Regie: Michael Curtiz
Der Spieler und der Texas Ranger...
"Die Comancheros" war der letzte Film des Hollywoodregisseurs
Michael Curtiz. Bereits während der Dreharbeiten war er schon sehr durch
sein Krebsleiden geschwächt. Um die Dreharbeiten nicht zu unterbrechen,
übernahm John Wayne die Regie, wann immer es die Situation erforderte.
Für die Qualität der Actionszenen sorgte Second Unitd Director Cliff
Lyons. Wayne verzichtete auf eine Benennung als Co-Regisseur in den
Credits, er überließ dem todkranken Curtiz die ganze Ehre.
Curtiz wurde 1888 in Budapest geboren. Mitte der 20er Jahre kam er
bereits auf Betreiben von Harry Warner nach Hollywood und konnte ab den
30er Jahren in die Topriege der großen Regisseure aufsteigen. Er
lieferte immer gut gemachte Unterhaltung und erhielt 1936 seine erste
Oscarnominierung für "Unter Piratenflagge". Drei Jahre später gabs die
nächste für "Chicago - Engel mit den schmutzigen Gesichtern". 1943
gelang ihm die dritte Nominierung für "Yankee Doodle Dandy". Aber erst
der 4. Anlauf wurde mit einem Sieg gekrönt. Und dann gleich mit seinem
berühmtesten Film: Casablanca. Auch das Kult-Noir Melodram "Mildred
Pierce" hat er gedreht. Auch der beste "Robin Hood" Film wurde im Jahr
1937 von ihm gedreht.
In "Die Comancheros" setzte Curtiz auf das Gleichgewicht zwischen
Spaß und Spannung und unter dieser Sicht erinnert der Western auch an
John Waynes Vorgängerfilm "Land der 1000 Abenteuer" unter der Regie von
Henry Hathaway. Wayne war zu dieser zeit bereits einer der größten Stars
von Hollywood und er durfte seine Rollen so spielen, wie es das
Publikum von einem Alphatier wie Wayne auch erwartete...hart aber fair,
immer die Oberhand behaltend, schlagkräftig mit gutem Herzen und vor
allem mit einer gewissen Ironie und einem Augenzwinkern versehen so als
ob der Duke sagen wollte "Ich bin unbesiegbar".
Dennoch kommt er in dem spannungsgeladenen Western doch immer
wieder in große Bedrängnis. Nur gut, dass er, der unfehlbare Texas
Ranger Catpain Jake Cutter seinen gewitzten Gefangenen Paul Regret
(Stuart Whitman) mit sich führt. Der sorgt für einige Überraschungen.
Regret ist ein Glücksspieler und ein Frauenheld. Er lebt im Staat
Louisiana und muss dort ein Duell mit Emil Bouvier (Gregg Palmer)
absolvieren, dem Sohn eines angesehenen Richters. Grund war eine Frau.
Und Regret erschießt seinen Gegner im Duell. Nur dumm, dass es in
Louisiana ein neues Gesetz gibt, dass Duelle verbietet und den
Überlebenden an den Galgen bringen kann. Noch dazu kommt, dass das Opfer
Sohn eines Richters war. Nun heißt es sofort aus dem Staat
verschwinden. Auf einem Mississippi Dampfer trifft er auf die
geheimnisvolle Pilar Graile (Ina Balin), in die er sich verliebt. Doch
die ist nach einer stürmischen Nacht plötzlich verschwunden, stattdessen
hat ihn der Texas Ranger Jake Cutter (John Wayne) aufgespürt und nimmt
ihn sofort fest. Der Henker wartet schon, doch der kann immer mal wieder
entkommen und durch eine selbstlose Aktion werden die beiden Männer
sogar zu Freunden. Was aber noch lange nicht heißt, dass er dem Galgen
entgeht. Denn Gesetz ist nun mal Gesetz und als Texas Ranger hat man
einen Eid geschworen. Aber ein Trick machts möglich, dass es gelingt den
Regrets Hals aus der Schlinge zu ziehen. Nun reiten die beiden Männer
gemeinsam, um Waffenhändlern - den Comancheros - den Garaus zu machen,
denn die verkaufen den kriegsbegeisterten Komanchen die Gewehre...
In Nebenrollen sind auch Lee Marvin, Jack Elam und Nehemiah Persoff
zu sehen. Wie alle guten John Wayne Spätwestern hat man sehr viel Wert
auf eine großartige Optik gelegt. Diese hervorragenden
Landschaftsaufnahmen stammen von Kameramann William H. Clothier, der in
seiner langen Laufbahn zweimal für einen oscar nominiert wurde. 1961 für
John Wayne ambitionierte Regiearbeit "Alamo" und vier Jahre später für
"Cheyenne". Es sind tatsächlich zwei seiner besten Kamera-Arbeiten, zu
denen aber auch "Liberty Valance" und "Der Siebente ist dran" zählen.
Ein bisschen Liebe schadet einem Western auch nicht. So darf Whitman mit
Ina Balin flirten und auch John Wayne hat heimlich ein Auge auf Joan
O´Brien, die die besten Steaks in ganz Texas macht.
Bewertung: 7,5 von 10 Punkten.
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