Freitag, 18. März 2016

Ritt in den Tod

























Regie: Jesse Hibbs

Agent für die Apachen..

Der Schauspieler Audie Murphy wurde am 20. Juni 1924 in der Nähe von Kingston/Texas geboren. Nach dem Angriff auf Pearl Harbor meldete er sich freiwillig zur Armee, wurde aber abgelehnt, weil er zu jung war. Doch er gab nicht auf und versuchte es ein halbes Jahr erneut, machte sich da älter und wurde im Juni 1942 als gerade mal 18 Jähriger angenommen. Er kehrte nach dem 2. Weltkrieg als Held und höchstdekorierter US-Soldat mit insgesamt 24 verschiedenen Auszeichnungen zurück, unter anderen wurde ihm als Soldat auch der Medal of Honor verliehen. Sein Porträit zierte das Titelbild des Life Magazines, James Cagney lud ihn daraufhin nach Hollywood ein. Es war aber am Anfang nicht ganz leicht im Filmgeschäft Fuß zu fassen. Doch dann wurde er immer mehr zum Held von zahlreichen B-Western, 1950 spielte er in "Reiter ohne Gnade" den Outlaw Jesse James. Mit soliden bis guten Genrearbeiten wie "Fort der mutigen Frauen", "Adlerschwinge", "Die gnadenlosen Vier" oder "Der weiße Teufel von Arkansas" festigte er seinen Ruf als Publikumsliebling. Von der Kritik wurde er vor allem für seine Rollen in John Hustons "Denen man nicht vergibt" und in "Auf der Kugel stand kein Name" von Jack Arnold gelobt.
Der 1956 inszenierte Western "Ritt in den Tod" von Jesse Hibbs hatte es aber etwas schwerer als andere Audie Murpyhy Western. Er war nicht sehr erfolgreich an der Kasse, was wahrscheinlich damit zusammenhängt das seine Rolle als friedfertiger Indianer-Agent Philip Clum sehr untypisch ist. Da agiert der Actionheld aus anderen Filmen dann doch mit angezogener Handbremse, was vielleicht den Fans nicht ganz so gut gefiel.
Dennoch ist "Ritt in der Tod" ein solider Western, wann man mal vom etwas absurden Showdown absieht. Die Leichtigkeit mit dem der Indianerfreund den bösen Geronimo (Jay Silverheels) und seine Krieger überwältigen kann hat schon etwas unfreiwillig komisches. Dies wäre der einzige, aber dennoch gravierende Kritikpunkt an diesem indianerfreundlichen Western.
Tatsächlich basiert die Geschichte auf einer wahren Begebenheit, der Agent John Philip Clum schrieb über seine Erlebnisse mit den Apachen in der Biografie "Apache Agent" nieder. Der Film beginnt im Jahr 1874. Als Vertreter der US-Regierung erlangt Clum in der Befriedung der Indianer und deren Integration als "Bürger" weitreichende Befugnis vom Präsidenten. Zu diesem Zweck wird er nach San Carlos, Arizona geschickt, wo bisher die Soldaten das Sagen hatten und über die Apachen bestimmten. Nun soll ein anderer Wind wehen: Weg vom Feindesbild, mehr Achtung ihrer Autonomie und Schritt für Schritt Selbstbestimmung im Reservat erreichen. Kein einfacher Weg, da die Soldaten sich sperren und auch die Bevölkerung ist noch hasserfüllt. Noch wird mit Indianerskalps geprahlt. Anfänglich sind auch die Indianer misstrauisch, doch der alte Häuptling (Robert Warwick) versucht auch den Frieden herzustellen. Er stellt ihm mit der indianischen Witwe Tianay (Anne Bancroft) eine Art Haushälterin zur Verfügung. Er findet sehr schnell einen Draht bei der jungen Frau und auch bei deren kleinem Sohn Tono (Eugene Mazzola). Mit der Zeit gewinnt er immer mehr den Respekt der Indianer und bekommt Hilfe von dem Ex-Soldaten Tom Sweeney (Charles Drake) und dem Indianer Taglito (Tommy Rall). Tianay verliebt sich in Clum, doch der ist bereits vergeben. Als seine Verlobte Mary Dennison (Pat Crowley) gibts Eifersüchteleien. Dann bekommen die Indianer auch noch Besuch vom abtrünnigen Geronimo, der als Staatsfeind gesucht wird...

Insgesamt kann Audie Murphy m.E. auch als friedensstiftender Vermittler überzeugen, leider gestaltet sich - wie bereits erwähnt - der Schluß sehr chaotisch, abrupt und unglaubwürdig. Hier hätte man etwas mehr Zeit investieren können und dann wäre alles insgesamt glaubwürdiger gewesen. Tatsächlich gelang ihm diese Gefangennahme, aber sie hat sich dann schon etwas anders zugetragen wie in dieser schludrig inszenierten Sequenz. Die junge Anne Bancroft überzeugt als Indianerin.



Bewertung: 6 von 10 Punkten.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen