Sonntag, 12. Dezember 2021

Massai - der große Apache


 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Regie: Robert Aldrich

Der letzte Krieger der Apachen...

Robert Aldrich hatte seinen Durchbruch mit zwei hochkarätigen Western im Verleih der United Artists: Der erste war "Apache" (deutsch: Massai - der große Apache) und der zweite hieß "Vera Cruz" - beide enstanden im Jahr 1954 und beide wurden Riesenerfolge. "Apache" kam auf ein tolles Einspielergebnis von 6 Millionen Dollar und "Vera Cruz" war mit 11 Millionen Dollar sogar ein Top Ten Hit des Jahres. Legendär ist auch die Geschichte mit den zwei verschiedenen Versionen für den Schluß, die der damals noch unerfahrene Regisseur drehen musste. Es muss wohl zwei oder drei Tage nach Drehschluß gewesen sein, dass die United Artists und Produzent Harold Hecht darauf drangen, dass Aldrich noch diesen anderen Schluß drehen sollte. Einen mit einem HappyEnd für den verfolgten Indianer. Der andere war viel düsterer, denn da wird Massai als er auf die Hütte zugeht völlig sinnlos in den Rücken geschossen. Tatsächlich wirkt auch für mich der Schluß in "Massai" extrem aufgesetzt, denn in den vorherigen 85 Minuten führt eigentlich kein Weg an der Unausweichlichkeit von Massais Tod vorbei - er bleibt unbeugsam und die Jagd der Weißen auf den Rebellen entsprach den historischen Tatsachen und so steht dieses HappyEnd auch für die Rechtfertigung der amerikanischen Indianerpolitik. Ok, das Publikum war vielleicht froh, dass das indianische Paar mit ihrem Baby doch noch glücklich werden konnte. Aber realistisch war dies nicht. Die Geschichte fängt an mit der Kapitulation von Geronimo (Monte Blue). Die Aufwiegler sollen aber nach Florida deportiert werden und werden so ihre Heimat in Arizona nie wieder sehen. Massai (Burt Lancaster) hat aber vor den Kampf weiterzuführen und auch die jungen Krieger der Apachen auf seine Seite zu ziehen. Im San Carlos Apache Indianerreservat wird nun der labile Santos (Paul Guifoyle) zum Häuptling ernannt, dessen Tochter Nalinle (Jean Peters) liebt Massai, wird aber vom Apachen Hondo (Charles Bronson als er noch Buchinsky hieß) umworben, der Armeescout ist. Tatsächlich kann Massai fliehen und auf seiner Flucht in Richtung Heimat wird er mit den Errungenschaften der Zivilisation konfrontiert. Eine Stadt mit viel Lärm, Verkehr, vielen Geschäften und er erregt dort Hohn und Spott. Er trifft auch auf Dawson (Morris Ankrum), einen Cherokee-Indianer, der inzwischen zum Farmer wurde und in einem Haus wohnt. Zum Abschied schenkt dieser Massai einen Beutel voll Korn. Obwohl Massai ein Krieger sein möchte und kein Bauer, nimmt er das Geschenk mit. Als er wieder zu seinem Stamm kommt, wird er von Santos verraten. Und wieder kann er entfliehen...r erregt dort Hohn und Spott. Er trifft auch auf Dawson (Morris Ankrum), einen Cherokee-Indianer, der inzwischen zum Farmer wurde und in einem Haus wohnt. Zum Abschied schenkt dieser Massai einen Beutel voll Korn. Obwohl Massai ein Krieger sein möchte und kein Bauer, nimmt er das Geschenk mit. Als er wieder zu seinem Stamm kommt, wird er von Santos verraten. Und wieder kann er entfliehen...

Abgesehen von diesem nicht stimmigen Alternativschluß, der dem Regisseur aufgedrängt wurde ist "Massai" dennoch ein sehr guter Western. Sogar der erste in Hollywood, der ein Paar präsentiert, dass rein indianisch ist. In den vorherigen indianerfreundlicheren Hollywoodfilmen kam es immer wieder zu einer Liebe zwischen Weißem Mann und Indianerin (Der gebrochene Pfeil), oder zwischen Indianer und einer weißen Frau (Fluch des Blutes). Herausragend ist auf alle Fälle die Kameraarbeit von Ernest Laszlo (Das Narrenschiff, El Perdito, Die Phantastische Reise, Airport) , der sehr oft mit Robert Aldrich zusammengearbeitet hat. Hervorragend auch die Sequenz vom regen Treiben in St. Louis am Abend.

 Bewertung: 7,5 von 10 Punkten. 

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen