Freitag, 9. Oktober 2020

Der einsame Adler


 

 

 

 

 

 

 

 

Regie: Delmer Daves

Captain Jack...

Filmregisseur Delmer Daves studiert Jura, übte aber nie einen juristischen Beruf aus. Nachdem er einige Jahre verschiedene Filmcrew-Arbeiten ausgeübt hatte, war er ab 1928 als Schauspieler und ab 1929 als Drehbuchautor tätig. 1943 führte er erstmalig auch Regie - sein Debüt war der Kriegsfilm "Bestimmung Tokio".
In die Filmgeschichte ging er aber wegen seiner Verdienste bei den Western ein. "Der gebrochene Pfeil" aus dem Jahr 1950 wurde sein bedeutendster Beitrag für das Genre, denn er gilt als einer der ersten indianerfreundlichen Filme Hollywoods. Der Film mit James Stewart und Jeff Chandler ging zurück auf den Roman "Blood Brother" von Elliott Arnold und thematisiert die Feundschaft zwischen dem weißen Scout und Postreiter Tom Jeffords mit dem großen Chiricahua Häuptling Cochise - für diese Rolle wurde Darsteller Jeff Chandler für den Oscar nominiert.
"Zähl bis 3 und bete", "Der Galgenbaum" und "Der letzte Wagen" sind ebenfalls berühmte Western von Daves. Aber auch die weniger bekannten Genrebeiträge "Cowboy", "Der Mann ohne Furcht", "Geraubtes Gold" oder "Der einsame Adler" sind gut gelungen.
"Der einsame Adler" heißt im Original "Drum Beat" und entstand 1954 - der Film kostete ca. 1 Millon Dollar, doch er spielte das dreifache ein und wurde somit ein guter Kassenerfolg.
Alan Ladd spielt die Hauptrolle und Charles Bronson ist als Indianerhäuptling Captain Jack zu sehen. Der Film wurde in Cinemascope gedreht und besticht u.a. auch durch die exzellente Kameraführung von Peverell Marley.
Der Film handelt vom tatsächlich stattgefundenen Krieg der US-Armee mit den Modoc-Indianern im Jahr 1973.
Der frühere Indianerjäger Johnny McKay (Alan Ladd) wird mit einer schwierigen Mission betraut. Er soll Friedensverhandlungen mit den Modocs führen. Doch der Stamm ist gespalten. Die Anhänger von Captain Jack wollen Krieg, aber es gibt viele Indianer, darunter auch die Geschwister Manok (Anthony Caruso) und Toby (Marisa Pavan) die Johnny bei seinem Bemühen Frieden herbeizuführen, tatkräftig unterstützen und die Rolle der Vermittler übernehmen wollen. Toby ist verliebt in Jack, doch der hat eher Augen für die aus dem Osten stammende Nancy Meek (Audrey Dalton). Captain Jack muss sich bei seinen aggressiveren Anhängern immer wieder behaupten, denn auch sein Stammesbruder Scarface Charlie (Rodolfo Acosta) hat Ambitionen Häuptling zu werden. Darüberhinaus verkauft ein windiger Geschäftsmann (Elisha Cook) heimlich Winchester Gewehre an die Indianer, was zusätzlich für Zündstoff sorgt...





Die wohl beste Szene des Films ist das Friedensgespräch, dass General Canby (Warner Anderson), Dr. Thomas (Richard Gaines) und Johnny mit den Indianern führen. Doch dieses Gespräch ist von Anfang an eine Falle, bei dem es viele Opfer gibt. Die Kontrahenten Alan Ladd und Charles Bronson werden interessant gezeichnet, denn sie achten einander, was deutlich von dem Gut und Böse Schema abweicht. Obwohl Delmer Daves in "Der einsame Adler" die Indianer teilweise sehr kriegerisch präsentiert, hat er sie dennoch mit einem großen Stolz ausgestattet und mit Charles Bronsons Darstellung führt er dies weiter, was er bereits mit "Der gebrochene Pfeil" begann - starke charismatische Indianerfiguren auf die Leinwand bannen.



Bewertung: 7 von 10 Punkten.

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