Regie: James B. Clark
Nur die Rache zählt...
Alan Ladd spielte
1953 den einsamen Reiter "Shane", der als Retter auftaucht und nach
seiner Mission wieder verschwindet. Bei den Dreharbeiten war Ladd 40
Jahre alt - 6 Jahre hatte er in James B. Clarks Western "Vergeltung ohne
Gnade" (Originaltitel: One Foot to Hell) eine ganz andere Figur zu
spielen. Der Schauspieler schien sehr gealtert zu sein. Möglicherweise
die Spuren seiner Alkohlkrankheit. Es wurde auch einer seiner letzten
Filme, denn 4 Jahre später, am 29. Januar 1964 wurde er tot in seinem
Bett aufgefunden. Die Premiere seines letzten Films "Die Unersättlichen"
von Edward Dmytryk erlebte er nicht mehr.
Rein optisch sieht
"Vergeltung ohne Gnade" sehr gut aus, man hat nicht das Gefühl einen
B-Western zu sehen. Die Co-Stars von Ladd können sich auch sehen lassen.
Don Murray hatte schon durch eine Oscarnominierung sein Können unter
Beweis gestellt und Dolores Michaels machte in dem Edelwestern "Warlock"
eine gute Figur.
"Vergeltung ohne
Gnade" ist die Geschichte einer lang angelegten Rache. Der Rächer heißt
Mitch Barrett (Alan Ladd), ein ehemaliger konföderierter Soldat, der mit
seiner Frau Ellie (Rachel Stephens) in einem Planwagen unterwegs ist,
weil er im Westen ein neues Leben beginnen will. Die Frau ist
hochschwanger und müsste dringend in ärztliche Behandlung. Als sie nach
Blue Springs kommen, scheint die Rettung nahe. Doch die Einwohner sind
wenig empathisch. Statt schnell einen Arzt zu holen, will der Hotelier
George Caldwell (Henry Norell) erst mal Geld sehen. 2 Dollar sofort für
das Zimmer. "Ich zahle später" wird nicht akzeptiert. Auch der
Ladenbesitzer (John Alexander) pocht auf sein Geld für die Medizin, die
von Doc Seltzer (Larry Gates) dringend gebraucht wird, damit er im Hotel
der Frau das Leben retten kann. Dann wird der verzweifelte Mitch auch
noch vom Sheriff (Karl Swenson) aufgehalten. Als er durch die
Verzögerungen endlich im Hotel ankommt, ist seine geliebte Ellie gerade
verstorben. Immerhin kann der Doc Mitch überreden in der Stadt zu
bleiben. Er solle den Einwohnern noch eine Chance geben, denn die drei
Männer bereuen was sie mit ihrer sturen Art angerichtet haben. So wird
Mitch ein beliebter Bürger und sogar zum Hilfssheriff gewählt. Sehr
selbstlos kümmert er sich um den jungen Trinker Dan (Don Murray). Doch
er hat ganz andere Motive als menschliche Güte. Gemeinsam mit Don
verfolgt er den Plan die Bank der Stadt um satte 100.000 Dollar zu
erleichtern. Soviel Geld wird sich beim großen Viehauftrieb im Tresor
befinden. Vorher erschießt er den Sheriff, der inzwischen zu seinen
Freunden gehörte und engagiert mit der ehemaligen Prostituierten Julie
Reynolds (Dolores Michaels), dem Scharfschützen Stu Christian (Barry
Coe) und dem abgehalfterten englischen Gentleman Sir Harry Ivers (Dan
O´Herlihy) drei weitere Komplizen für den großen Coup, der die Stadt
ruinieren würde...
Dies ist aber noch
lange nicht alles, was der Rächer plante. Alan Ladd ist hier in einer
sehr finsteren Rolle zu sehen. Gut ist auch die musikalische Untermalung
von Dominic Frontiere. Regisseur James B. Clark war vor seiner
Regiekarriere ein hoch geschätzter Editor in Hollywood. Für den Schnitt
beim John Ford Klassiker "So grün war mein Tal" bekam er sogar eine
Oscar-Nominierung.
Bewertung: 7 von 10 Punkten.
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