Dienstag, 15. Mai 2018

Schweigen ist Gold

























Regie: Rene Clair

Von den Anfängen des Films...

Der am 11. November 1898 geborene Rene Chomette war zunächst Journalist und träumte vom literarischen Ruhm. Das Kino interessierte ihn aber auch und so wählte er den Namen "Rene Clair" als Pseudonym, um seinen Manen für die zukünftige Schriftstellerkarriere nicht zu vermasseln. Als Schauspieler fing er dann beim neuen Medium an und drehte als ersten eigenen Film im Alter von 25 Jahren "Paris qui dort" (Paris schläft). Großen Erfolg feierte 1928 mit "Der Florentiner Hut" und fand damit auch seinen Stil einer beschwingten, tänzerisch-musikalischen Komödie. Sein erster Tonfilm "Unter den Dächern von Paris" wurde ein riesiger Erfolg und gilt auch heute noch als einer der großen Klassiker des frühen europäischen Tonfilms. Nach dem Mißerfolg seines sozialkritischen Film "Der letzte Milliardär" ging er aber verbittert nach England und drehte dort seine Filme. Während der Kriegsjahre war er Emmigrant und arbeitete in Hollywood. Dort entstanden Klassiker wie "Meine Frau, die Hexe", "Es geschah Morgen" und "Das letzte Wochende". Nach 1945 ging er zurück in die Heimat, wo ihm mit "Schweigen ist Gold" ein glänzendes Comeback gelang.
Die Geschichte in in Paris um die Jahrhundertwende angesiedelt und ist auch eine sehr schöne Hommage an die Pioniere des französischen Films.
Der alternde Frauenheld Emile (Maurice Chevalier) lebt in dieser Zeit der Belle Epoque. Der Film ist im Kommen und einige Wagemutige sind begeistert davon ihre kleinen Geschichten auf Zelluloid zu bannen. Emile ist einer dieser ersten Filmregisseure. Die Crew ist wie eine Familie, man ist mit Herzblut dabei. Sein Assistent ist sein Adoptivsohn Jacquet Francet (Francois Perier), der nicht so leicht wie Emile mit dem anderen Geschlecht flirten kann. Er ist irgendwie schüchtern und nimmt gerne die Ratschläge seines Adoptivvaters an, der einen Schlag bei den Frauen hat. Eines Tages wird Emile von dem Theaterschauspieler Celestin (Roland Armotel) gebeten, auf dessen Tochter Madeleine (Marcelle Derien) eine Zeit aufzupassen. Emile kann die Bitte nicht abschlagen, denn die Mutter von Madeleine war seine große Liebe, die er leider an Celestin verlor. So ist er nun der Aufpasser eines sehr attraktiven jungen Mädchens, die im sündigen Paris vor den großen Gefahren beschützt werden soll. Doch es kommt anders: Emile verguckt sich seinen Schützling und lebt extrem auf. Und auch Jacques gelingt es das Mädchen in der Straßenbahn anzusprechen. Die beiden jungen Leute verlieben sich. Er weiß natürlich noch nicht, dass es sich bei seinem Schwarm um den Schützling seines Adoptivvaters handelt und beide sind sogar die Hauptakteure in Emiles Film, der gedreht wird. Am Ende kommt Emile zur Erkenntnis, dass die beiden Liebenden ein HappyEnd verdient haben....



Nach seiner Rückkehr aus dem Exil kommt Clair dort anknüpfen, wo er Anfang der 30er aufgehört hatte. Seine Stärke war die liebenswürdige und leichte, komödienhafte Schilderung aus dem Alltag einfacher Menschen. Für den berühmten Maurice Chevalier wurde die Hauptrolle ebenfalls zum Erfolg. Er wurde nach dem Krieg von vielen Franzosen als "Kollaborateur" angesehen und bekam keine Filmrollen mehr. Chevalier wurde vorgeworfen, dass er während der deutschen Besatzungszeit auch bei deutschen Soldaten aufgetreten ist. Ganz böse Zungen nannten ihn zu dieser Zeit "Herr Moritz Reiter" - die deutsche Übersetzung seines französischen Namens. Clairs Faible für die Burleske ist auch hier in "Schweigen ist Gold" deutlich sichtbar. Trotz der Zeit in Hollywood gelang ihm hier in seinem Comeback ein typisch französischer Film mit großer Liebe zum Detail. Zu seiner Zeit waren die Produktionskosten mit 100 Millionen Francs sehr hoch. Vor allem Romantiker und auch Nostalgiker kommen hier total auf ihre Kosten


Bewertung: 7 von 10 Punkten. 

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