Regie: Robert Aldrich
Unter der heißen Sonne von Mexiko....
Im Filmjahr 1954 gelang Robert Aldrich mit seinem Mexiko-Western
"Vera Cruz" ein sagenhafter Erfolg. Der Film spielt4e alleine in den USA
11 Millionen Dollar ein und landete auf 6. Platz in den
Kino-Jahrescharts. Man kann also durchaus von einem Blockbuster
sprechen. Darüberhinaus hatte "Vera Cruz" aufgrund seiner zynischen
Haltung und den vielen amoralischen Charaktere, die im Film einen
Hauptrolle spielen, einen riesigen Einfluss auf die Zukunft des
Westernfilms. Dies galt zwar im Erscheinungsjahr fast noch schockierend,
aber spätere Meisterwerke wie "Die glorreichen Sieben" (John Sturges),
"Die gefürchteten Vier" (Richard Brooks), "Wild Bunch" (Sam Peckinpah"
und natürlich die Western von Sergio Leone orientierten sich an diese
zwielichtigen Figuren.
"Vera Cruz" war Aldrichs erster Western, es folgte kurze Zeit
später "Massai" (ebenfalls mit Burt Lanchaster) und in seiner weiteren
Laufbahn "El Perdito", "Vier für Texas", "Keine Gnade für Ulzana" sowie
das komödiantische Sptäwerk "Ein Rabbi im wilden Westen".
Die Geschichte ereignet sich nach dem amerikanischen Bürgerkrieg,
der natürlich viele problematische Existenzen zur Folge hatte. So ist
auch der Südstaatler und ehemalige Soldat Ben Trane (Gary Cooper) einer
dieser Männer, die nach dem Krieg nie wieder so richtig Fuß fassen
konnte. Seine Plantage hat er durch den Krieg verloren. Und nun sucht er
im benachbarten Mexiko einen Job als Söldner. Denn dort ist immer noch
Krieg. Obwohl die Konservativen in Mexiko den Bürgerkrieg eigentlich
schon verloren haben, mischt sich Frankreich in die Angelegenheiten von
Mexiko und interveniert mit em Ziel den Konservativen nachträglich zur
Macht zu verhelfen und eine von Frankreich abhängige Monarchie zu
installieren. Die konservative Junta proklamierte nun ein "Kaiserreich
Mexiko" und die Krone wurde Erzerzog Maximilian (George MacReady)
angeboten, der unter der Bedingung annahm, dass in Mexiko eine
Volksabstimmung stattfinden solle, bei der sein Name zur Wahl stünde. Er
wusste nicht, dass diese Wahl von den konservativen Kräften gefälscht
wurde und so war in seinem Glauben bestärkt seine Herrschaft sei vom
Volk Mexikos gewollt. Doch das Volk will Reformen und Veränderung und
verehrt Benito Juarez.
Inmitten dieser Spannungen zwischen Regierung und Rebellen sollten
doch Männer in Mexiko gebraucht werden, die für gutes Geld auch kämpfen
können. Auf seinem Weg trifft er den Revolverhelden Joe Erin (Burt
Lancaster). Da Ben Trane ein Pferd braucht, kauft er Erin eines ab. Das
Problem ist nur, dass es sich um ein gestohlenes Pferd handelt, dass der
mexikanischen Armee gehört. Dies merkt Trane aber erst, als er
gemeinsam mit Erin vor den schießenden Truppen flüchten muss. Die beiden
Männer reiten später weiterhin zusammen. Erin hat eine Bande (u.a.
Ernest Borgnine, Jack Elam, Charles Bronson, Archie Savage), die ihn
unterstützt. Die beiden Männer treffen danach sowohl die Rebellen als
auch die Regierungstruppen und da Letztere besser bezahlen können als
die armen Juarez Anhänger, nehmen sie das Angebot des Marquis Henri de
Labordere (Cesar Romero) einen gefährlichen Auftrag für den Kaiser zu
übernehmen. Die Gräfin Duvarre (Denise Darcel) soll von der Hauptstadt
in die Hafenstadt Vera Cruz begleitet werden. Der Lohn hört sich gut an:
50.000 Dollar für diese Mission. Doch dies ist nicht der wahre Grund
für die Begleitung der Söldner. Die sollen nur nicht erfahren, dass in
der kutsche 3 Millionen Dollar in Gold mit auf die Reise gehen sollen.
Die gefährliche Reise hat natürlich Tücken, denn die Juaristen lauern
überall und die Gräfin hat mit dem Gold eigene Pläne....
Natürlich erfahren die beiden neuen Freunde von dem Goldschatz und
spätestens ab hier traut keiner mehr dem anderen. Und das ist auch gut
so. Denn alle Figuren des Films scheinen große Egoisten zu sein. Am
fiesesten darf Burt Lancaster agieren. Und das Trio wird im Laufe der
Geschichte noch zum Quartett vergrößert, als sich die Diebin Nina,
gespielt von Sara Montiel, dem Unternehmen noch anschließt. Am Ende
kommt es zum unvermeidlichen Duell. "Vera Cruz" ist dank der straffen
Inszenierung von Robert Aldrich ein äusserst spannender Film und auch
die Kameraarbeit von Oscarpreisträger Ernest Laszlo (Auszeichnung im
Jahr 1966 für Stanley Kramers "Das Narrenschiff") ist vorzüglich.
Bewertung: 8 von 10 Punkten.
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