Sonntag, 18. Januar 2015

Die dritte Dimension



Regie: Anatole Litvak

Roberts und Lisas Absturz...
Die bekanntesten Filme von Anatole Litvak (1902 bis 1974) dürften "Die Schlangengrube", "Entscheidung vor dem Morgengrauen", "Anastasia" und "Du lebst noch 105 Minuten" sein. Der aus der Ukraine stammende Regisseur drehte aber nicht nur in Hollywood, 1962 inszenierte er die französisch-italienische Coproduktion "Die dritte Dimension" (Original: La troisieme dimension) . Die Hauptdarstellerin Sophia Loren war zu dieser Zeit nicht nur ein großer Weltstar, sondern frischgebackene Oscar-Preisträgerin. Am 9. April 1962 wurde sie im Santa Monica Civic Auditorium in Santa Monica als beste Darstellerin für "Und dennoch leben sie" ausgezeichnet. Dem Co-Star Anthony Perkins gelang durch seine Rolle als psychopathischer Serienkiller Norman Bates zwei Jahre vorher der große Durchbruch. Premiere feierte Litvaks Psychothriller im Dezember 1962. Die Handlung des Films spielt in Paris, die Kameraarbeit von Henri Alekan zählt zu den positiven Punkten des Krimis, bei dem vor allem die problematische Beziehung des jungen Ehepaars zum Tragen kommt.
Die Italienierin Lisa (Sophia Loren) hat eigentlich schon sehr schnell nach der Hochzeit mit Robert (Anthony Perkins) gemerkt, dass sie den falschen Mann genommen hat. Der amerikanische Ehemann mit dem bubenhaften Charme ist immer noch ein kleiner Junge, der wenig Verantwortung übernehmen kann und stattdessen mit aggressiver Eifersucht die junge Liebe zu zerstören weiß. Immerhin kann er durch seine einnehmende Art die frustierte Gattin etwas besänftigen. Aber eigentlich geht die lebenslustige Lisa lieber mit Freundin Barbara (Yolande Turner) auf Partys und macht die Nachtclubs von Paris unsicher. Sie fasst den Enschluss sich von Robert zu trennen, da stürzt seine Maschine nach Marocco ab. Die Zeitungen berichten, dass keiner der Passagiere den Crash überlebt haben. Er wird für tot erklärt, taucht aber nach einigen Tagen heimlich in der gemeinsamen Wohnung wieder auf. Er hat nur kleinere Verletzungen und hat den Plan gefasst eine riesige Lebensversicherungsprämie zu kassieren, die er kurz vor dem Flug abgeschlossen hat, zu kassieren und zu verschwinden. Lisa soll ihm dabei helfen, als Lohn würde er sie freigeben. Sie soll also weiterhin so tun, als sei er tot und die Formalitäten für die Auszahlung erledigen. Im Gegenzug dafür, dass sie ihm die ganze Summe aushändigt, verspricht er ihr, die Freiheit. Doch so schnell kommt das Paar nicht an das Geld. Und Robert muss sich in der Wohnung verstecken, wo ständig das Telefon klingelt, öfters die Concierge auftaucht, wilde Partys durch Lisas freunde stattfinden und zudem ein kleiner Junge (Tommy Norden) aus der Nachbarschaft am Fenster Beobachtungen anstellt. Dann lernt Lisa auch noch einen aufdringlichen Verehrer (Gig Young) kennen, der ihr nachstellt. Daher wird der Betrug von Tag zu Tag schwieriger....

 Dramaturgisch wird der Thriller durch eine nervenaufpeitschende Musik von Mikis Theodorakis begleitet, die gut zum Szenario passt und den dramatischen Part der Geschichte unterstreicht. Die Logik bleibt zwar etwas auf der Strecke, aber durch das gute Darstellerduo Loren und Perkins bleibt der Film bis zum Schluß interessant und hält sich auch bis zum Finale immer ein paar Geheimnisse offen. Natürlich geht es nicht gut, wenn der Ehemann einen diabolischen Plan fasst, bei dem am Ende die malträtierte Ehefrau keinen einzigen Vorteil mehr zu haben scheint.


Bewertung: 7 von 10 Punkten.

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