Freitag, 6. September 2019

Vergeltung ohne Gnade

























Regie: James B. Clark

Nur die Rache zählt...

Alan Ladd spielte 1953 den einsamen Reiter "Shane", der als Retter auftaucht und nach seiner Mission wieder verschwindet. Bei den Dreharbeiten war Ladd 40 Jahre alt - 6 Jahre hatte er in James B. Clarks Western "Vergeltung ohne Gnade" (Originaltitel: One Foot to Hell) eine ganz andere Figur zu spielen. Der Schauspieler schien sehr gealtert zu sein. Möglicherweise die Spuren seiner Alkohlkrankheit. Es wurde auch einer seiner letzten Filme, denn 4 Jahre später, am 29. Januar 1964 wurde er tot in seinem Bett aufgefunden. Die Premiere seines letzten Films "Die Unersättlichen" von Edward Dmytryk erlebte er nicht mehr.
Rein optisch sieht "Vergeltung ohne Gnade" sehr gut aus, man hat nicht das Gefühl einen B-Western zu sehen. Die Co-Stars von Ladd können sich auch sehen lassen. Don Murray hatte schon durch eine Oscarnominierung sein Können unter Beweis gestellt und Dolores Michaels machte in dem Edelwestern "Warlock" eine gute Figur.
"Vergeltung ohne Gnade" ist die Geschichte einer lang angelegten Rache. Der Rächer heißt Mitch Barrett (Alan Ladd), ein ehemaliger konföderierter Soldat, der mit seiner Frau Ellie (Rachel Stephens) in einem Planwagen unterwegs ist, weil er im Westen ein neues Leben beginnen will. Die Frau ist hochschwanger und müsste dringend in ärztliche Behandlung. Als sie nach Blue Springs kommen, scheint die Rettung nahe. Doch die Einwohner sind wenig empathisch. Statt schnell einen Arzt zu holen, will der Hotelier George Caldwell (Henry Norell) erst mal Geld sehen. 2 Dollar sofort für das Zimmer. "Ich zahle später" wird nicht akzeptiert. Auch der Ladenbesitzer (John Alexander) pocht auf sein Geld für die Medizin, die von Doc Seltzer (Larry Gates) dringend gebraucht wird, damit er im Hotel der Frau das Leben retten kann. Dann wird der verzweifelte Mitch auch noch vom Sheriff (Karl Swenson) aufgehalten. Als er durch die Verzögerungen endlich im Hotel ankommt, ist seine geliebte Ellie gerade verstorben. Immerhin kann der Doc Mitch überreden in der Stadt zu bleiben. Er solle den Einwohnern noch eine Chance geben, denn die drei Männer bereuen was sie mit ihrer sturen Art angerichtet haben. So wird Mitch ein beliebter Bürger und sogar zum Hilfssheriff gewählt. Sehr selbstlos kümmert er sich um den jungen Trinker Dan (Don Murray). Doch er hat ganz andere Motive als menschliche Güte. Gemeinsam mit Don verfolgt er den Plan die Bank der Stadt um satte 100.000 Dollar zu erleichtern. Soviel Geld wird sich beim großen Viehauftrieb im Tresor befinden. Vorher erschießt er den Sheriff, der inzwischen zu seinen Freunden gehörte und engagiert mit der ehemaligen Prostituierten Julie Reynolds (Dolores Michaels), dem Scharfschützen Stu Christian (Barry Coe) und dem abgehalfterten englischen Gentleman Sir Harry Ivers (Dan O´Herlihy) drei weitere Komplizen für den großen Coup, der die Stadt ruinieren würde...



Dies ist aber noch lange nicht alles, was der Rächer plante. Alan Ladd ist hier in einer sehr finsteren Rolle zu sehen. Gut ist auch die musikalische Untermalung von Dominic Frontiere. Regisseur James B. Clark war vor seiner Regiekarriere ein hoch geschätzter Editor in Hollywood. Für den Schnitt beim John Ford Klassiker "So grün war mein Tal" bekam er sogar eine Oscar-Nominierung.
 

Bewertung: 7 von 10 Punkten. 

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