Regie: Henry Hathaway
Die Schiffskatastrophe...
Obwohl Henry Hathaway (1898 bis 1985) im Laufe seiner langen
Karriere nie einen Oscar bekam, zählt er dennoch zu den ganz großen
klassischen Hollywood-Regisseuren. Lediglich einmal in seiner Laufbahn
war er als bester Regisseur für den Academy Award nominiert. Das war
1935 für den Film "Bengali" - er musste sich jedoch von John Ford für
"The Informer" geschlagen geben.
Seine größten Filme sind sicherlich die Noirs "Der Todeskuß",
"Kennwort 777" und vor allem "Niagara" mit Sexsymbol Marilyn Monroe als
Femme Fatale.
Sein Gerichts- und Historienfilm "Schiffbruch der Seelen" erhielt
bei der Oscarverleihung 1938 insgesamt drei Oscarnominierungen: Beste
Regieassistenz Hal Walker, Bestes Szenenbild Dreier & Anderson sowie
Beste Filmmusik von Boris Morros. Der Film über ein tragisches
Schiffsunglück ging jedoch komplett leer aus.
Die Geschichte zum Film beruht auf einer wahren Begebenheit, die
den Zuschauer ins Jahr 1841 zurückführt. Das Schiff William Brwon sank
als es mit einem Eisberg kollidierte. Eines der zwei Beiboote war dabei
so stark überladen, dass es zu kentern drohte. Die Crew warf in der Not
16 Passagiere von Bord, damit zumindest der Rest die Chance auf eine
Rettung hatten. Einer dieser Verantwortlichen - er hieß Alexander Holmes
- wurde daraufhin wegen Mord angeklagt. Das Urteil wurde allerdings in
Todschlag abgemildert, dennoch musste Holmes 6 Monate ins Gefängnis.
Hathaways Filmheld heißt Michael "Nuggin" Taylor und wird von Gary
Cooper gespielt. Obwohl die USA seit 1808 die Einfuhr von Sklaven
verboten hatten, floriert das Geschäft mit den Zwangsarbeitern immer
noch. Sie werden von Afrika verschleppt und illegal ins Land geholt.
Michael war auf mehreren dieser Schiffe. Und kein einziges dieser
Schiffe hat den Zielort Savannah erreicht. Einmal brach Feuer auf dem
Schiff aus, einmal entkamen alle Sklaven. Nun steht dieser Michael
Nuggin in England vor einem Gericht, denn er wird beschuldigt bei einem
Schiffsunglück zwar einen Teil der Passagiere gerettet zu haben. Jedoch
zu einem hohen Preis: Er hat einige andere Passagiere aus dem
Rettungsboot gestoßen. Er wird vom Schwurgericht für schuldig befunden,
doch der im Auftrag der englischen Königin handelnde Barton Woodley
(George Zucco) tritt nach der Urteilsverkündung vor um für Michael
Taylor auszusagen. In Rückblenden wird seine Geschichte auf den
Sklavenschiffen und auch die Ereignisse auf der gesunkenen William Brown
aufgerolllt. Obwohl auf den Sklavenschiffen tätig, ist Michael ein
Gegner der Sklaverei und er arbeitet undercover um diese Schiffe zu
sabotieren. Sein bester Freund Powdah (George Raft) weiß nichts davon.
In England lernt Michael die hübsche Margaret Tarryton (Frances Dee)
kennen, deren Bruder Ltd. Stanley Tarryton (Henry Wilcoxon) jedoch in
den Sklavenhandel verstrickt ist....
Der junge Robert Cummings ist als George Martin zu sehen und Joseph
Schildkraut spielt den arroganten Gaston de Bastonet. Auch CoStar Raft
darf sich im Film verlieben - seine Angebetete ist Olympe Bradna als
Zofe Babsie. Gesamthaft ist der Film von Hathaway wenig spektakulär,
aber sehr schön anzusehen. Kameramänner waren Charles Lang und Merrit B.
Gerstad.
Bewertung: 7 von 10 Punkten.
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