Regie: Lewis R. Foster
In der Falle der Indianer...
Die Republic Pictures stellten nach dem 2. Weltkrieg vor allem
Routinewestern her. Sie verstanden aber ihr Handwerk und konnten auch
mit wenig Budget gute und unterhaltsame Filme abliefern. Diese Streifen
hatten auch an der Kinokasse guten Erfolg dank einem treuen
Stammpublikum. "Die Todesschlucht von Laramie" ist einer dieser Western
und wurde 1956 von Lewis R. Foster inszeniert. Ein Hollywood Veteran,
der über 75 Drehbücher schrieb und in ca. 60 Filme auch Regie führte.
Für seine Originalstory zu "Mr. Smith geht nach Washington" wurde er
1940 sogar zum gefeierten Oscargewinner. Für George Stevens Komödie
"Immer mehr, immer fröhlicher" wurde er ein zweites Mal für den
begehrtesten Filmpreis der Welt nominiert.
Seine Regiearbeiten sind heute weniger bekannt. "Dakota Incident" -
so der Originaltitel von "Die Todesschlucht von Laramie" brachte aber
ein gutes Einspielergebnis. Als Hauptdarsteller wurden Dale Robertson
und die schöne Linda Darnell verpflichtet. Ursprünglich sollte Anne
Baxter ihren Part spielen, aber die war verhindert. In Deutschland kam
der Film am 14. Juni 1957 in die Kinos, die Werbung sprach von
entfesselten Leidenschaften in gesetzloser Wildnis".
Und es braucht nicht viel um ein lebensgefährliches Szenario zu
schaffen: Ein Bankräuber, ein friedensliebender Senator, ein attraktive
und selbstbewusste Lady, dazu ein Verfolger des Bankräubers und eine
Horde Indianer auf dem Kriegspfad.
Lewis R. Foster setzt dabei auf zwei unterschiedliche
Handlungsorte: Zum einen eine Postkutsche auf dem Weg nach Laramie und
zum zweiten eine wasserlose Schlucht inmitten kahler Felsen. Bei zweiter
Location wird der Westernfan natürlich an John Sturges meisterhaften
"Verrat in Fort Bravo" erinnert, der vielleicht für die Macher bei
Republic als Inspiration diente. Die hoffnungslose Lage ist in beiden
Filmen gleich.
Dabei ist John Banner (Dale Robertson) ein Bankräüber, denn er hat
gemeinsam mit seinem Bruder Frank (Skip Homeier) und Rick Largo (John
Doucette) die Bank um viel Geld erleichtert. Doch der Verdacht fiel auf
den Bankangestellten Carter Hamilton (John Lund). Der jagt nun das Trio
um seine Unschuld zu beweisen. Aber zuerst hat das Trio selbst
untereinander soviel Stress, dass John von den beiden anderen
ausgetrickst wird und ohne Pferde in der Wüste zurückgelassen wird. Der
gibt aber nicht auf und stellt seine beiden Kumpane in der nächsten
Stadt. Dabei verjagt er seinen verkommenen jüngeren Bruder und erschießt
den brutalen Rick Largo. Mit dem Geld wird er nun Mitglied einer
buntgemischten Reisegesellschaft, die in einer Postkutsche nach Laramie
will. Die Sängerin Amy Clark (Linda Darnell), Senator Blakely (Ward
Bond) - ein Mann des Friedens, der zwischen Rot und Weiß vermitteln
will, Goldspekulant Mark Chester (Whit Bisell) und Minstrel (Regis
Toomey), der musikalische Begleiter der selbstbewussten Amy. Sie müssen
durchs Indianergebiet und bald haben sie eine Panne, so sind sie
gezwungen in einer Schlucht in der Felsenlandschaft Dakotas Schutz zu
suchen. Denn draußen lauern die Indianer und die wollen keine Gefangenen
machen...
Am Ende setzt sich dann doch noch die Friedensbotschaft des
Senators durch, doch vorher gab es ganz viel Tote. Aber ein Republic
Western lebt auch vom Happy End und so will es das Drehbuch, dass die
Sängerin und Bardame gemeinsam mit dem muskulösen Bankräüber ihre
Zähigkeit unter Beweis stellen und auch ihre frisch empfundene Liebe
zueinander.
Bewertung: 7 von 10 Punkten.
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