Donnerstag, 28. Juli 2022

Das Dschungelbuch


 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Regie: Zoltan Korda

Die Geschichte von Mowgli...

Rudyard Kiplings Sammlung von  Erzählungen und Gedichten "Das Dschungelbuch" erschien erstmalig im Jahr 1894. Das Werk entwickelte sich zu einem der erfolgreichsten Jugendbücher aller Zeiten und wurde natürlich mehrfach verfilmt. Neben der enorm erfolgreichen Disney Zeichentrickverfilmung von Wolfgang Reitherman im Jahr 1967, die im inflationsbereinigten Ranking der erfolgreichsten Filme immer noch einen 36. Rang belegt (in Deutschland ist es sogar der Film mit den meisten Kinobesuchern überhaupt) und der Realverfilmung von Jon Favreau aus dem Jahr 2016 (Einspielergebnis: 966 Mio. Dollar) ist vor allem die erste Realverfilmung von Zoltan Korda aus dem Jahr 1942 erwähnenswert. In der Rolle des Mogli ist der damalig sehr populäre Kinderstar Sabu zu sehen.
Auch dieser Film war zu seiner Zeit sehr erfolgreich und spielte weltweit 11 Millionen Dollar ein. Es ist aber auch der Film, bei dem sich die Brüder Alexander und Zoltan Korda inhaltlisch so sehr in die Haare bekamen, dass dies die letzte gemeinsame Filmproduktion wurde. Die Gebrüder Korda gehörten über viele Jahre hinweg zu den wichtigsten Figuren der britischen Filmindustrie. Zoltan war der Regisseur von "Der Elefantenjunge", "Die 4 Federn" oder "Affäre Macomber". Bruder Alexander drehte "Das Privatleben des Heinrich VIII" oder "Lord Nelsons letzte Liebe". Ausserdem produzierten die beiden Brüder ein paar Jahre zuvor den erfolgreichen Fantasyfilm aus 1001 Nacht "Der Dieb von Bagdad" - ebenfalls mit Sabu.
Trotz der künstlichen Kulissen atmet "Das Dschungelbuch" eine gewisse Magie, die ein Märchenfilm auch besitzen muss. Es ist eine schöne Dschungelfantasie, in der einmal die Tiere die Hauptrolle spielen. Gedreht wurde in prächtigem Technicolor, was heute noch beeindurckt.
Die Geschichte wird erzählt von einem älteren Mann, der in aller Öffentlichkeit von einem früheren Ereignis erzählt. Der Mann nennt sich Buldeo und vor vielen Jahren wurde sein Dorf von dem gefährlichen Tiger Shere Khan angegriffen. Der Angriff führt zum Tod eines Mannes und auch ein Kleinkind wird vermisst. Messua (Rosemary DeCamp), die Mutter des Kleinen, ist total verzweifelt. Doch Mowgli wird von Wölfen im Dschungel adoptiert und wächst zu einem wilden Jungen heran. Jahre später wird Mowgli von den Dorfbewohnern gefangen genommen. Obwohl Messua sich sicher ist, dass der wilde Junge aus dem Dschungel nicht ihr verschollenes Kind ist, nimmt sie den Findling bei sich auf. Doch der Junge ist ein Dorn im Auge von Dorfbewohner Buldeo (Joseph Calleia), der glaubt dass der Junge verhext ist und nur Unglück bringt. Dessen Tochter Mahala (Patricia O´Rourke) findet aber Gefallen an Mowgli und erkundet mit ihm den Dschungel. Die beiden Jugendlichen entdecken eine Palastruine mitten in der Wildnis und eine verborgene Kammer, die sagenhafte Goldschätze enthält. Sie wird von einer alten Kobra bewacht. Diese warnt die beiden nichts von den Schätzen zu nehmen, vor allem nicht den wertvollsten Rubin, der sich in der Kammer befindet. Mowgli nimmt die Warnung ernst, doch als er wieder im Dorf zurück ist, hat Buldeo auch schon von der Schatzkammer gehört. Gemeinsam mit seinen Kumpanen (John Qualen/Frank Puglia) macht sich das Trio auf den Weg den Schatz zu plündern....






Nebenbei wird Mowgli auch noch seinen alten Feind, den Tiger, besiegen und alle anderen Tiere des Dschungels erweisen sich bei den weiteren Handlung als wahre Freunde des Menschenkindes. Vor allem der schwarze Panther Bagheera, die Riesenpython Kaa, eine ganze Elefantenherde und natürlich seine geliebten Wölfe. Am Ende kehrt der Junge in den Dschungel zurück, er hat eingesehen, dass er - hingerissen zwischen der Zugehörigkeit zu den Menschen und den Tieren - im Dschungel besser aufgehoben ist. Der prächtige Abenteuerfilm wurde für vier Oscars (Künstlerische Leitung, beste Visuelle Effekte, Kamera Lee Garmes und W. Howard Greene und Miklos Roszas Musik) nominiert.








Bewertung: 7,5 von 10 Punkten. 
 

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