Regie: Russell Rouse
Gefährliches Doppelleben...
Ein Stummfilm aus dem Jahr 1952 ? Gibt es sowas ? Ja, aber "Ich bin
ein Atomspion" von Russell Rouse ist logischerweise ein echtes Unikat.
In dem düsteren Noir B-Film wird nämlich kein einziges Wort gesprochen.
Der Film hat sich an der Kasse natürlich etwas schwer getan und aus
heutiger Sicht ist "The Thief" - so der Originaltitel - nicht ganzhaft
gelungen. Aber es lässt sich nicht leugnen, dass er phasenweise sehr
dicht und atmosphärisch inszeniert wurde. Russell Rouse ist eher als
Drehbuchautor in die Filmgeschichte eingegangen. Für seine Mitwirkung
als Schreiber für den Doris Day Comedyklassiker erhielt er einen Oscar.
Bekannt wurde er für die Drehbücher von "Die Leibköche ihrer Majestät"
und "Opfer der Unterwelt". Er führte auch Regie bei den Western "Die
erste Kugel trifft" und "Donner in der Sonne".
Dr. Allan Fields (Ray Milland) ist Atomphysiker und arbeitet bei
der Atomkomission der Vereinigten Staaten in Washington. Darüberhinaus
ist er Spion für eine ausländische Macht. Dieser Nebenjob ist riskant,
aber sehr lukrativ. Auf Anweisung seines Mittelsmanns (Martin Gabel),
der sich Mr. Bleek nennt, von streng geheimen Dokumenten, zu denen er
Zugriff hat, mit einer Minox Kamera unerlaubte Fotosätze, die er über
ein großes Netz von Kurieren dieser ausländischen macht innerhalb von
Washington bis New York weiterleitet. Von dort aus werden die
Informationen mit den Staatsgeheimnissen nach Übersee weitergeleitet.
Bei der letzten Transaktion ging allerdings etwas schief. Der letzte
Kanister mit Mikrofilmen wurde von den Behörden entdeckt und abgefangen,
nachdem einer der Kuriere bei einem Verkehrsunfall mitten in Manhattan
am Unfallort verstarb. Das FBI wird sofort bei der Entdeckung des
Mikrofilms tätig, den man bei dem Toten fand. Man erstellt eine Liste
mit möglichen Verdächtigen innerhalb der AEC, darunter taucht natürlich
auch der Name von Fields auf. Fields weiß das und reagiert zunehmend
paranoid auf diese Situation. Bald wird Fields vom FBI observiert. Er
ist nirgends sicher, auch nicht auf der Aussichtsplattform im 102. STock
des Empire State Buildings, wo er eine weitere Kontaktperson - eine
Miss Philips (Rita ValeI trifft. Dort kommt es auch zu einer
Konfrontation mit dem FBI Agent Harris (Harry Bronson)...
Als Girl next Door ist Rita Gam zu sehen, die für ihre Rolle eine
Golden Globe Nomierung bekam. Damals im Jahr 1952 wurde der Film von den
Kritikern eher ablehnend bewertet, obwohl auch Sam Leavitt für die
Kamera, Ray Milland für die Hauptrolle, Graham Greene und Russell Rouse
fürs Drehbuch Golden Globe Nomierungen erhielten. Auch der Film selbst
war als bestes Drama für den begehrten Filmpreis vorgeschlagen worden.
Bei der anschließenden Oscarwahl gabs weniger Zuspruch. Lediglich die
Filmmusik von Herschel Berg Gilbert durfte sich wegen der
Oscarnominerung freuen.
Bewertung: 7 von 10 Punkten.
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