Regie: Rene Clair
Von den Anfängen des Films...
Der am 11. November 1898 geborene Rene Chomette war zunächst
Journalist und träumte vom literarischen Ruhm. Das Kino interessierte
ihn aber auch und so wählte er den Namen "Rene Clair" als Pseudonym, um
seinen Manen für die zukünftige Schriftstellerkarriere nicht zu
vermasseln. Als Schauspieler fing er dann beim neuen Medium an und
drehte als ersten eigenen Film im Alter von 25 Jahren "Paris qui dort"
(Paris schläft). Großen Erfolg feierte 1928 mit "Der Florentiner Hut"
und fand damit auch seinen Stil einer beschwingten,
tänzerisch-musikalischen Komödie. Sein erster Tonfilm "Unter den Dächern
von Paris" wurde ein riesiger Erfolg und gilt auch heute noch als einer
der großen Klassiker des frühen europäischen Tonfilms. Nach dem
Mißerfolg seines sozialkritischen Film "Der letzte Milliardär" ging er
aber verbittert nach England und drehte dort seine Filme. Während der
Kriegsjahre war er Emmigrant und arbeitete in Hollywood. Dort entstanden
Klassiker wie "Meine Frau, die Hexe", "Es geschah Morgen" und "Das
letzte Wochende". Nach 1945 ging er zurück in die Heimat, wo ihm mit
"Schweigen ist Gold" ein glänzendes Comeback gelang.
Die Geschichte in in Paris um die Jahrhundertwende angesiedelt und
ist auch eine sehr schöne Hommage an die Pioniere des französischen
Films.
Der alternde Frauenheld Emile (Maurice Chevalier) lebt in dieser
Zeit der Belle Epoque. Der Film ist im Kommen und einige Wagemutige sind
begeistert davon ihre kleinen Geschichten auf Zelluloid zu bannen.
Emile ist einer dieser ersten Filmregisseure. Die Crew ist wie eine
Familie, man ist mit Herzblut dabei. Sein Assistent ist sein Adoptivsohn
Jacquet Francet (Francois Perier), der nicht so leicht wie Emile mit
dem anderen Geschlecht flirten kann. Er ist irgendwie schüchtern und
nimmt gerne die Ratschläge seines Adoptivvaters an, der einen Schlag bei
den Frauen hat. Eines Tages wird Emile von dem Theaterschauspieler
Celestin (Roland Armotel) gebeten, auf dessen Tochter Madeleine
(Marcelle Derien) eine Zeit aufzupassen. Emile kann die Bitte nicht
abschlagen, denn die Mutter von Madeleine war seine große Liebe, die er
leider an Celestin verlor. So ist er nun der Aufpasser eines sehr
attraktiven jungen Mädchens, die im sündigen Paris vor den großen
Gefahren beschützt werden soll. Doch es kommt anders: Emile verguckt
sich seinen Schützling und lebt extrem auf. Und auch Jacques gelingt es
das Mädchen in der Straßenbahn anzusprechen. Die beiden jungen Leute
verlieben sich. Er weiß natürlich noch nicht, dass es sich bei seinem
Schwarm um den Schützling seines Adoptivvaters handelt und beide sind
sogar die Hauptakteure in Emiles Film, der gedreht wird. Am Ende kommt
Emile zur Erkenntnis, dass die beiden Liebenden ein HappyEnd verdient
haben....
Nach seiner Rückkehr aus dem Exil kommt Clair dort anknüpfen, wo er
Anfang der 30er aufgehört hatte. Seine Stärke war die liebenswürdige
und leichte, komödienhafte Schilderung aus dem Alltag einfacher
Menschen. Für den berühmten Maurice Chevalier wurde die Hauptrolle
ebenfalls zum Erfolg. Er wurde nach dem Krieg von vielen Franzosen als
"Kollaborateur" angesehen und bekam keine Filmrollen mehr. Chevalier
wurde vorgeworfen, dass er während der deutschen Besatzungszeit auch bei
deutschen Soldaten aufgetreten ist. Ganz böse Zungen nannten ihn zu
dieser Zeit "Herr Moritz Reiter" - die deutsche Übersetzung seines
französischen Namens. Clairs Faible für die Burleske ist auch hier in
"Schweigen ist Gold" deutlich sichtbar. Trotz der Zeit in Hollywood
gelang ihm hier in seinem Comeback ein typisch französischer Film mit
großer Liebe zum Detail. Zu seiner Zeit waren die Produktionskosten mit
100 Millionen Francs sehr hoch. Vor allem Romantiker und auch
Nostalgiker kommen hier total auf ihre Kosten
Bewertung: 7 von 10 Punkten.
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