutschen Leutnant Schwegler (Peter van Eyck) umworben. Bramble selbst kommt durch seine neue Identität als Davos in Gefahr, denn es stellt sich heraus, dass der tote Kellner ein Spion für die Nazis war. Er findet aber heraus, dass Feldmarschall Rommel bereits vor dem Krieg als Archäloge getarnt fünf Vorratslager in der Wüste versteckt hat. Diese sogenannten "Fünf Gräber bis Kairo" sind jetzt zur Eroberung Ägyptens gedacht...




Bereits in seinem 2. Film jongliert Wilder grandios mit den unterschiedlichen Storymomenten und gesamthaft gelang ihm ein erfrischender Spionagethriller mit guten Darstellerleistungen. Vor allem Erich von Strohheim als Rommel wirkt furchteinflössend und auch die Academy war angetan. So bekam "Fünf Gräber bis Kairo" bei der Oscarwahl 1944 drei Nominierungen: John F. Seitz für die Kameraarbeit, auch in den Kategorien "Bester Schnitt" und "bestes Szenenbild" war der Film nominiert. Er spielte auch guten Gewinn ein. Es spielte mit 1,65 Millionen Dollar das doppelte seines Budgets wieder ein.



Bewertung: 8,5 von 10 Punkten. 

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