Samstag, 13. August 2016

Die Reise zum Mittelpunkt der Erde






















Regie: Henry Levin

Die verrückte Lindenbrook Expediton....

Aufgrund des riesigen Erfolgs von Richard Fleischers "20.000 Meilen unter dem Meer" im Jahr 1954 gab es in den 50er und 60er Jahren weitere Jules Verne Verfilmungen. So landete auch auch Michael Anderson mit seinem "In 80 Tagen um die Welt" einen Hit und einen fünffachen Oscartriumph. Es folgten "Die geheimnisvolle Insel", dieser Film von Cy Endfield wurde auch von den Special Effects des Ray Harryhausen aufgewertet. Henry Levin realisierte im Jahr 1959 "Die Reise zum Mittelpunkt der Erde" und es wurde noch vor "Die Wunderwelt der Gebrüder Grimm" und "Im Dutzend heiratsfähig" sein bekanntester und bester Film. Aus heutiger Sicht fällt auch sofort der liebenswürdige Charme auf, den der Film ausstrahlt.  Jules Vernes Abenteuer hatten ja schon immer einen fast kindlichen Sinn für Wunder und Verzauberung. Und diese Eigenschaft spült auch viele Logikeinwände fort - man verfolgt dieses utopische Abenteuer gespannt und freut sich an der Liebe zum Detail. Immerhin gab es Oscar-Nominierungen für das beste Szenenbild, für den besten Ton und für die besten visuellen Effekte. Die sind aus heutiger Sicht zwar altmodisch, vor allem die Saurier - aber irgendwie wirken sie dennoch, auch nach dem Eindruck echter Echsen aus dem Jurassic Park - immer noch gut.
Schottland um 1890: Der angesehene Edinburgher Geologie Professor Oliver Lindenbrook (James Mason) wird in den Adelsstand erhoben. Seine Studenten schmettern für ihn ein begeisterndes Gaudeamus igitur und von seinem Lieblingsstudenten Alec McEwen (Pat Boone) bekommt er sogar einen rätselhaften Lava-Brocken geschenkt. Während der attraktive Alec mit Jenny (Diane Baker), der Nichte des Professors heftig flirtet, untersucht der Professor das Gestein. Nach einer unbeabsichtigten Expolsion legt der Lava-Brocken ein Senkblei frei mit einer Nachricht des legendären Isländers Arne Saknussem. Der wollte vor ca. 300 Jahren den "Mittelpunkt der Erde" erreichen, doch ob er dort jemals ankam blieb ungewiss, denn Saknussem tauchte nie wieder auf.  Lindenbrook korrespondiert mit seinem Kollegen Goetaborg (Ivan Triesault), der jedoch finstere Pläne hat. Er will diesen Ort im Erdinnern alleine und als Erster erreichen. Noch ein dritter Mann hat großes Interesse, dass weder Lindenbrook noch Goetaborg vor ihm den Triumph der großen Entdeckung für sich beanspruchen. Es ist der rücksichtslose Graf Saknussem (Thayer David), der die Lorbeeren seines Vorfahren für sich alleine ernten will. Nach dem tragischen Mord an Goetaborg kann nun die Lindenbrook-Expedition starten. Doch sie findet nicht mehr nur im Duett von Professor und Schüler statt, sondern wird begleitet durch Carla Goetaborg (Arlene Dahl), der Witwe des Konkurrenten und dem großen blonden Bauernbursche Hans (Peter Ronson) mit seiner geliebten Ente Gertrud (Gertrud). Mit einem bösen Feind, der immer näher kommt, gehts nun abwärts in Bereiche, die nie zuvor ein Mensch (ausser natürlich Arne Saknussem) betreten hat...



und dort warten auf den Zuschauer und auf die sympathische Expeditionscrew allerhand von Abenteuern. Es gibt Salzwüsten, Riesenpilze, unendliche Schluchten, Überschwemmungen, Saurier aller Art - vor allem ein ganzes Rudel Dimetrodons, ein Meer und die versunkene Stadt Atlantis. Natürlich auch immer wieder ein Schlagabtausch im Dialog des schrulligen Wissenschaftlers und Junggesellen aus Überzeugung mit der hübschen Carla, die nicht den Eindruck einer trauernden Witwe macht. Immer wieder spielt sich Lindenbrook als Chef auf, während die jungen Männer die Rolle von Carlas Beschützer übernehmen. In ihren Einschätzungen hat meistens Carla recht, aber das ist dem Professor nicht so recht. Jedenfalls die besten Voraussetzungen für die Beiden, dass sie - falls sie dieses Himmelsfahrtskommando überleben sollten - sich am Ende auch bekommen. Pat Boone, der Teeniestar dieser Zeit, darf natürlich ein paar Schnulzen singen und es gibt einige drollige Einfälle mit der Ente Gertrud, die leider im Kochtopf des Bösewichts landet. Natürlich bekommt er dafür die Quittung und das kann nur Tod durch herabfallende Felsbrocken sein. Im herrlich absurden Finale werden die Reisenden dann auch von geschmolzener Lava wieder an die Erdoberfläche katapultiert. Sie kommen alle heil an, nur Teenieschwarm ohne Hose - und landet ausgerechnet in einem Nonnenkloster und macht die Ordensschwestern wuschig. Die Studiokulissen sind herrlich anzusehen, sie passen auch irgendwie in dieses dargestellte viktorianische Zeitalter.




Bewertung: 7 von 10 Punkten

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