Regie: Alan Smithee (Don Siegel + Robert Totten)
Abdankung eines Sheriffs...
1969 wurde der Western "Frank Patch" (Originaltitel: Death of a
Gunfighter) gedreht und das gleiche Jahr gilt auch als die Geburtsstunde
des Regisseurs Alan Smithee (auch Allen Smithee), dieses
berühmt-berüchtigte Pseudonym, dass seit dieser Zeit von Regisseuren
verwendet wird, wenn sie ihr abgedrehtes Endprodukt ablehnen möchten
oder sich davon distanzieren wollen. Zuerst war Robert Totten als
Regisseur beauftragt, doch er kam mit dem Hauptdarsteller Richard
Widmark nicht zurecht. Er stieg dann während des Drehs aus dem Projekt
aus und Don Siegel konnte von Widmark gewonnen werden den halbfertigen
Film zu vollenden. Don Siegel selbst wollte deshalb nicht genannt
werden, weil "Death of a Gunfighter" für ihn ein Film von Richard
Widmark war, der die ganze Zeit die Fäden in der Hand hatte. So
entschied man sich für Alan Smithee, denn keiner der daran beteiligten
Regisseure war der kreative Kopf des Films.
Trotz dieser ungünstigen Voraussetzungen ist "Frank Patch" ein recht gelungener Western geworden.
Die Geschichte spielt in der Kleinstadt Cottowood Springs, Texas -
irgendwann um die Jahrhundertwende und die auf den Straßen fahrenden
Automobile deuten schon an, dass die Zeit des Wilden Westens sich zu
Ende neigt. Aber immer noch sind die Männer auf Pferden in der Mehrzahl
und auch die Bürger der Stadt haben ihre Vergangenheit, verbunden mit
der Eroberung des Weiten Landes - sie sind aber daran interessiert, dass
die moderne Zeit ihnen zu mehr Macht und Geld verhilft. Herzlich
willkommen, moderne Zeit...wobei der Marshall Frank Patch (Richard
Widmark) noch zu den Vertretern der alten Zeit gehört. Er wurde von den
einflussreichen Städtvätern zum Gesetzeshüter auf Lebenszeit gewählt.
Doch langsam ist kein Platz mehr für diese Revolverhelden der alten
Schule, für die Stadtväter sitzt beim Marshall der Colt viel zu locker.
Als er aus Notwehr den betrunkenen Luke Mills (Jimmy Lydon) erschießen
muss, spitzt sich die Lage deutlich zu. Denn ausgerechnet mit dessen
Frau (Jaqueline Scott) hat der Marshall ein Techtelmechtel, obwohl er
auch mit der Prostituierten Claire Quintano (Lena Horne) eine Beziehung
hat. Der junge Dan Joslin (Michael McGreevey) ist einer der wenigen, die
voll auf der Seite des Marshalls stehen. Der junge Mann hat aber im
Moment ganz andere Probleme, denn er entdeckt Gefühle für die etwa
gleichaltrige Hilda (Darleen Carr). Er wird auch Zeuge als die
Stadtväter (u.a. Larry Gates, David Opatoshu) dem Marshall das
Entlassungsschreiben persönlich überreichen. Wie der Marshall mit Andrew
Oxley (Kent Smith), dem Verleger der örtlichen Zeitung, in diesem
Konflikt umgeht, ist äusserst problematisch und es scheint so, dass der
Marshall einiges über die ehrenwerten Bürger weiß, was lieber nicht an
die Öffentlichkeit kommen soll. Doch der Sohn des Verlegers (Mercer
Harris) möchte Klarheit und damit sind die nächsten Konflikte da...
Die Macher schafften es trotz der Querelen einen Western zu machen, der eindeutig noch zu den klassischen Vertretern des Genres gezählt werden muss. Obwohl sicherlich schon ein gewisser Zynismus ala Peckinpah mitschwingt. Dennoch überwiegt das liebevolle Portrait einer Kleinstadt im Wilden Westen am Übergang ins 20. Jahrhundert. Die alte Zeit und damit auch die Männer, die sie präsentiert haben, müssen verschwinden, damit das Neue Fahrt aufnehmen kann. So sollen auch die alten Sünden der Stadtväter ein für alle Mal begraben werden und der Marshall, der sie noch präsent machen kann, soll diese vielen Geheimnisse lieber mit ins Grab nehmen. So haben die Bürger der Stadt irgendwann auch keine Skrupel mehr, den Sheriff aus dem Weg zu schaffen. Als Bezirksmarshall ist John Saxon zu sehen.
Die Macher schafften es trotz der Querelen einen Western zu machen, der eindeutig noch zu den klassischen Vertretern des Genres gezählt werden muss. Obwohl sicherlich schon ein gewisser Zynismus ala Peckinpah mitschwingt. Dennoch überwiegt das liebevolle Portrait einer Kleinstadt im Wilden Westen am Übergang ins 20. Jahrhundert. Die alte Zeit und damit auch die Männer, die sie präsentiert haben, müssen verschwinden, damit das Neue Fahrt aufnehmen kann. So sollen auch die alten Sünden der Stadtväter ein für alle Mal begraben werden und der Marshall, der sie noch präsent machen kann, soll diese vielen Geheimnisse lieber mit ins Grab nehmen. So haben die Bürger der Stadt irgendwann auch keine Skrupel mehr, den Sheriff aus dem Weg zu schaffen. Als Bezirksmarshall ist John Saxon zu sehen.
Bewertung: 7,5 von 10 Punkten.
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