Regie: Pierre Gaspard-Huit
Liebelei...
Arthur Schnitzlers Theaterstück "Liebelei" aus dem Jahr 1895 wurde
mehrmals verfilmt. Die erste Verfilmung stammt aus dem Jahr 1914,
Holger-Madsen war der Regisseur dieses Stummfilms. Die beste Verfilmung
ist die von Max Ophüls gedrehte Version aus dem Jahr 1933. In "Liebelei"
spielte Magda Schneider die Rolle des Wiener Mädchens Christine
Weiring. Ophüls hat diese berühmte Vorlage leise und melancholisch
inszeniert; wienerischer Charme paarte sich mit Resignation. Jahrelang
gab es immer wieder Bestrebung das Theaterstück noch einmal zu verfilmen
und 1958 wagte sich der französische Regisseur Pierre Gaspard-Huit (drehte auch fürs TV den Lederstrumpf Vierteiler) an
ein Remake. Und durch den Riesenerfolg von "Sissi" lag es auch sehr
nahe, die Rolle der Christine mit Romy Schneider zu besetzen, die 26
Jahre nach ihrer Mutter diese Rolle spielte.
Die Kritik meinte es weniger gut mit "Christine", man verglich den
Film mit dem Meisterwerk von Ophüls und da konnte die farbenprächtige
Neuverfilmung nur verlieren.
Immerhin lockte der Film fast 3 Millionen Franzosen in die Kinos
und am Ende des Jahres lag Gaspard-Huits Film auf Platz 17 der dortigen
Jahrescharts.
Die Kritik sah den Film eher als gut fotografiertes Rührstück mit
den beiden aufstrebenden Stars Alain Delon und Romy Schneider und
tasächlich ist die Leistung des Kameramannes Christian Matras nahezu
perfekt.
So auch die Szenenbilder und die Ausstattung - auch im Remake fühlt
man sich in das Wien kurz vor der Jahrhundertwende hineinversetzt. Die
Kamera zeigt uns Ansichten der Stadt und entführt uns in die gute alte
Zeit, die so gut gar nicht war. Vieles drehte das Filmteam ab dem
Süpätsommer 1958 in künstlichen Kulissen, die aber zur Darstellung einer
Welt gut passt, in der fast alles nur Fassade und schöner Schein war.
Der attraktive Dragonerleutnant Fritz Lobheimer (Alain Delon) hat
eine heimliche Affäre mit der verheirateten Baronin Eggersdorf
(Micheline Presle), doch er ist nicht mehr ganz so glücklich wie am
Anfang der Liason. Er hat das Versteckspielen satt, denn der Baron (Carl
Lange) ist ein Freund seines Vaters. Gemeinsam mit seinem besten
Freund, dem Oberleutnant Theodor Kaiser (Jean Claude Brialy) besucht er
ein Heurigen Lokal und trifft dort dessen Freundin Mizzie (Sophie
Grimaldi), die ihre beste Freundin Christine (Romy Schneider)
mitgenommen hat. Christine ist eher still, auch Fritz ist an diesem
Abend nicht sehr gesprächig - doch irgendwie funkt es zwischen den
beiden jungen Menschen. Dies bemerkt auch Christines Vater, ein
Kammermusiker (Fernand Ledoux). In den folgenden Tagen und Wochen werden
die beiden unzertrennlich, doch sein Geheimnis mit einer verheirateten
Frau ein Verhältnis zu haben, behält Fritz für sich...
Am Ende steht die Satisfaction, die der gekränkte Baron fordert und Fritz stirbt bei dem Schußwaffenduell, dass von dem Herausforderer so gestellt wurde, dass der junge Ehebrecher keine Chance zum Überleben hat. Auch Christine wählt am Ende den Freitod. Stimmt, diese Verfilmung von Gaspard-Huit ist viel mehr Rührstück als der Film von 1933, aber was dennoch bleibt ist eine sehr erlesene und prunkvolle Historienverfilmung mit gutem Zeit- und Lokalkolorit. Auch der wiener Dialekt, mit dem Alain Delon und Jean Claude Brialy synchronisiert worden sind, hört sich irgendwie sehr putzig an.
Am Ende steht die Satisfaction, die der gekränkte Baron fordert und Fritz stirbt bei dem Schußwaffenduell, dass von dem Herausforderer so gestellt wurde, dass der junge Ehebrecher keine Chance zum Überleben hat. Auch Christine wählt am Ende den Freitod. Stimmt, diese Verfilmung von Gaspard-Huit ist viel mehr Rührstück als der Film von 1933, aber was dennoch bleibt ist eine sehr erlesene und prunkvolle Historienverfilmung mit gutem Zeit- und Lokalkolorit. Auch der wiener Dialekt, mit dem Alain Delon und Jean Claude Brialy synchronisiert worden sind, hört sich irgendwie sehr putzig an.
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