Donnerstag, 12. September 2019

Feuertaufe

























Regie: Richard Fleischer

Auf der Insel, in der Hölle...

Der in Arkansas geborene Francis Irby Gwaltney war im 2. Weltkrieg auf den Philippinen Soldat der 112. Kavallerie, die im gesamten Pazifiz diente und mehrere amphibische Operationen durchführte. Während seines Dienstes in den Kriegsgebieten schloss er eine Freundschaft mit dem Schriftsteller Norman Mailer. Gwaltney schrieb die Novelle "The Day the Century Ended" und diente dem Film "Between Heaven and Hell" von Richard Fleischer aus dem Jahr 1956 als Vorlage.
In Deutschland hieß der Film "Feuertaufe" und erinnert auch ein bisschen an Raoul Walshs Verfilmung von Norman Mailers gleichnamigen Roman "Die Nackten und die Toten", vor allem durch den Blickwinkel auf den Soldaten an der vordersten Front, der sich im Dschungel dem Feind stellen muss und auf diesen Inseln spielt auch immer wieder der Hügel eine große Rolle, der den Soldaten einen Rund-Um-Blick gewährt und die feindlichen Aktivitäten beobachten kann.

Gerade in diesen Szenen nutzte Fleischer das Cinemascope Verfahren perfekt. Der Regisseur drehte in sehr unterschiedlichen Genres, auch qualitativ unterschiedliche Filme wie "20.000 Meilen unter dem Meer", "Die Wikinger", "Tausend Berge" "Zwang zum Bösen", "Barabbas", "Die phantastische Reise", "Doctor Dolittle", "Tora Tora Tora", "Der Frauenmörder von Boston", "Jahr 2022", "Mandingo", "Red Sonja" "Conan, der Zerstörer", "Das Gesetz bin ich" oder "Ashanti".
Vor diesen Kinofilmen drehte er im Jahr 1947 den Dokumentarfilm "Design for Death" und erhielt dafür sogar einen oscar. Darin zeigte Fleischer die politischen und ökonomischen Einflüsse auf, die die Japaner zum Überfall auf Pearl harbor getrieben hatten.
"Feuertaufe" ist insofern ein etwas anderer Kriegsfilm, denn er verzichtet darauf "Antikriegsfilm" zu sein. Die Hauptfigur Sergeant Sam Gifford, gespielt vom jungen Robert Wagner, wird sogar durch den Krieg zu einem besseren Menschen. Zumindest reflektiert er kritisch seine Zeit vor dem Krieg. Der Mann ist Baumwollplantagenbesitzer und bereits in jungen Jahren ein wohlhabender Mann. Seine Pächter behandelt er nicht besonders freundlich, was seiner Frau Jenny (Terry Moore) ganz und gar nicht gefällt. Sie kennt diese schlechte Seite ihres Mannes noch nicht. Jennys Vater ist der beliebte Colonel Cousins (Robert Keith), der seinen Schwiegersohn sehr mag und ihn wie seinen eigenen Sohn behandelt. Als der Krieg ausbricht, werden beide Männer eingezogen. Dabei erweist sich Sergeant Sam Gifford als sehr heldenhaft, doch sein Schwiegervater bemerkt, dass dieser alltägliche Krieg Sam krank macht. Der beginnt manchmal in den Händen so zu zittern, dass er handlungsunfähig wird. Auf den Inseln wird aber die Kameradschaft unter den G.I.s sehr groß geschrieben. Sam freundet sich mit Männern an, die im normalen Leben für ihn arbeiten mussten. Es sind unter den Soldaten einige Baumwollpflücker und durch diese Männer beginnt Sam auch seine eigene Einstellung zu hinterfragen. Dann schlägt er auch noch seinen Vorgesetzen zusammen, weil dieser aus Versehen und Feigheit bzw. Panik drei seiner Freunde erschossen hat. Dies führt zur Dekradierung zum Private und Sam wird starfversetzt bei der Kompanie des wahnhaften Captain Grimes (Broderick Crawford), der darauf besteht "Waco" genannt zu werden und sich von seinen beiden Handlangern Captain Swanson (Skip Homeier) und Private Millard (Frank Gorshin) schützen lässt. Er hat Angst, dass er durch japanische Scharfschützen aus dem Hinterhalt erledigt wird. Waco befiehlt Gifford eine sechsköpfige Patrouille zu leiten, um eine Stadt in den Bergen zu kontrollieren, wo sich vermutlich das japanische Hauptquartier befindet. Doch die Stadt ist leer. Dennoch geraten sie bald in schweres Sperrfeuer. Mit seinem Kameraden Willie Crawford (Buddy Ebsen), Little Joe (Brad Dexter) und Private Terry (Mark Damon) bekommt Sam erneut einen schwierigen Einsatz. Die Soldaten wierden zum Außenposten auf einen Hügel geschickt...






Gedreht wurde im Malibu Creek State Park in Kalifornien und auf der hawaiisdhen Insel Kaua´i, für die Musik von Hugo Friedhofer gabs sogar eine Oscar-Nominierung. Auch wenn die Botschaften des Films sehr einfach gehalten sind "Mann verändert sich positiv" und "Kameradschaft ist schön" ist Richard Fleischer in Punkto Spannung ein extrem spannender Genrefilm gelungen. Auch die Kameraarbeit von Leo Tover ist stellenweise genial. Sie ist ganz nah dran an den Protagonisten und die Szenerie ist immer sehr bedrohlich. Darüberhinaus macht sie die Schattenseiten des Krieges an den Handlungsweisen einiger Männer klar, vor allem Oscarpreisträger Broderick Crawford hat sichtlich Freude  den langsam wahnsinnig werdenden Vorgesetzen zu mimen. Robert Wagner war zu dieser Zeit ein beliebter Kinostar und macht auch hier eine gute Figur.
 






Bewertung: 8 von 10 Punkten. 

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