Regie: Earl Bellamy
Jagd auf die Outlaws...
1966 lag Audie Murphys große Zeit als Westernstar schon in den
Endzügen. Unter der Regie des Routiniers Earl Bellamy drehte er in
diesem Jahr den Film "Gunpoint", der in Deutschland den Filmtitel "Der
Colt ist das Gesetz" erhielt.
Natürlich ließ in den 60er Jahren die Qualität seiner Western etwas
nach, dennoch funktionierten sie gut. Der Grund war, dass Murphy längst
zu einer Institution und Westernikone geworden war. Seine Fans liebten
ihn nach wie vor und sorgten dafür, dass alle Filme genügend Geld
einbrachten und als Erfolg angesehen wurde.
In "Der Colt ist das Gesetz" wird auch wieder alles aufgeboten, was
einen guten Routinewestern ausmacht. Eine Bande, ein aufrechter
Sheriff, ein Mädchen, ein Bösewicht und als Bonus ein spannender
Indianerangriff.
Es ist die Zeit um 1880 in Colorado. Chad Lucas (Audie Murphy) ist
der Sheriff von Lodgepole. Er behandelt seinen Deputy Cap Hold (Denver
Pyle) nicht gerade freundlich, obwohl dieser im Bürgerkrieg ein
hochdekorierter Offizier war. Gemeinsam jagen sie den Outlaw Drago
(Morgan Woodward), der mit seiner Bande die gesamte Gegend terrorisiert
und sich auf Zug- und Postkutschenüberfälle spezialisiert hat. Der Zug,
der überfallen werden soll, hat Geld für die Stadt dabei. Gelder, die
für die Bürger lebensnotwendig sind. Und den Banditen gelingt auch der
Coup, weil der gekränkte Cap Hold sich auf die Seite der Bande
geschlagen hat und aus dem Hinterhalt auf den jungen Sheriff schießt.
Der überlebt jedoch und nimmt die Verfolgung der Bande auf. Natürlich
ist auch Cap Hold dabei und auch der reiche Nate Harlan (Warren
Stevens), denn die Banditen haben dessen Freundin, die Barsängerin
Uvalde (Joan Stanley) als Geisel mitgenommen. Der Sheriff kennt das
Mädchen von früher, sie war mal seine große Liebe. Mit dem Sheriff
reiten auch der Grieche Nicos (Nick Dennis) und der junge Mark Emerson
(David Macklin). Dabei versucht Cap noch einmal den Sheriff aus dem Weg
zu räumen. Unterwegs greifen aber auch die Apachen an...
Diesmal darf der aufrechte Audie Murphy auch ein verbissener
Sheriff sein, der genug Fehler macht, um bei manchem Zeitgenossen seine
Unbeliebtheit zu steigern. Earl Bellamy inszenierte sehr gradlinig,
hatte aber auch genüg Zeit, den Konkurrenzkampf des Sheriffs mit Nate
Harlan, dem Spielsalonbesitzer, auszubauen. Der wird vom Sheriff
verdächtigt Dragos Bande zu unterstützen. Bald geht es aber vornehmlich
um das Mädchen. Und am Ende wieder ums Geld. Warren Stevens erweist sich
als guter Kontrahent für Murphy und Denver Pyle, der in den 60er Jahren
den Großvater in "Tammy, das Mädchen vom Hausboot" spielte, hat eine
interessante Nebenrolle bekommen. Der Universal Western wurde von Mary
und Willard Willingham geschrieben und erstrahlt in starken Technicolor
Bewertung: 6,5 von 10 Punkten.
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