Freitag, 29. Juni 2018

Der geheimnisvolle Doktor X

























Regie: Michael Curtiz

Killer und Kannibale...

In den 30er Jahren hatte Universal im Genre des Horrorfilms mit Publikumsrennern wie "Dracula", "Der Unsichtbare", "Frankenstein" oder "Frankensteins Braut" eindeutig an den Kinokassen die Nase vorn. Doch auch Warner Brothers versuchte mit innovativen Ideen in diesem Genre Hits zu produzieren. So setzte das Studio auf das Zwei-Farben-Technicolor Verfahren, einem Vorläufer des frühen Farbfilms. Die beiden Michael Curtiz Filme "Doctor X" (1932) und "Mystery of the Wax Museum" (1933) entstanden in diesem Zweifarbigen Technicolor-Prozess, was den Erfolg noch erhöhen sollte. Beide Filme wurden Erfolge.
Michael Curtiz Inszenierung setzte aber nicht nur auf dieses neue Verfahren, denn sein "Doctor X" (Deutscher Titel: Der geheimnisvolle Doktor X) gefällt auch durch die dichte Inszenierung und unheimliche Locations in der Hafengegend von New York City. Immer wenn es Vollmond ist, dann schlägt ein brutaler Killer zu. Die Zeitungen sprechen von den "Mondmörder", der unschuldigen Frauen auflauert und sie dann tötet. Die Leichen sind entstellt, es wurden Organe und Körperteile entnommen, alles wirkt wie wenn auch Kannibalismus stattgefunden hätte und die wenigen Zeugen, die es gibt, beschreiben ein schrecklich entstelltes menschliches Wesen als den Mörder. Damit sucht die Polizei um Kommissar Stevens (Robert Warwick) und Detective O´Halloran(Willard Robertson) ein echtes Monster. Natürlich ist auch die Presse dem Mörder auf der Spur, besonders der etwas linkische Reporter Lee Taylor (Lee Tracy) lässt nicht locker - er will als erster die Exklusivstory über den fiesen Killer und daher ist er auch immer dort zu finden, wo der nächste Mord geschehen könnte. Da in den Ermittlugen immer mehr vom Kannibalismus die Rede ist, führt die Spur in das Institut von Dr. Jerry Xavier (Lionel Atwill), dessen Mitarbeiter - alles Wissenschaftler - sich mit Kannibalismus beschäftigen. So sind also diese Männer, Dr. Wells (Preston Foster), Dr. Duke (Harry Beresford), Dr. Rowitz (Arthur Edmund Careve) und Dr. Haines (John Wray) allesamt potentielle Verdächtige. Selbst Xavier, der Leiter des Insttituts. Immerhin kann Xavier bei der Polizei einen Aufschub von 48 Stunden erwirken, bis der Verdacht gegen einen Mitarbeiter des Instituts publik wird. In dieser Zeit wil Xavier den Mörder unter seinen Mitarbeitern selbst ermitteln. Damit bringt er aber nicht nur sein Dienstmädchen Mamie (Leila Bennett) in Gefahr, auch seine Tochter Joan (Fay Wray) könnte Opfer eines unbändigen Killers werden...





Dieser Film entstand noch vor Fay Wrays Durchbruch mit dem unverwüstlichen Klassiker "King Kong und die weiße Frau" - damit erlangte die Schauspielerin nicht nur Weltruhm, sondern sie wird als die erste Scream-Queen des Genres geführt. Natürlich ist die Farbe des Films etwas gewöhnungsbedürftig, denn dieses frühe Technicolor-Verfahren konnte kein Blau darstellen. So dominieren die Grün- und Brauntöne, aber interessanterweise ergibt dies im Gesamten ein faszinierendes Licht- und Schattenspiel, dass sehr gut zur Gruselatmosphäre der Geschichte passt.




Bewertung: 7 von 10 Punkten.

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