Dienstag, 13. Januar 2015

Abenteuer in Panama






















Regie: John Huston, Vincent Sherman

Der Vorabend von Pearl Harbour...

Pirma, nun  ist "Abenteuer in Panama" doch noch als deutschsprachige DVD erschienen. Aber Vorsicht: Das Menü ist etwas gewöhnungsbedürftig, wenn die verschiedenen Optionen erscheinen, dann fängt der Film schon automatisch an zu laufen und beim Drücken auf "Filmstart" war ich auch schon bei Minute 12 angelangt. Aber keine Angst: Mit ein bisschen Naviation auf der Fernbedienung kann man den Film mit gutem Film genießen. Es gibt allerdings keine englischen und deutschen Untertitel. Letzteres ist deshalb auch erwähnenswert, weil im Film selbst zwei kleine Szenen in englischer Originalsprache laufen, die man aber nicht untertiteln kann. Aber es handelt sich dabei lediglich insgesamt um ca. 1 Minuten Filmmaterial. Auf den Film selbst hab ich schon lange gewartet - wenn ich eine Top 20 erstellt hätte mit den meistvermissten Klassiker, die noch nicht auf DVD erschienen sind, dann wäre dieser Film von John Huston aus dem Jahr 1942 dabei gewesen. Da Huston in den Krieg musste, beendete sein Regiekollege Vincent Sherman (Im Solde des Satans, Das Leben der Mrs. Skeffington) den Spionagethriller mit seinem großartigen Hauptdarsteller Humphrey Bogart. Natürlich ist der Film lange nicht so gut wie Hustons große Meisterwerke der 40er "Die Spur des Falken", "Key Largo" oder "Der Schatz der Sierra Madre". Aber dennoch ist "Abenteuer in Panama" vor allem durch den Schlagabtausch zwischen Bogart und Mary Astor sehr unterhaltsam, sehr amüsant und bleibt auch trotz gewisser Absurditäten in der Story bis zum Ende spannend. Bogart und Astor veredeln den Krimi mit einer ganzen Menge grossartigen Screwball-Szenen, die auch heute noch zum Schmunzeln einladen. Captain Rick Leland (Humphrey Bogart) von der Küstenartillerie, eigentlich ein angesehener tapferer Soldat, scheint völlig aus der Bahn geworfen zu sein, als er sich kurz vor Kriegsausbruch zwischen den USA und Japan auf einem japanischen Frachter einschifft. Er wurde kurz zuvor wegen Diebstahls unehrenhaft aus der Armee geworfen. Er findet in der Folge dieses Vergehens auch bei der kanadischen Armee, die sonst gerne freiwillige Soldaten aufnimmt, Um gegen die Japaner kämpfen zu können, will er sich den Chinesen unter Chiang Kai-Shek anschließen. Der Weg des Frachters Genoa Maru führt in Richtung Panamakanal und soll die Passagiere nach China bringen. Am Bord befindet sich auch die hübsche Kanadierin Alberta Marlow (Mary Astor), die ihm auf Anhieb gut gefällt. Imponierend ist auch der Soziologe Dr. Lorenz (Sydney Greenstreet), der ein ausgeprägtes Faible für Japan und die Japaner zu haben scheint. Nach einem Zwischenstopp in New York kann Leland Lorenz das Leben retten, der beinahe einem Attentat zum Opfer gefallen wäre. Neu an Bord ist der japanisch-stämmige Amerikaner Joe Totsuiko (Victor sen Yung), der ebenfalls reichlich undurchsichtig ist. Bald wird immer klarer, dass am Vorabend des japanischen Angriffs auf Pearl Harbor Sabotage angesagt ist. Es gibt einen perfiden Plan, dem Schleusen des lebenswichtigen Panamakanals zu bombadieren...

Fans von Humphrey Bogart wird sicherlich sehr schnell klar sein, dass der Held nur zum Schein unehrenhaft aus der US-Armee entlassen wurde. Natürlich ist es eine Geheime Mission, die er hier absolvieren muss - denn er kennt sich mit der Küstenverteidigung sehr gut aus. Sydney Greenstreet hat wieder eine markante Rolle, wie bereits in "Spur des Falken" - so sind die drei Hauptdarsteller die gleichen wie im Megaklassiker "Die Spur des Falken". Lediglich Peter Lorre fehlt, dafür gibts aber Kam Tong als netten Diener auf dem Schiff und Viktor Sen Yung als undurchsichtigen Fahrgast. "Abenteuer in Panama“ gehört zur ersten Welle der Propagandafilme, die einer geschockten Nation den Rücken stärken und den Feind klar vor Augen führen sollten.


Bewertung: 8 von 10 Punkten.

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