Donnerstag, 8. Februar 2018

Sieben Tage im Mai

























Regie: John Frankenheimer

Putschversuch in den USA...

1962 wurde der Roman "Sieben Tage im Mai" von Fletcher Knebel und Charles W. Bailey II. veröffentlicht. Es geht in dem Buch um einen geplanten Putsch ranghoher Offiziere gegen den US-Präsidenten. Die Geschichte spielt 1971 und war damals auch dem Science Fiction Genre zuzuordnen. Präsident Kennedy las das Buch kurz nach seiner Veröffentlichung und glaubte, dass das dort beschriebene Szenario tatsächlich in der Vereinigten Staaten passieren könnte. Der Präsident unterstüztzte auch das Vorhaben aus dem Buch einen erfolgreichen Film zu machen. 1964 kam John Frankenheimers Verfilmung von "Sieben Tage im Mai" in die Kinos und er spielte 3,7 Millionen Dollar ein. Er gehört neben "Botschafter der Angst" (1962) und "Der Mann, der zweimal lebte" (1966) zu Frankenheimers Trio der 60er Paranoia Filme.
Die Geschichte gibt viel Zeitgeist des kalten Krieges wider, allerdings hat er inzwischen durch neue politische Strömungen der letzten Zeit doch wieder mehr an Aktualiät gewonnen, da er in einer Welt spielt, wo sich die politischen Ansichten extrem bekämpfen. Es geht um Angst, es geht um Frieden und um die Frage, ob Abrüstung wirklich für Frieden sorgt. Mächtige Männer des Militärs, vor allem der beim amerikanischen Volk extrem beliebte und populäre General Scott (Burt Lancaster) sind mit der Abrüstungspolitik des amtierenden Präsidenten Lyman (Fredric March) völlig unzufrieden. Mehr noch: Sie halten die Friedensambitionen mit dem Gegener Russland für fatal und sprechen von Landesverrat. Die Bevölkerung, die sich immer den oberflächlich Starken anschließt, versagt ihm auch die Zustimmungserte für seine neue Politik. Nur 29 % der Amerikaner halten es für sinnvoll dem kalten Krieg entgegenzuwirken. Schließlich hat das Aufrüsten einen Krieg mit dem kommunistischen Feind bisher erfolgreich verhindert. Die Geschichte spielt in den frühen 70er Jahren und zeigt die aufgeheizte Stimmung in einem gespaltenen Amerika. Der US-Marine Colonel Jiggs Casey (Kirk Douglas) hält viel von seinem Vorgesetzten Scott, doch bald mehren sich bei ihm die Verdachtsmomente, dass irgendwas im Verborgenen im Gange zu sein scheint. Vielleicht sogar ein Putsch gegen den Präsidenten ? Er agiert zuerst sehr vorsichtig, da er weiß, dass er nicht ohne sichthaltige Beweise seinen Vorgesetzten auch nicht denunzieren kann. Während einer Party, auf der seine alte Bekannte Ellie Holbrook (Ava Gardner( wiedertrifft, wird seine Vermutung immer mehr für ihn zur Gewissheit. Während eines ausgedehnten Militärmanövers soll der Putsch, an dem weite Teile des Militärs beteiligt sind, stattfnden. Casey, dem Präsidenten und dessen beiden loyalen Männern Paul Girard (Martin Balsam) und Senator Clark (Edmund O´Brian) bleibt nur wenig Zeit Beweise zu sammeln und somit die Verschwörung zu vereiteln...



Frankenheimer hat in den 60er Jahren großartige Filme gemacht, der beste Beweis sind seine drei Paranoia-Thriller, die alle hervorragend inszeniert sind. 1964 war auch Stanley Kubricks Kriegssatire "Dr. Seltsam" ein echter Publikumshit, in dieser Zeit war die Angst vor dem Atomkrieg immer wieder präsent und inspirierte auch Hollywood. "Sieben Tage im Mai" ist ein äusserst spannender Genrevertreter mit sehr guten Darstellerleistungen. Nicht umsonst bekam Edmund O´Brien als versoffener Freund des Präsidenten eine verdiente Oscarnominierung. Eine weitere ging an die Macher des besten Szenenbildes. Bei den Golden Globe sprangen gar doppelt soviele Nominees heraus. Hier wurde Edmund O´Brien ebenfalls berücksichtigt, aber auch Fredric March als Präsident wurde nominiert. Ausserdem Frankenheimer als Regisseur - was ihm bei den Oscars nie gelang sowie Jerry Goldsmiths Filmmusik.



Bewertung: 9 von 10 Punkten. 

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