Regie. John Ford
Mit einem Fuß in der Hölle...
1956 war Meisterregisseur auf dem Höhepunkt seiner Karriere. Mit "Der schwarze Falke" schuf er in diesem Jahr sein größtes Meisterwerk. Dennoch blieb er auch in den folgenden Jahren dem Western treu, aber diese spätere Phase nahm er relativ locker und versah manche seiner Arbeiten nicht immer mit der Ernstaftigkeit, was besonders auf "Zwei ritten zusammen" und "Der schwarze Sergeant" zutraf. In "Zwei ritten zusammen" nahm er ein ähnliches Thema wie beim Schwarzen Falken, aber er ging die Sache recht entspannt an und zeigte dem Publikum zwei gut aufgelegte Stars (Widmark und Stewart), die sich auf ihrer Suche viel Zeit lassen und eine Menge Westernlatein von sich geben. Parallel zum Aufbruch der US-Bürgerrechtsbewegung präsentierte er dann mit "Der schwarze Sergeant" (Original: Sergeant Rutledge/Deutscher Alternativtitel: Mit einem Fuß in der Hölle) seinen ersten afroamerikanischen Titelhelden, der in einer Militärgerichtsverhandlung zur Projektionsfläche rassistischer Vorstellungen der Weißen gemacht wird. Hört sich sehr dramatisch an und das ist es auch, aber Ford würzt das Ganze mit einigen humorvollen Einlagen durch den Richter Colonel Otis Fosgate (Willis Bouchey) und dessen etwas vertrottelten Ehefrau Cordelia (Billie Burke), die als wichtige Zeugin in diesem Fall vernommen werden soll. Und da sich selbst als sehr wichtig sieht, hat sie auch gleich ihre ebenso betagten Freundinnen vom Kaffeekränzchen mit in den Gerichtssaal eingeladen. Angeklagt ist der schwarze Kavallerie Sergeant Braxton Rutledge (Woody Stroode, weltbekannt durch "Spiel mir das Lied vom Tod") steht wegen Vergewaltigung und Ermordung eines weißen Mädchens (Toby Michaels) vor Gereicht. Dabei hatten die Bürger sich schon immer gewundert, warum Lucy Dabney so oft mit dem schwarzen Mann zusammen war. Auch im Laden von Chandler Hubble (Fred Libby) unterhielt sich das Mädchen unbefangen mit ihm, dabei war Hubbles Sohn Chris (Ed Shaw) auch an der etwa gleichaltrigen Lucy interessiert. Diese Rückblende wird aber von John Ford erst viel später gezeigt. Nach der Eröffnung der Gerichtsverhandlung wird die junge Mary Beecher (Constanze Towers) von Rutledges Verteidiger Lieutenant Tom Cantrell (Jeffrey Hunter) aufgerufen und sie beschreibt wie sie am selben Abend im Zug Cantrell kennengelernt hatte, dass beide während der Zugfahrt miteinander geflirtet hatten und sie dann an der Spindle Station ausstieg, wo ihr Vater sie abholen wollte. Doch seltsamerweise ist der kleine Bahnhof leer, der Stationsvorsteher ist nicht aufzufinden. Der Zug fährt weiter und lässt die junge Frau alleine in der Dunkelheit zurück. Nebel senkt sich und sehr schnell wirkt dieser Platz recht gespenstisch. Als Mary ins Haus geht und das Nebenzimmer betritt, entdeckt sie die Leiche des Mannes. Durchbohrt von einem Indianerpfell. Sie rennt panisch nach draussen, wo sie auf Sergeant Rutledge trifft, der ihr den Mund zuhält, dass sie nicht schreien kann und ihr erklärt, dass die Indianer noch am Tatort sind. Er rettet der Frau das Leben, ist aber verletzt und erst am anderen Morgen wird klar, dass die Kugel nicht von den Rothäuten stammt, sondern von seiner Flucht aus dem Fort. Er wird von Cantrell verhaftet und des Mordes bezichtigt...
Wenn man einige Logiklöcher übersieht, dann hat "Der schwarze Sergeant" in manchen Szenen großartige Qualitäten. So ist die nächtliche Szene an der Spindle Station wahrhaft grandios gelungen und auch in einer weiteren Kampf-Sequenz zwischen Kavallerie und kriegerischen Apachen ist Ford in seinen besten Element. Er inszenierte auch Woody Stroode wie einen überlebensgroßen Helden, man sieht ihn den Berg herunterschreiten wie John Wayne in seinem heroischsten Szenen. Dies ist an manchen Szenen fast ein bisschen zu sehr aufgesetzt, dieses Loblied auf den Büffelsoldaten, der nur wegen seiner Hautfarbe in diese Situation gerät. Auch der Plot wirkt dann etwas sonderbar, aber gerade deshalb ist "Der schwarze Sergeant" ein Western mit einer großen individuellen Note. Man wird sich noch lange - gerade aufgrund der Eigentumlichkeiten - an ihn erinnern können. Jeffrey Hunter macht seine Sache wie immer prima, ihm zur Seite stand Constance Towers, die nach "Der letzte Befehl" bereits zum zweiten Mal von Ford als "leading Lady" eingesetzt wurde. Natürlich gibts auch wieder imposante Aufnahmen vom Monument Valley.
Wenn man einige Logiklöcher übersieht, dann hat "Der schwarze Sergeant" in manchen Szenen großartige Qualitäten. So ist die nächtliche Szene an der Spindle Station wahrhaft grandios gelungen und auch in einer weiteren Kampf-Sequenz zwischen Kavallerie und kriegerischen Apachen ist Ford in seinen besten Element. Er inszenierte auch Woody Stroode wie einen überlebensgroßen Helden, man sieht ihn den Berg herunterschreiten wie John Wayne in seinem heroischsten Szenen. Dies ist an manchen Szenen fast ein bisschen zu sehr aufgesetzt, dieses Loblied auf den Büffelsoldaten, der nur wegen seiner Hautfarbe in diese Situation gerät. Auch der Plot wirkt dann etwas sonderbar, aber gerade deshalb ist "Der schwarze Sergeant" ein Western mit einer großen individuellen Note. Man wird sich noch lange - gerade aufgrund der Eigentumlichkeiten - an ihn erinnern können. Jeffrey Hunter macht seine Sache wie immer prima, ihm zur Seite stand Constance Towers, die nach "Der letzte Befehl" bereits zum zweiten Mal von Ford als "leading Lady" eingesetzt wurde. Natürlich gibts auch wieder imposante Aufnahmen vom Monument Valley.
Bewertung: 7 von 10 Punkten.
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