Kein Land für alte Männer...
Der 1969 entstandene Western "Die letzten vom Red River" ist
sicherlich eine der besten Regiearbeiten von Burt Kennedy. Alte Männer,
die langsam müde werden - aber in der Not immer noch mit den jungen
Wilden mithalten können. Darum geht es in dem Western, der eine gute
Balance zwischen Spannung und Humor aufrecht halten kann.
Jim Flagg (Robert Mitchum) ist in die Jahre gekommen und dennoch
Marshall der Stadt Progress. Der alte Westen könnte bald der Geschichte
angehören, denn es hat bereits eine neue Zeit angefangen. Bürgermeister
Randy Wilker (Martin Balsam) steht für den neuen Geist. Der Mann agiert
raffiniert und hat hohe politische Ambitionen. Der Traum vom Gounverneur
ist möglich.
In dieser neuen Zeit, in der die Pferde durch diese neuen
Automobile bereits ersetzt werden, haben schießwütige Revolverhelden
keine Chance mehr. Dennoch bekommt Marshall Flag von seinem alten Freund
Grundy (Douglas Fowley) eine Information, die viel Ärger bedeuten
könnte. Grundy, der in der Wildnis lebt, weil er die Zivilisation kaum
aushält, hat einen Mann gesehen, der genauso aussieht wie der legendäre
Bandit John McKay (George Kennedy), ein früherer Erzrivale. Man sagt
zwar, dass McKay erschossen wurde, aber das muss nichts bedeuten.
Jedenfalls soll sich dieser Mann, der so aussieht wie McKay, mit ein
paar jungen Rumtreibern in der Nähe der Stadt aufhalten. Das bedeutet
nichts Gutes - denn in den nächsten Tagen kommt die Eisenbahn mit einem
Geldtransport. Flagg warnt den Bürgermeister, doch der denkt nicht daran
- so kurz vor den Wahlen - die Pferde scheu zu machen. Also muss Flagg
auf eigene Faust ermitteln, denn der Bürgermeister schickt Flagg in die
wohlverdiente Rente. Tatsächlich entdeckt der Rentner ohne Sheriffstern
Flagg die Gruppe von John McKay - er muss aber feststellen, dass dort
der junge Bandit Waco (David Carradine) das Sagen hat und der ehemals so
gefürchtete McKay nur geduldet wird. Also ein weiterer alter Mann, der
langsam auf dem Abstellgleis steht. Warum also nicht gemeinsame Sache
machen, um den jungen Bösen den Plan zu vereiteln. Tatsächlich werden
aus Feinden bald Freunde und zu Zweit sind sie "Die letzten vom Red
River" und wollen nun mit ihrem ganzen Können den Eisenbahnraub
verhindern...
Dies ist alles sehr locker in Szene gesetzt und die beiden Oldies
Robert Mitchum und George kennedy haben sichtlich Freude an ihrer Rolle.
Denn sie zeigen den Jungen, wo der Hammer hängt - auch wenn der
Titelsong über Marshall Flag zuerst viel Häme über die alternde Figur
ausschüttet. Das tragische Problem des Altwerdens wird bei Burt Kennedy
auf komische und heitere Art gelöst. Für die klasse Westernbilder war
Harry Stradling jr. (Zwei dreckige Halunken, 700 Meilen westwärts,
Convoy, Little big Man) zustänidg.
Bewertung: 7,5 von 10 Punkten.
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