Montag, 21. Dezember 2020

Das Wirtshaus von Dartmoor


 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Regie. Rudolf Zehetgruber

Im Moor verschwunden...

Rudolf Zehetgruber inszenierte 1964 mit "Das Wirtshaus von Dartmoor" einen sehr düsteren deutschen Krimi, der sich stark an der Edgar Wallace Reihe orientierte. Die Darsteller des Films kennt man aus den Wallace Movies und die ganze Atmosphäre ist very british und erzeugt noch mehr gruselige Stimmung durch die schwarz-Weiß Bilder Chefkameramann war Werner M. Lenz, der ab 1967 auch mehrere Oswald Kolle Aufklärungsfilme als Regisseur drehte. Zu dieser Zeit drehte Regisseur Zehetgruber mehrere Filme über den unverwüstlichen "Käfer", des Deutschen liebstes Auto damals. In Sachen Kriminalfilme war Zehetgruber 1964 kein Neuling mehr. Auf sein Konto gehen auch die Wallace Epigonen "Die Nylonschlinge", "Picadilly Null Uhr Zwölf" und "Das Geheimnis der chinesischen Nelke".  "Das Wirtshaus von Dartmoor" ist einer seiner stärksten Wallace Filme, die nicht von Wallace stammen und es findet sich in diesem Film alles was der Fan begehrt. Düstere Moorlandschaft, zwielichte Gestalten, brutale Morde, Scotland Yard, nette junge Ladys, eine Femme Fatale und natürlich Heinz Drache. Die Geschichte spielt in der Nähe des berüchtigen Zuchtauses Dartmoor. Innerhalb von drei Jahren sind bereits 12 Schwerverbrecher in diesem als ausbruchssicheren Gefängnisses erfolgreich geflohen. Wer ist dieser Fluchthelfer, dem die Männer einen hohen Preis für die Flucht bezahlten ? Jedenfalls scheint es ihnen allen gut zu gehen, denn immer erhalten die Angehörigen eine Postkarte mit vielen lieben Grüßen aus dem Ausland. Inspektor Cromwell (Paul Klinger) hat aber einen ganz anderen Verdacht. Er glaubt nämlich, dass alle Zwölf vom Fluchthelfer um die Ecke gebracht wuren. Die Spur führt auf jeden Fall ins Wirtshaus "Dartmoor Inn" - dort verkehren nicht nur viele ehemalige Strafgefangene sondern auch Beamte aus dem Knast. In dieser Gegend schnüffelt nicht nur Scotland Yard, sondern auch der schlagkräftige Anthony Smith (Heinz Drache). Er gibt an auf der Suche nach dem letzten Geflohenen, der Rayburn heißt, zu sein. Der Gasthausbesitzer Mr. Simmons (Friedrich Joloff), dessen neugierige Frau (Mady Rahl) und die Kellnerin Evelyn Webster (Ingmar Zeisberg) geben aber an überhaupt nichts zu wissen. Die Kellnerin flirtet lieber mit dem Fahrer Billy (Stanislav Ledinek). Eine weitere Spur führt zu dem Rechtsanwalt Gray (Dieter Eppler), der in die Fälle verwickelt sein könnte. Grays hübsche Sekretärin Joyce Trevor (Judith Dornys) war mit Rayburn befreundet und ist entsetzt als ihr Anthony Smith gesteht in Wirklichkeit Anthony Nash zu heißen und von seinem damaligen Freund Rayburn in eine Falle gelockt worden zu sein. Dieser beging einen Mord und lenkte geschickt den Verdacht auf Nash. Um die Ermittlungen weiter voranzutreiben, geht Nash ein großes Risiko ein. Er lässt sich verhaften und will nun als potentieller Ausbrecher Kontakt zum Mann im Hintergrund bekommen. Als er eine hohe Summe an den Anwalt fließen lässt, kann die Flucht in Richtung Mörder losgehen...





In weiteren Rollen sind Kai Fischer, Ralf Wolter, Abi Ofarim, Wolfgang Völz und Friedrich Schoenfelder zu sehen. Im Zuge der sein 1959 vom Constantin Filmverleih vermarkteten Edgar Wallace Filme der Rialto Film entstanden zeitgleich auch zahlreihe Krimis nach fast gleichem Muster, Filmproduzent Gero Wecker produzierte den Louis Weinert-Wilton Film "Die weiße Spinne" im Jahr 1963 und auf der Suche nach weiterem geeigneten Krimi Stoffen wurde man bei dem englischen Schriftsteller Victor Gunn fündig. Der hatte "Das Wirtshaus von Dartmoor", da aber der Hype um Edgar Wallace bereits wieder am Abklingen war, war das Kassenergebnis für die Macher eher entäuschend.


Bewertung: 8 von 10 Punkten.

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